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Der große Kampf - Contents
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    Anm 008: Vollkommenheit der Kirche — (Seite 57)

    Im Jahre 1075 proklamierte Papst Gregor VII. die unumschränkte Herrschaft des Papstes in der Kirche und über die gesamte Welt (Dictatus Gregorii Papae).GK 688.3

    Die Reformation der Kirche und die Emanzipation des Papsttums von weltlicher Macht ist das Werk Gregors VII. Heussi schreibt in seinem “Kompendium der Kirchengeschichte”, § 73 a-c: “In Gregor VII. (1073-1085), einem der gewaltigsten und erfolgreichsten aller Päpste, erreichte die kirchliche Reformbewegung des 11. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Durch Erzwingung des Priesterzölibats und energische Bekämpfung der Simonie förderte Gregor die innerkirchliche Reform. Er gab der Idee des Papsttums ihre konsequente Fortbildung; Papsttum und Kirche begannen gleichbedeutende Begriffe zu werden. Romanisierung und Zentralisation der abendländischen Kirche machten bedeutende Fortschritte. Vor allem hat Gregor den Kampf um die Freiheit der Kirche von den weltlichen Gewalten mutig aufgenommen und mit der Beharrlichkeit des großen Politikers durchgeführt.GK 688.4

    Seine Anschauungen (siehe seine Briefe und besonders die ‘Dictatus Gregorii Papae’, 27 kurze Thesen über die päpstliche Macht, nicht von ihm selbst verfaßt) ruhen auf Augustins ‘De civitate Die’, Pseudo-Isidor und Nikolaus I. U.a. finden sich darunter folgende Thesen:GK 688.5

    Der Papst ist der unumschränkte Herr der Universalkirche. Er kann Metropoliten und Bischöfe absetzen und ernennen, ja für jede Kirche Kleriker konsekrieren; er allein darf eine allgemeine Synode berufen; seine Legaten stehen an Rang über den Bischöfen ...GK 688.6

    Der Papst ist der oberste Herr der Welt. Er trägt die kaiserlichen Insignien, nur ihm, nicht den übrigen Bischöfen, haben die Fürsten die Füße zu küssen, er darf sogar den Kaiser seiner Würde entsetzen und die Untertanen vom Treueid entbinden. Papsttum und weltliche Macht verhalten sich wie Sonne und Mond; dieser empfängt von jener sein Licht. Der Papst steht unter dem besonderen Schutze des Petrus; der ‘canonice’ gewählte Papst wird durch die ‘Verdienste’ des Petrus ohne Zweifel heilig. Die römische Kirche hat niemals geirrt und wird niemals irren.”GK 688.7

    (Siehe auch Carl Mirbt, Quellen zur Geschichte des Papsttums und des römischen Katholizismus 146, 4. Aufl., Tübingen, 1924.)GK 689.1

    Quellen: Baronius, Annales Ecclesiastici a Christo nato ad annum 1198, Bd. 17, Ann. 1076, 405.406, Paris, 1869; Monumenta Germaniae Historica Selecta, Bd. III, 17; F.A. Ogg, Source Book of Medieval History, Kapitel 16, Abschn. 45, 262-264, New York, 1907; Oliver J. Thatcher/Edgar H. McNeal, Source Book for Medieval History, Abschn. 3, Punkt 65, 136-139, New York, 1905; James Bryce, Holy Roman Empire, Kapitel 10; James W. Thompson/Edgar N. Johnson, An Introduction to Medieval Europe, 300-1500, 377-380; I. v. Döllinger, Das Papsttum 40ff., München, 1892; Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Bd. II, 1928, Sp. 1438.1439; Heussi, Kompendium der Kirchengeschichte 205, § 73b, 1913.GK 689.2

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