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Ein Tempel des Heiligen Geistes - Contents
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    Die Versuchung meiden

    Der dunkle Punkt bleibt

    Trotz des jahrtausendelangen Fortschritts, trotz der langen Erfahrung verunstaltet der dunkle Punkt auf den ersten Seiten der Menschheitsgeschichte auch unsere moderne Zivilisation. Trunksucht mit dem damit verbundenen Elend ist überall zu beobachten. Trotz der beachtlichen Anstrengungen der Leute, die sich für die Abstinenz einsetzen, gewinnt dieses Übel noch an Boden. Es wurden zwar Gesetze erlassen, die den Alkoholverkauf regeln sollen, aber die Ausführungsbestimmungen hinken fast überall hinterher, wenn man von einigen kleineren Gebieten absieht. Christian Temperance and Bible Hygiene 29.TH 223.5

    Die Auswirkungen der Lizenzgesetze

    Schon für eine geringfügige Geldsumme kann man eine Lizenz erwerben, die dazu berechtigt, unseren Mitmenschen ein Gift zu verkaufen, das ihnen alles raubt, was dieses Leben angenehm macht, und außerdem auch noch die Hoffnung auf das ewige Leben. Weder der Gesetzgeber noch der Alkoholverkäufer sind sich über die Auswirkungen ihrer Handlungsweise im unklaren.TH 224.1

    An der Hotelbar, im Biergarten, im Saloon geben die Menschen, die zu Sklaven ihrer Gelüste geworden sind, ihre Mittel für etwas aus, das ihnen Verstand, Gesundheit und Glück zerstört. Der Alkoholverkäufer füllt seinen Beutel mit dem Geld, das eigentlich für die Ernährung und die Kleidung der Familie des bedauernswerten Trinkers verwendet werden müßte.TH 224.2

    Das ist die schlimmste Art des Raubes. Und doch machen Männer in hohen gesellschaftlichen und kirchlichen Positionen ihren Einfluß zugunsten dieser Lizenzgesetzgebung geltend! Und warum? Weil sie eine höhere Miete für ihre Gebäude verlangen dürfen, wenn sie sie Alkoholhändlern überlassen? Weil sie deren Interessen vertreten, um ihre politische Unterstützung zu bekommen? Weil diese angeblichen Christen heimlich selbst diesem verführerischen Gift verfallen sind? Eins ist sicher: Hätten sie eine noble Gesinnung, würden sie die Menschheit selbstlos lieben, dann fühlten sie sich nicht berechtigt, die Vernichtung ihrer Mitmenschen zu fördern.TH 224.3

    Durch die Gesetze, die den Verkauf von Alkohol auf Lizenz erlauben, werden überall in unseren Städten und Dörfern und sogar den abgelegensten Weilern Fallen und Schlingen für diese bedauernswerten Sklaven der Genußsucht ausgelegt. Wer sich bemüht, seine Lebensgewohnheiten zu ändern, ist Tag für Tag von der Versuchung umgeben. Der schreckliche Durst des Trinkers schreit nach Befriedigung, und überall ist er umgeben von diesen Brunnen der Zerstörung. Wie oft ist er da in seiner moralischen Kraft überfordert! Wie oft werden seine Überzeugungen zum Schweigen gebracht! Er trinkt und fällt.TH 224.4

    Dann folgen ausschweifende Nächte, Tage, an denen er abgestumpft und schwach herumhängt und sich elend fühlt. Schritt für Schritt geht es so weiter, bis der Mann, der einst ein guter Bürger sowie ein freundlicher Ehemann und Vater war, sich scheinbar in einen Dämon verwandelt hat.TH 225.1

    Nehmen wir einmal an, die Beamten, die zu Beginn des Jahres den Alkoholhändlern die Lizenz erteilt haben, könnten am Jahresende ein zuverlässiges Bild der Auswirkungen des dadurch erlaubten Alkoholhandels sehen. Es müßte in allen schrecklichen und erschütternden Einzelheiten vor ihnen ausgebreitet werden, denn sie wissen genau, daß es der Wirklichkeit entspricht.TH 225.2

    Väter, Mütter und Kinder sterben durch Mörderhand. Manche werden zu elenden Opfern von Kälte, Hunger, Lastern oder Geschlechtskrankheiten. Da sind Verbrecher, die in muffigen Kerkern vor sich hinbrüten, Geisteskranke, die durch Visionen von Teufeln und Ungeheuern gequält werden. Da gibt es Eltern, frühzeitig ergraut, die um ihre ehemals feinen, vielversprechenden Söhne und Töchter trauern, die sie vorzeitig begraben mußten ...TH 225.3

    Tag für Tag steigen die qualvollen Schreie der Frauen und Kinder der Säufer zum Himmel empor. Und all dies kann der Alkoholverkäufer zu seinem Gewinn hinzuzählen. Dabei wird sein höllisches Werk noch unter dem breiten Dach des Gesetzes verübt. Dadurch wird die Gesellschaft verdorben. Arbeitshäuser und Gefängnisse sind überfüllt mit Armen und Verbrechern, und so mancher von ihnen endet am Galgen. Aber die Auswirkungen betreffen nicht nur den Trinker und seine unglückliche Familie.TH 225.4

    Immer mehr Menschen fallen der Allgemeinheit zur Last, die Moral der Jugend wird gefährdet, das Eigentum und sogar das Leben aller Mitglieder unserer Gesellschaft steht auf dem Spiel. Doch das Bild kann gar nicht so drastisch gezeichnet werden, daß es der Realität entspräche. Keine Feder, kein Stift kann den ganzen Schrecken der Alkoholsucht beschreiben.TH 225.5

    Wäre das einzig Negative, das aus dem Verkauf von Spirituosen entsteht, die Grausamkeit und Vernachlässigung, die Kinder von trinkenden Eltern erleiden müssen, dann wäre das schon genug, um diesen Handel zu verurteilen und zu stoppen. Der Trinker macht seinen Kindern das Leben zur Qual, aber nicht nur das, er führt sie durch sein sündhaftes Beispiel ebenfalls auf den Weg des Verbrechens. Wie können christliche Männer und Frauen dieses Übel tolerieren?TH 226.1

    Gesetzt den Fall, ein barbarisches Volk würde unsere Kinder entführen und sie so mißhandeln, wie trinkende Eltern ihren Nachwuchs quälen, dann würde sich die gesamte Christenheit erheben, um diesen Exzessen ein Ende zu bereiten. Doch in einem Land, das angeblich nach christlichen Grundsätzen regiert wird, betrachtet man das Leid und die Untaten, die unschuldigen und hilflosen Kindern infolge des Verkaufs von Alkohol zugefügt werden, als ein notwendiges Übel! The Review and Herald, 8. November 1881.TH 226.2

    Unter dem Schutz des Gesetzes

    Die Lizenzierung des Alkoholhandels wird von vielen befürwortet, weil sie meinen, man könnte dadurch das Übel der Trunksucht steuern. Durch die Freigabe des Alkoholhandels wird er jedoch unter den Schutz des Gesetzes gestellt. Die Regierung sanktioniert diesen Handel und fördert dadurch das Übel, das sie angeblich zu unterbinden versucht. Unter dem Schutz dieser Lizenzgesetze verbreiten sich Brauereien, Destillationen und Weinkellereien im ganzen Land, und der Alkoholhändler kann seine Arbeit neben unserer Haustür verrichten.TH 226.3

    In vielen Fällen wird ihm untersagt, Alkohol an einen Betrunkenen oder einen bekannten Trinker zu verkaufen, aber Jugendliche zum Alkoholkonsum verleiten, das darf er. Der Alkoholhandel lebt ja davon, daß in den Jugendlichen die Lust auf Spirituosen geweckt wird. Die jungen Leute werden Schritt für Schritt weitergeführt, bis sie Gewohnheitstrinker geworden sind und ihren Durst befriedigen müssen, koste es, was es wolle. Es wäre viel harmloser, dem chronischen Säufer Alkohol auszuschenken, dessen Untergang in den meisten Fällen schon unvermeidlich geworden ist, als zuzulassen, daß die Blüte unserer Jugend durch diese schreckliche Gewohnheit auf den Weg der Zerstörung gelockt wird.TH 226.4

    Durch die Lizenzierung des Alkoholhandels werden die Menschen, die sich bemühen, ihre Lebensgewohnheiten zu verändern, ständig aufs neue versucht. Es gibt Einrichtungen, in denen die Opfer der Trunksucht Hilfe erhalten, damit sie ihre Sucht überwinden können. Das ist eine wertvolle Aufgabe, doch solange der Verkauf von Spirituosen vom Gesetz sanktioniert wird, werden die Süchtigen nur wenig von solchen Trinkerheilstätten haben. Sie können ja nicht für immer dort bleiben. Sie müssen ihren Platz in der Gesellschaft wieder einnehmen.TH 227.1

    Die Lust auf Alkohol wird zwar unterdrückt, aber nicht ganz beseitigt, und wenn sie einer Versuchung ausgesetzt sind, wie es überall geschieht, dann fallen sie ihr nur zu leicht zum Opfer.TH 227.2

    Wenn jemand ein bösartiges Haustier hält und es frei herumlaufen läßt, obwohl er seine Veranlagung kennt, wird er vom Gesetz des Landes für alle Schäden haftbar gemacht, die sein Tier verursacht. In den Gesetzen, die der Herr dem Volk Israel gab, wurde es ebenso gehandhabt. Wenn ein Tier für seine Bösartigkeit bekannt war und den Tod eines Menschen verursachte, mußte der Besitzer mit seinem Leben für seinen Leichtsinn oder seine Bosheit bezahlen.TH 227.3

    Nach demselben Prinzip müßte die Regierung, die den Alkoholhandel erlaubt, für die Auswirkungen dieses Handels verantwortlich gemacht werden. Und wenn es ein todeswürdiges Verbrechen ist, ein bösartiges Tier frei herumlaufen zu lassen, um wie viel schlimmer ist dann das Verbrechen, die Arbeit des Alkoholhändlers zu legalisieren, ja, sogar zu lizenzieren!TH 227.4

    Diese Lizenzen werden mit dem Argument erteilt, daß dadurch Steuern in die Staatskasse fließen. Aber was ist dieser Gewinn, verglichen mit den enormen Kosten, die durch Verbrecher, Geisteskranke und Sozialhilfeempfänger entstehen — alles Früchte des Alkoholhandels?!TH 227.5

    Ein Mann begeht unter Alkoholeinfluß ein Verbrechen; er wird vor Gericht gebracht, und da werden die Gesetzgeber, die diesen Handel legalisiert haben, mit dem Ergebnis ihrer Handlungsweise konfrontiert. Sie erlauben den Verkauf dieses Rauschmittels, das einen vernünftigen Menschen in einen Irren verwandelt. Und nun müssen sie diesen Mann ins Gefängnis schicken oder an den Galgen bringen, wobei seine Frau und die Kinder dann meistens mittellos dastehen und der Gesellschaft zur Last fallen.TH 227.6

    Wenn man nur den finanziellen Aspekt dieser Frage überdenkt, zeigt sich schon, wie unsinnig es ist, ein solches Geschäft zu tolerieren. Doch wie kann der Schaden gut gemacht werden, der entsteht, wenn ein Mensch den Verstand verliert, wenn das Ebenbild Gottes im Menschen, seine Würde, entstellt und verzerrt wird, wenn die Kinder verarmen und auf einer niedrigen sozialen Stufe leben müssen und dann wiederum ihren Kindern die schlechten Neigungen ihres trunksüchtigen Vaters vererben? The Ministry of Healing 342-344.TH 228.1

    Was ein Verbot bewirken kann

    Der Mann, der sich das Trinken angewöhnt hat, befindet sich in einer verzweifelten Situation. Sein Gehirn ist erkrankt, seine Willenskraft geschwächt. Aus eigener Kraft kann er seine Lust auf Alkohol nicht bezähmen. Man kann ihm nicht mit Vernunftargumenten beikommen, ihn nicht davon überzeugen, daß er auf sein Suchtmittel verzichten sollte. Er ist in die Grube des Lasters gefallen, und wenn er sich auch fest entschlossen hat, mit dem Trinken aufzuhören, so wird er doch wieder dazu getrieben, zum Glas zu greifen. Und mit dem ersten Schluck des Rauschmittels wird jeder gute Vorsatz über Bord geworfen, und jede Regung des Willens ausgeschaltet ...TH 228.2

    Durch die Legalisierung des Alkoholhandels sanktioniert das Gesetz den Untergang dieser Menschen und verhindert, daß der Handel, der die Welt mit Bösem erfüllt, eingedämmt werden kann.TH 228.3

    Muß das immer so weitergehen? Werden die Menschen immer um den Sieg ringen müssen, wobei die Tür zur Versuchung weit offen steht? Muß der Fluch der Unmäßigkeit immer wie ein Damoklesschwert über der zivilisierten Welt schweben? Muß die Trunksucht jedes Jahr wie ein vernichtendes Feuer über unzählige Familien, die vorher miteinander glücklich waren, hinwegfegen?TH 228.4

    Wenn ein Schiff in Strandnähe zu Bruch geht, sehen die Leute nicht untätig zu. Sie riskieren ihr Leben in dem Bemühen, die gefährdeten Menschen vor dem Wassergrab zu retten. Wie viel mehr muß man sich darum bemühen, sie vor dem Schicksal der Trunksucht zu bewahren!TH 229.1

    Nicht nur der Trinker selbst und seine Familie sind durch das Werk des Alkoholhändlers gefährdet. Auch die zusätzliche Steuerlast, die dieser Handel der Gesellschaft aufbürdet, ist nicht das Grundübel. Dieses Übel hat Auswirkungen in jeden Bereich unserer Gesellschaft, und wir sind alle davon betroffen.TH 229.2

    So mancher Mann, der aus Liebe zum Geld oder aus Bequemlichkeit nichts mit Initiativen zu tun haben wollte, die den Alkoholhandel einschränken, muß entdecken, daß er durchaus von diesem Geschäft betroffen ist. Dann ist es zu spät und er kann nur noch hilflos zusehen, wie seine eigenen Kinder abrutschen und zerstört werden.TH 229.3

    Die Kriminalität nimmt überhand. Das Eigentum ist in Gefahr. Das Leben ist unsicher geworden. Unfälle zur See und zu Lande häufen sich. Krankheiten, die in den Elendsvierteln ausgebrütet werden, finden ihren Weg in die luxuriösen Herrenhäuser. Laster und Untaten, die bisher nur von Kindern heruntergekommener und krimineller Familien verübt wurden, greifen nun auch auf Söhne und Töchter gebildeter und feiner Leute über.TH 229.4

    Es gibt niemanden, der nicht in irgendeiner Weise vom Alkoholhandel betroffen wäre. Deshalb sollte jeder um seiner eigenen Sicherheit willen dafür sorgen, daß er aufhört. The Ministry of Healing 344-345.TH 229.5

    Die Gesellschaft kann nie gesunden, solange diese Übel existieren. Es wird keine echte Änderung geben, bis die Bars und Saloons per Gesetz geschlossen werden, und zwar nicht nur sonntags, sondern die ganze Woche hindurch. Das Schließen dieser Saloons würde die öffentliche Ordnung und das häusliche Glück fördern. The Signs of the Times, 11. Februar 1886.TH 229.6

    Die Ehre Gottes, die Stabilität eines Volkes, das Wohlergehen der Gesellschaft, der Familie sowie des einzelnen erfordern, daß man jede mögliche Anstrengung unternimmt, um die Menschen gegen die negativen Folgen der Unmäßigkeit aufzurütteln. Schon bald werden wir die Auswirkungen dieses schrecklichen Übels sehen, und sie werden ärger sein als je zuvor. Wer wird sich entschlossen dafür einsetzen, dieses Zerstörungswerk aufzuhalten? Dabei hat der Kampf gerade erst begonnen. Ein ganzes Heer sollte aufgestellt werden, um den Verkauf von Drogen und Alkoholika zu verhindern, die die Menschen um den Verstand bringen.TH 229.7

    Die Gefahr, die vom Alkoholhandel ausgeht, muß deutlich aufgezeigt werden. Die Stimmung in der Öffentlichkeit sollte dahingehend beeinflußt werden, daß alle ein Alkoholverbot fordern. So könnten die Menschen, die trunksüchtig geworden sind, eine neue Chance erhalten, davon loszukommen. Die Stimme des Volkes sollte von den Gesetzgebern fordern, daß man diesem schändlichen Handel ein Ende setzt. The Ministry of Healing 346.TH 230.1

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