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Ein Tempel des Heiligen Geistes - Contents
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    Eine Rede zur Abstinenzfrage — 1891

    Satan war der erste Rebell im Universum, und seit seinem Ausschluß aus dem Himmel ist er darum bemüht, jeden einzelnen Menschen zur Rebellion gegen Gott zu verführen, so wie er selbst rebelliert. Er schmiedete Pläne, um die Menschen zu zerstören, und das gelingt ihm, wenn er sie durch die hemmungslose Befriedigung der Eßlust dazu verführen kann, Gottes Gebote zu übertreten. Er verführte Adam und Eva, von der verbotenen Frucht zu essen, und verursachte so ihren Sündenfall und ihren Ausschluß aus dem Paradies.TH 299.5

    Wie viele sagen: “Wenn ich an Adams Stelle gewesen wäre, hätte ich bei einer solch leichten Prüfung nicht versagt.” Aber wer sich dessen rühmt, hat ja wunderbar die Möglichkeit, seine Entschlossenheit und Grundsatztreue unter Beweis zu stellen. Bist du allen Geboten Gottes gehorsam? Findet Gott in deinem Leben keine Sünde?TH 300.1

    Wäre es doch bei diesem einen Sündenfall geblieben! Aber seit dem Verlust des Paradieses bis zum heutigen Tag folgt ein Sündenfall dem anderen. Satan beabsichtigt, die Menschen zu zerstören, indem er sie zur Untreue gegenüber Gottes Geboten verführt, und eine seiner erfolgreichsten Methoden ist die Versuchung der Genußsucht. Überall kann man Anzeichen für die Maßlosigkeit der Menschen sehen. In unseren Städten gibt es an jeder Ecke einen Saloon, und in den Gesichtern der Stammkunden sehen wir die schrecklichen Spuren der Zerstörung. Überall versucht Satan die Jugendlichen auf den Pfad des Verderbens zu locken.TH 300.2

    Wenn es ihm erst einmal gelungen ist, ihre Füße dorthin zu lenken, hetzt er sie auf diesem Weg des Niedergangs von einer Zerstreuung zur nächsten, bis das Gewissen seiner Opfer abgestumpft ist und sie ihr feines Gespür für Recht und Unrecht sowie die Ehrfurcht vor Gott verlieren. Sie werden immer unbeherrschter, von Wein und Alkohol abhängig, süchtig nach Tabak und Opium, sinken Schritt für Schritt immer tiefer und werden schließlich zu Sklaven ihrer Genußsucht. Gute Ratschläge, die sie früher annahmen, verachten sie jetzt. Sie werden zu Aufschneidern und rühmen sich ihrer Freiheit, während sie in Wirklichkeit Sklaven des Verderbens geworden sind, denn was sie unter Freiheit verstehen, ist die Versklavung durch ihre Ichsucht, Triebhaftigkeit und Zügellosigkeit.TH 300.3

    Der Kampf geht weiter

    In dieser Welt spielt sich ein großer Kampf ab. Satan ist entschlossen, die Menschen zu seinen Untertanen zu machen, doch Christus bezahlte einen unendlich hohen Preis, um die Menschheit von diesem Feind zu befreien und das Ebenbild Gottes im Menschen wiederherzustellen. Gott entwarf den Erlösungsplan und zeigte damit, wie unendlich wertvoll ihm die Menschen sind, aber Satan versucht diesen Plan zu durchkreuzen, indem er die Menschen davon abhält, die Bedingungen zu erfüllen, unter denen ihnen die Erlösung angeboten wird.TH 300.4

    Als Christus seinen Dienst begann, kniete er am Jordanufer nieder und schickte ein Gebet für die Menschheit zum Himmel. Er hatte sich von Johannes taufen lassen, der Himmel hatte sich geöffnet, der Geist Gottes war sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herabgekommen, und eine Stimme hatte aus dem Himmel gesprochen: “Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.”TH 301.1

    Das Gebet Christi für eine verlorene Welt wurde erhört, und alle, die an ihn glauben, werden durch den geliebten Sohn angenommen. Die abgefallenen Menschen haben durch Christus wieder Zugang zum Vater und können die Gnade bekommen, die sie befähigt, durch die Verdienste des gekreuzigten und auferstandenen Erlösers zu überwinden.TH 301.2

    Die Bedeutung des Sieges Christi

    Nach seiner Taufe wurde Christus vom Geist in die Wüste geführt. Er war Mensch geworden und Satan prahlte, daß er ihn genauso überwinden würde, wie er starke Menschen in der Vergangenheit besiegt hatte. Satan greift ihn mit den Versuchungen an, die den Fall der Menschen verursacht hatten. In dieser Welt mußte der große Kampf zwischen Christus und Satan entschieden werden.TH 301.3

    Wäre es dem Versucher gelungen, Christus in einem einzigen Punkt zu besiegen, wäre die Welt dem Untergang geweiht gewesen. Satan hatte die Macht, die Ferse des Gottessohnes zu verletzen, aber der Same des Weibes (1.Mose 3,15) sollte der Schlange den Kopf zertreten: Christus sollte den Fürsten der Finsternis schlagen.TH 301.4

    Vierzig Tage fastete Christus in der Wüste. Wozu war das gut? Hatte der Sohn Gottes irgend etwas in seinem Charakter, das eine solch große Demütigung und solches Leid erforderlich machte? Nein, er war sündlos. Er erduldetet diese Demütigung und Qual um der gefallenen Menschen willen, und bevor wir nicht die geistliche Bedeutung dieser langen Fastenzeit, die der Sohn Gottes auf sich nahm, begreifen, können wir auch nicht verstehen, welch eine schwerwiegende Sünde es ist, wenn wir unserer Genußsucht Raum geben. Ebenso wenig verstehen wir die Macht der Versklavung durch Eßlust und Triebhaftigkeit, wenn wir den Sinn der Auseinandersetzung zwischen Christus und Satan nicht begreifen.TH 301.5

    Christus besiegte Satan und schuf damit für die Menschen die Grundlage, durch die Kraft seines Blutes den Mächten der Finsternis zu widerstehen und persönliche Siege zu erringen.TH 302.1

    Nach dieser langen Fastenzeit war Christus dem Verhungern nahe, und in diesem Schwächezustand griff ihn Satan mit den heftigsten Versuchungen an. Der Teufel sagte zu ihm: “Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl diesen Steinen, zu Brot zu werden.” Satan gab sich als Bote Gottes aus und behauptete, Gott habe ja nun die Bereitschaft, Selbstbeherrschung und Verzichtsfähigkeit des Heilands gesehen und es sei nicht nötig, daß er diese Demütigung und dieses Leid noch weiter erdulde. Er könne jetzt von dem schrecklichen Kampf befreit werden, der ihm bevorstand.TH 302.2

    Satan versuchte ihn davon zu überzeugen, daß Gott nur seine Treue prüfen wollte. Nun aber sei seine Loyalität bewiesen. Er habe jetzt die Freiheit, seine göttliche Kraft zu nutzen, um seine Bedürfnisse zu stillen. Doch Christus erkannte die Versuchung und erklärte: “Es steht geschrieben: ‘Der Mensch lebt nicht von Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.’” Matthäus 4,4.TH 302.3

    Wenn ihr versucht werdet, eure Eßlust oder andere Triebe auf eine Art zu befriedigen, die nicht mit dem Gesetz Gottes übereinstimmt, dann denkt an das Beispiel Jesu, bleibt standhaft und siegt, so wie er siegte. Antwortet mit “So spricht der Herr” und beendet auf diese Weise den Streit mit dem Fürsten der Finsternis endgültig.TH 302.4

    Wenn ihr mit der Versuchung diskutiert und eure eigenen Worte benutzt, wenn ihr euch selbstzufrieden und wichtig fühlt, dann werdet ihr besiegt. Die Waffen, die Christus verwendete, waren die Worte Gottes: “Es steht geschrieben.” Und wenn ihr das Schwert des Geistes gebraucht, dann könnt auch ihr durch die Verdienste eures Erlösers aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen.TH 302.5

    Bei den Menschen hat Satan mehr Erfolg

    Gottes Sohn ertrug die drei Hauptversuchungen, mit denen die Menschen von Satan bedrängt werden. Er weigerte sich, dem Feind auf den Gebieten Eßlust, Ehrgeiz und Liebe zur Welt nachzugeben. Doch wenn er das menschliche Herz angreift, hat Satan weitaus mehr Erfolg. Wenn er Menschen dazu verführen kann, seinen Versuchungen nachzugeben, geraten sie unter seine Kontrolle. Und mit keiner Art Versuchung hat er mehr Erfolg als durch jene, die auf die Triebe abzielen. Wenn er die Eßlust und die Triebe eines Menschen beherrscht, kann er ihn total beherrschen.TH 303.1

    Es gibt nur zwei Mächte, die das Denken und die Seele der Menschen beherrschen können: die Macht Gottes und die Macht Satans. Christus ist der Schöpfer und Erlöser der Menschen; Satan ist ihr Feind und Zerstörer. Wenn sich ein Mensch Gott hingibt, kann er körperlich, seelisch und geistig über sich selbst hinauswachsen und Gott damit Ehre bereiten. Überläßt er sich jedoch der Herrschaft Satans, zieht er sich selbst in den Schmutz.TH 303.2

    So mancher Mann verkauft seinen Verstand für ein Glas Schnaps und wird zum Schandfleck für seine Familie, seine Nachbarschaft und sein Land. Seine Kinder verstecken sich, wenn sie seine Schritte hören, und seine entmutigte Frau hat Angst, ihm zu begegnen, denn er begrüßt sie mit grausamen Schlägen. Er gibt sein Geld für Alkohol aus, während seine Frau und seine Kinder nicht einmal das Nötigste zum Leben haben.TH 303.3

    Satan treibt sein Opfer der Triebhaftigkeit zu Gewalttaten. Der Schnapstrinker ist ein Mann der wilden und leicht erregbaren Leidenschaften. Kleinigkeiten werden zum Anlaß für Schlägereien, und wenn er unter dem Einfluß seiner Leidenschaft steht, wird der Säufer auch seinen besten Freund nicht schonen. Wie oft hören wir von Mord und Gewalttaten und müssen feststellen, daß der Alkoholismus die Hauptursache dafür ist.TH 303.4

    Mäßiges Trinken

    Manche bezeichnen sich als Verfechter der Mäßigkeit und trinken doch Wein und Most und behaupten, diese Aufputschmittel seien harmlos und sogar gesund. Dadurch geraten viele auf die schiefe Bahn, denn auch Wein oder Apfelwein verursachen einen Rausch, genauso wie stärkere alkoholische Getränke, und können sogar eine schlimmere Art der Trunkenheit verursachen. Sie führen zu einer stärkeren Charakterveränderung, machen verstockt und verdorben und es ist noch schwieriger, davon wieder loszukommen.TH 303.5

    Nur wenige Liter Cidre oder Wein können das Verlangen nach stärkeren Drinks wecken, und in vielen Fällen sind Trinker dadurch süchtig geworden.TH 304.1

    Menschen, die das Bedürfnis nach Alkohol geerbt haben, dürfen auf keinen Fall Wein und vergorenen Most im Haus haben, denn Satan wird sie damit ständig in Versuchung führen. Wenn sie der Versuchung nachgeben, können sie nicht mehr aufhören. Sie werden süchtig, und die Vernunft hält nicht länger die Zügel in der Hand, sondern legt sie der Lust auf den Nacken.TH 304.2

    Die Zügellosigkeit regiert, und Laster aller Art werden als Folge des Wein- und Mostgenusses verübt. Für einen Menschen, der diese Aufputschmittel liebt und sich an ihren Konsum gewöhnt hat, ist es unmöglich, in der Gnade zu wachsen. Er wird unsensibel, verroht, Triebhaftigkeit beherrscht seine Seele, und Tugend wird nicht mehr geschätzt.TH 304.3

    Mäßiges Trinken ist die Schule, in der Trinkerkarrieren beginnen. Ganz unauffällig führt Satan aus der schützenden Umgebung einer abstinenten Lebensweise, und Wein und Cidre bestimmen ganz langsam den Geschmack, so daß der Weg zur Trunksucht fast unbemerkt betreten wird. Der Geschmack an Aufputschmitteln wird kultiviert, das Nervensystem gerät durcheinander. Satan hält das Gemüt in einer fieberhaften Unruhe, und das arme Opfer, das sich selbst völlig sicher wähnt, geht immer weiter, bis alle Schranken niedergebrochen sind und jeder Grundsatz geopfert ist.TH 304.4

    Die besten Vorsätze können nicht mehr eingehalten werden und die Gedanken an Gott und die Ewigkeit sind zu schwach, um die Sucht noch mit Vernunft zu beherrschen. Manche sind niemals richtig betrunken, aber sie stehen ständig unter dem Einfluß milder Rauschmittel. Sie sind ständig fiebrig und seelisch labil. Zwar wissen sie noch, was sie tun, aber sie sind unausgeglichen und launisch, weil ihre Psyche gestört ist.TH 304.5

    Auch Tabak

    Auch Tabakkonsumenten schwächen ihre körperliche und geistige Kraft. Der Konsum von Tabak ist unnatürlich. Der Körper wehrt sich gegen diese Droge, und wenn der Raucher zum ersten Mal versucht, ihm diese Gewohnheit aufzuzwingen, entsteht ein harter Kampf. Der Magen und sogar der ganze Organismus revoltieren dagegen, doch der Übeltäter macht damit weiter, bis die Natur den Kampf aufgibt und der Mensch vom Tabak abhängig ist.TH 305.1

    Würde das Heil für die Menschen nur schwer zu erlangen sein, würde man Gott als einen harten Herrn betrachten. In Wirklichkeit ist Satan dieser harte Herr, der von seinen Untertanen fordert, schwere Prüfungen zu bestehen. Sie müssen sich von Leidenschaften und Trieben versklaven lassen. Gott aber ist in seinen Forderungen konsequent und verlangt von seinen Kindern nur das, was für ihr gegenwärtiges und zukünftiges Glück nötig ist.TH 305.2

    “Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.” Matthäus 4,10. Dies ist ein Gebot Gottes, und doch machen viele, auch solche, die vorgeben, Diener Gottes zu sein, gleichzeitig den Tabak zu ihrem Götzen. Wenn die Leute eigentlich an der frischen Luft sein und mit reinem Atem Gott für seine Wohltaten danken könnten, verpesten sie statt dessen die Luft mit dem Gestank der Pfeife oder Zigarre. Sie müssen erst ihr Rauchritual durchführen, um ihre bedauernswerten Nerven für die Pflichten des Tages aufzuputschen, denn hätten sie ihr Rauchen nicht, dann wären sie reizbar und unfähig, ihre Gedanken zu ordnen.TH 305.3

    Er hatte seinen Tabak nicht

    An einem Beispiel möchte ich illustrieren, wie unfähig ein Raucher ist, seine Sinne zu beherrschen, wenn er sein Aufputschmittel nicht hat. Ein älterer Herr, der eine Zeitlang neben mir wohnte, war ein starker Raucher. Eines Morgens hatte er seine Zigarette noch nicht geraucht, als ich zu ihm kam, um ein Buch zu holen, das ich ihm ausgeborgt hatte. Anstatt mir das Buch zu geben, nach dem ich gefragt hatte, brachte er mir Zaumzeug für ein Pferd.TH 305.4

    Ich versuchte ihm deutlich zu machen, was ich wollte, aber ich mußte ohne Buch nach Hause gehen. Am nächsten Tag ging ich wieder hinüber und bat um das Buch, und er händigte es mir ohne weiteres aus. Ich fragte ihn, warum er mir das Buch nicht schon am Tag zuvor gegeben hatte. Er sagte: “Ja, waren Sie denn gestern überhaupt hier? Ich kann mich nicht daran erinnern. Ach, jetzt weiß ich, was los war: Ich hatte meine Zigarette noch nicht geraucht!”TH 305.5

    So wirkte der Entzug seiner Droge auf sein Gehirn. Sein Arzt sagte ihm, er müsse mit dem Rauchen aufhören, sonst bliebe er nicht mehr lange am Leben. Er gab es auf, aber er litt den Rest seines Lebens unter der ständigen Sehnsucht nach seinem gewohnten Reizmittel. Er mußte dauernd dagegen ankämpfen.TH 306.1

    Als er 90 war, beobachtete man ihn eines Tages, wie er etwas suchte. Man fragte ihn, was er wollte. Da sagte er: “Ich suche meinen Tabak.” Er litt ohne Tabak, und doch wäre es sein Tod gewesen, wenn er weiter geraucht hätte.TH 306.2

    Ein Weg zur Befreiung

    Gott erwartet, daß sich seine Kinder von solchen unnatürlichen und verheerenden Gewohnheiten freihalten. Wenn aber Menschen schon in diesen Ketten gebunden sind, gibt es dann für sie keine Befreiung? Doch, denn der Herr gab sein sündloses Leben und starb, damit die Menschen siegen können. Er kann alle auf wunderbare Weise erlösen, die durch ihn zu Gott kommen. Er kam auf diese Erde, damit göttliche Macht und menschliches Bemühen zusammenwirken können, und durch diese Zusammenarbeit mit Christus kann der Sklave frei und ein Kind Gottes und Miterbe Christi werden, wenn er sich für Gottes Seite entscheidet.TH 306.3

    Das sittliche Empfinden durch Wein betäubt

    Als damals im Volk Israel der Heiligtumsdienst eingerichtet wurde, ordnete der Herr an, daß zum Verbrennen von Weihrauch nur heiliges Feuer verwendet werden durfte. Dieses heilige Feuer hatte Gott selbst entzündet. Der duftende Rauch symbolisierte die Gebete des Volkes, die zu Gott aufstiegen. Nadab und Abihu dienten am Heiligtum als Priester; und obwohl es verboten war, gewöhnliches Feuer zu verwenden, wenn man vor Gott erschien, maßten sie sich an, ihren Weihrauch an ungeweihtem Feuer zu entzünden. Die Priester hatten sich dem Weingenuß ergeben.TH 306.4

    Ihr sittliches Empfinden war dadurch betäubt, sie konnten ihre Handlungsweise nicht mehr richtig einschätzen und dachten deshalb auch nicht an die furchtbaren Folgen ihrer Sünde. Da fuhr ein Feuerstrahl aus dem Allerheiligsten und verzehrte sie.TH 307.1

    Nach dem Tod von Nadab und Abihu sagte der Herr zu Aaron: “Wenn ein Priester, du selbst oder einer deiner Söhne, ins heilige Zelt geht, darf er vorher weder Wein noch Bier trinken, sonst muß er sterben. Diese Vorschrift gilt für alle Zukunft. Ihr müßt unterscheiden zwischen gewöhnlichen Orten und meinem Heiligtum, zwischen reinen Dingen und unreinen. Ihr müßt den Israeliten die Gesetze einprägen, die ich durch Mose verkündigt habe, und müßt sie ihnen erklären.” 3.Mose 10,8-11 (GN).TH 307.2

    Die israelitischen Priester und Richter sollten Männer von konsequenter Selbstbeherrschung sein, damit sie den Kopf klar hatten, um zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, nach festen Grundsätzen und mit Weisheit gerecht zu richten und barmherzig zu urteilen.TH 307.3

    Wenn Menschen konsequent enthaltsam leben würden

    Wieviel besser wäre es um unser Land bestellt, wenn diese Anordnungen befolgt würden und die Geistlichen und Juristen sich nach dem Wort Gottes richteten. Weiß nicht Gott, der den Menschen erschaffen hat, was für ihn am besten und für sein geistliches und ewiges Wohlergehen förderlich ist?TH 307.4

    Gott möchte das Optimale für seine Geschöpfe. Würden die Menschen konsequent enthaltsam leben, gäbe es nicht einmal ein Zehntel der Todesfälle, die wir jetzt haben, und es gäbe auch weniger körperliche, seelische und geistige Krankheiten. Zu Lande und auf dem Wasser passierten viel weniger Unfälle. Aber weil der Mensch nur tun will, was ihm gefällt, anstatt sich Gottes Forderungen zu unterstellen, gibt es soviel Böses in der Welt.TH 307.5

    Gott gibt uns Gebote, nach denen wir leben könnten, doch wie zur Zeit Noahs schmieden die Menschen heute in ihren Herzen ständig üble Pläne, leben nur so, wie es ihnen gefällt, und treiben sich dadurch schließlich selbst in den Ruin. Ginge es nach Gottes Willen, wären die Menschen frei von der Sklaverei der Genußsucht und könnten mit seiner Hilfe ein würdiges Leben führen.TH 307.6

    Wie kann man Entscheidungen von Juristen, die von Tabak und Alkohol abhängig sind, trauen? Wenn sie einen wichtigen Fall entscheiden müssen, während sie gerade von ihrem gewohnten Rauschmittel betäubt sind, können sie ihren Verstand nicht optimal einsetzen. Sie sind außerstande, ein vernünftiges Urteil zu fällen. Welchen Wert hat ihre Entscheidung dann?TH 308.1

    Männer in verantwortlichen Positionen müssen selbstbeherrscht und rechtschaffen sein. Vor allem jene, denen richterliche Funktionen anvertraut werden, müssen Menschen mit guten Gewohnheiten sein, damit sie gerecht urteilen können und nicht anfällig sind für Bestechung oder Vorurteile. Aber der Zustand unserer juristischen und politischen Angelegenheiten ist weit von dem entfernt, was möglich wäre, würde man den Geboten Gottes gehorchen.TH 308.2

    Alkohol, Tabak und eine niedere Moral treiben die Menschen dazu, an ihren Mitmenschen treulos und ungerecht zu handeln.TH 308.3

    Versuchung überall

    Überall lauert die Versuchung, auf unsere jungen Menschen ebenso wie auf Erwachsene. In Amerika wie in Europa werden die Stätten des Lasters und der Zerstörung durch optische Reize und Musik attraktiv gestaltet, so daß unachtsame Füße in ihre Schlingen geraten. Man unternimmt alles mögliche, um Jugendliche in die Saloons zu locken. Was können wir zur Rettung unserer Jugend unternehmen? Christus hat ein unendlich großes Opfer gebracht.TH 308.4

    Er wurde arm, damit wir durch seine Armut reich würden und ein Leben führen können, das Gottes Maßstab entspricht. Sollten wir nicht ebenso opferbereit sein, wenn es darum geht, Menschen, die um uns herum zugrunde gehen, zu retten? Auf welche Weise fördern wir das Anliegen der Lebensreform, um unsere Jugendlichen zu bewahren? Wer steht auf Christi Seite und arbeitet mit Gott?TH 308.5

    Eltern, bringt ihr euren Kindern bei, wie man überwindet? Ihr Mütter, erfüllt ihr eure erzieherische Pflicht? Gewöhnt ihr eure Kinder schon von klein auf an gute Verhaltensweisen und Selbstbeherrschung? Wartet nicht, bis sie von ihren Leidenschaften überwältigt werden, sondern lehrt sie jetzt, daß Christus sie liebt und der Himmel einen Anspruch auf sie hat. Legt ihre Hände in die Hände Christi, solange sie jung sind, damit er sie leiten kann.TH 308.6

    Christus siegte um unseretwillen

    Als Christus in der Wüste versucht wurde, beschritt er den Boden, der Adam zum Verhängnis geworden war. Er begann sein Werk dort, wo der Niedergang begann, nämlich auf dem Gebiet der Eßlust, und überwand die Macht des Bösen um unseretwillen. Satan verließ das Schlachtfeld als besiegter Feind.TH 309.1

    Dieser Auseinandersetzung kann sich niemand von uns entziehen, aber an der Seite des Herrn und erfüllt vom Vertrauen auf Christus gibt es keinen Grund, weshalb wir sie nicht gewinnen könnten. “Wer den Sieg erlangt, dem gebe ich das Recht, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie ich als Sieger nun mit meinem Vater auf seinem Thron sitze.” Offenbarung 3,21 (GN). The Signs of the Times, 22./29. Juni und 6. Juli 1891.TH 309.2

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