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Frühe Schriften von Ellen G. White - Contents
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    Kapitel 14: Die Boten1Siehe Anhang

    Der Herr hat mir oft eine Vision über den Zustand und die Bedürfnisse der zerstreuten Juwelen gegeben, die noch nicht zum Lichte der gegenwärtigen Wahrheit gekommen sind, und hat gezeigt, daß die Boten so rasch wie möglich ihren Weg zu ihnen finden sollten, um ihnen das Licht zu bringen. Bei vielen um uns herum ist es nur nötig, ihre Vorurteile zu entfernen, ihnen die Beweise für unseren gegenwärtigen Standpunkt aus dem Worte zu zeigen, und sie werden freudig die gegenwärtige Wahrheit annehmen. Die Botschafter sollten auf die Seelen achthaben, sie werden Rechenschaft darüber geben müssen. Ihr Leben muß ein Leben der Arbeit und der Angst im Geist sein, während das Gewicht des herrlichen, aber oft verwundeten Werkes Christi auf ihnen ruht. Sie müssen auf irdische Vorteile und Bequemlichkeiten verzichten und es zu ihrer ersten Aufgabe machen, alles zu tun, was in ihrer Macht steht, um das Werk der gegenwärtigen Wahrheit voranzutreiben und verlorene Seelen zu retten.FS 51.2

    Sie werden auch einen reichen Lohn erhalten. In ihren Kronen der Freude werden jene, die durch sie errettet wurden, als Sterne immer und ewiglich leuchten. In alle Ewigkeit werden sie die Genugtuung haben, daß sie getan haben, was sie konnten, um die Wahrheit in ihrer Reinheit und Schönheit darzustellen. Seelen lernten dadurch die Wahrheit lieben, wurden durch sie geheiligt und machten sich das unschätzbare Vorrecht zunutze, im Blut des Lammes gewaschen, reich gemacht und mit Gott versöhnt zu werden.FS 52.1

    Ich sah, daß die Hirten solche um Rat fragen sollten, zu denen sie Vertrauen haben können, solche, die die Verkündigung aller Botschaften miterlebt haben und fest in der ganzen gegenwärtigen Wahrheit gegründet sind, ehe sie neue, wichtige Punkte vertreten, die die Bibel ihrer Meinung nach enthält. Dann werden die Hirten vollkommen einig sein, und die Einigkeit der Hirten wird auch von der Gemeinde empfunden werden. Ich sah, daß auf diese Weise unglückliche Spaltungen verhindert würden und es dann keine Gefahr gäbe, daß die kostbare Herde gespalten und die zerstreuten Schafe ohne einen Hirten sein würden.FS 52.2

    Ich sah auch, daß Gott Boten hatte, die er in seinem Werk verwenden wollte, die aber nicht dazu bereit waren. Sie waren zu oberflächlich und zu sorglos, um einen guten Einfluß auf die Herde auszuüben. Sie empfanden nicht das Gewicht des Werkes und den Wert von Seelen, wie Gottes Boten es fühlen müssen, um Gutes zu bewirken. Der Engel sagte: “Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt. Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt.” Jesaja 52,11. Sie können nur wenig Gutes vollbringen, bis sie sich ganz dem Herrn ergeben haben und die Wichtigkeit und den geistlichen Ernst der letzten Gnadenbotschaft empfinden, die der zerstreuten Herde jetzt verkündigt wird. Manche, die nicht von Gott berufen sind, sind nur zu bereit, mit der Botschaft hinauszugehen, aber wenn sie das Gewicht des Werkes und die Verantwortlichkeit einer solchen Stellung empfänden, würden sie zurückschrecken und mit dem Apostel sagen: “Wer ist hierzu tüchtig?” 2.Korinther 2,16. Ein Grund, warum sie so willig gehen möchten, ist, weil Gott nicht die Last des Werkes auf sie gelegt hat. Nicht alle, die die erste und zweite Engelsbotschaft verkündigt haben, sollen auch die dritte verkündigen, selbst wenn sie sie vollständig angenommen haben, denn manche sind in so vielen Irrtümern und Täuschungen befangen gewesen, daß sie nur ihre eigenen Seelen retten können. Wenn sie darangehen, andere zu leiten, so werden sie nur das Mittel sein, sie niederzureißen. Doch ich sah, daß manche, die früher tief in Fanatismus geraten waren, nun die ersten sein würden, die laufen, bevor Gott sie sendet, ehe sie von ihren früheren Irrtümern gereinigt sind. Da sie Irrtum mit Wahrheit vermischen, würden sie die Herde Gottes damit speisen. Wenn man sie das tun ließe, würde die Herde kränklich werden und Zerstreuung und Tod würden folgen. Ich sah, daß sie durch und durch gereinigt werden mußten, bis sie von all ihren Irrtümern frei waren, oder sie könnten niemals in das Reich eingehen. Die Botschafter konnten nicht das gleiche Vertrauen in die Urteilskraft und das Unterscheidungsvermögen derer setzen, die in Irrtum und Fanatismus befangen waren, wie in jene, die in der Wahrheit und nicht in überspannten Irrtümern gewesen sind. Viele drängen auch solche zu sehr, ins Feld hinauszugehen, die gerade erst die gegenwärtige Wahrheit angenommen haben, während solche doch noch viel zu lernen und zu tun haben, bis sie selbst vor Gott richtig stehen, ganz zu schweigen davon, daß sie anderen den Weg weisen.FS 52.3

    Ich sah die Notwendigkeit, daß die Boten besonders wachsam sind und allem Fanatismus Einhalt gebieten, wo immer sie ihn antreffen. Satan drängt sich von allen Seiten herein. Wenn wir nicht wachen und seiner List und seinen Fallstricken gegenüber die Augen offen haben und mit der ganzen Rüstung Gottes bekleidet sind, werden uns die feurigen Pfeile des Bösewichts treffen. Es sind viele köstliche Wahrheiten im Wort Gottes enthalten, aber es ist die “gegenwärtige Wahrheit”, die die Herde jetzt braucht. Ich habe gesehen, daß es gefährlich ist, wenn die Boten die wichtigen Punkte der gegenwärtigen Wahrheit verlassen und sich bei solchen Themen aufhalten, die nicht zur Einigung der Herde und zur Heiligung der Seele beitragen. Satan wird jeden möglichen Vorteil wahrnehmen, das Werk zu schädigen.FS 53.1

    Aber Themen wie das Heiligtum, in Verbindung mit den 2300 Tagen, die Gebote Gottes und der Glaube Jesu, sind sehr gut geeignet, die vergangene Adventbewegung1Gemeint ist die Adventerweckung bis zum Oktober 1844 zu erklären und zu zeigen, was unser gegenwärtiger Standpunkt ist, um den Glauben der Zweifelnden zu festigen und der herrlichen Zukunft gewiß zu sein. Ich habe häufig gesehen, daß dies die Hauptthemen sind, mit denen sich die Botschafter beschäftigen sollten.FS 54.1

    Wenn die erwählten Boten des Herrn warten wollten, bis jedes Hindernis aus dem Weg geräumt ist, so würden manche von ihnen nie hinausgehen, die zerstreuten Schafe zu suchen. Satan wird viele Einwände vorbringen, um sie von ihrer Pflicht abzuhalten. Aber sie sollen im Glauben hinausgehen und dem vertrauen, der sie zu seinem Werk berufen hat. Er wird die Wege vor ihnen öffnen, soweit es zu ihrem Besten und zu seiner Ehre dient. Jesus, der große Lehrer und unser Vorbild, hatte nichts, wo er sein Haupt hinlegen konnte. Sein Leben war voller Arbeit, Sorgen und Leid, und zuletzt gab er sich selbst für uns. Wer an Christi Statt die Seelen bittet, sich mit Gott versöhnen zu lassen, und wer hofft, mit Christus in Herrlichkeit zu regieren, muß auch erwarten, hier an seinen Leiden Anteil zu haben. “Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.” Psalm 126,5.6.FS 54.2

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