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Frühe Schriften von Ellen G. White - Contents
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    Kapitel 21: Die Vereinigung der Gemeinde mit der Welt

    Danach sah ich Satan sich mit seinen Engeln beratschlagen und überlegen, wie weit sie gekommen waren. Nun, einerseits hatten sie durch die Angst vor dem Tod wirklich einige furchtsame Seelen davon abgehalten, die Wahrheit anzunehmen; andererseits jedoch hatten viele, sogar einige von den allerfurchtsamsten, die Wahrheit angenommen, worauf alle Furcht und Bangigkeit sofort von ihnen wich. Wenn sie mitansahen, wie ihre Brüder starben, und deren Standhaftigkeit und Geduld miterlebten, wußten sie, daß Gott und heilige Engel ihnen beistanden, solche Leiden zu ertragen. Dadurch wurden sie selber kühn und furchtlos. Wenn sie dann ihr eigenes Leben opfern sollten, bewahrten sie ihren Glauben in solcher Geduld und Standhaftigkeit, daß sogar ihre Mörder davor erzitterten. Satan entschied sich mit seinen Engeln für einen erfolgreicheren Weg, Seelen zu Fall zu bringen, einen Weg, der am Ende zu viel sichereren Ergebnissen führte. Obgleich die Christen leiden mußten, waren sie durch ihre Standhaftigkeit und ihre frohe Hoffnung, die sie selber ermutigte, Ansporn, daß sogar die Schwächsten stark und fähig wurden, sich unerschrocken der Folterbank und den Flammen zu nähern. Sie nahmen sich das edle Dulden Christi, als er vor seinen Mördern stand, zum Vorbild. Durch ihre Standhaftigkeit und die Herrlichkeit Gottes, die mit ihnen war, überzeugten sie viele andere von der Wahrheit.FS 211.2

    Satan beschloß daher, auf eine sanftere Art und Weise zu kommen. Er hatte bereits die Lehren der Bibel verfälscht, und Traditionen, die Millionen ins Verderben stürzen sollten, wurzelten sich in dieser Zeit tief ein. Seinen Haß bezähmend, beschloß er, seine Untergebenen nicht weiterhin zu solch bitterer Verfolgung zu drängen, sondern die Gemeinde dahin zu bringen, sich um verschiedene Traditionen zu streiten, anstatt um den Glauben, der den Heiligen einst übergeben wurde. Als Satan so die Kirche dazu bewog, unter dem Vorwand, daß sie dadurch gefördert würde, Ehren und Gunstbeweise der Welt anzunehmen, begann sie die Gunst Gottes zu verlieren. Sie verlor allmählich ihre Kraft, weil sie es vermied, die geradlinigen Wahrheiten zu verkündigen, die die Vergnügungssüchtigen und Freunde der Welt ausgeschlossen hätten.FS 212.1

    Heute ist die Kirche nicht mehr das von der Welt getrennte, abgesonderte Volk wie zu der Zeit, als die Feuer der Verfolgung gegen sie entzündet wurden. Wie ist das Gold so dunkel, das feine Gold so häßlich geworden! Ich sah, daß die Kraft des Heiligen Geistes, die den Jüngern verliehen wurde, noch heute mit der Kirche wäre, hätte sie stets ihren besonderen heiligen Charakter bewahrt. Die Kranken würden geheilt, die Teufel gestraft und ausgetrieben werden; sie wäre mächtig und ein Schrecken für ihre Feinde.FS 212.2

    Ich sah eine sehr große Schar, die den Namen Jesu bekannte, aber Gott erkannte sie nicht als die Seinen an. Er hatte kein Wohlgefallen an ihnen. Satan schien einen religiösen Charakter anzunehmen und war sehr dafür, daß sich die Menschen für Christen hielten. Es lag ihm sogar sehr daran, daß sie an Jesus, seine Kreuzigung und Auferstehung glaubten. Satan und seine Engel glauben dies selbst auch, doch zittern sie dabei. Wenn dieser Glaube nicht zu guten Werken führt und die, die ihn bekennen, nicht veranlaßt, sich an dem selbstaufopfernden Leben Christi ein Beispiel zu nehmen, dann läßt Satan sich davon nicht stören. Solche haben ja nur den Namen Christi angenommen, während sie in Wirklichkeit noch fleischlich gesinnt sind. Satan kann sie in diesem Zustand sogar besser in seinem Dienst gebrauchen, als wenn sie kein Bekenntnis ablegten. Sie verbergen ihre Verderbtheit unter dem Namen Christi und gelten trotz ihrer ungeheiligten Natur und ihrer bösen, unbezwungenen Leidenschaften als Christen. Dies bildet für die Ungläubigen Ursache genug, Christus die Unvollkommenheit solcher Christen vorzuhalten, und bringt auch die, die eine reine, unbefleckte Religion haben, in schlechten Ruf.FS 213.1

    Die Prediger predigen sanft, was dem fleischlich gesinnten Bekenner angenehm ist. Sie wagen es nicht, Jesus und die einschneidenden Wahrheiten der Bibel zu verkündigen, denn wenn sie es täten, würden diese fleischlich gesinnten Bekenner nicht länger in der Kirche bleiben. Da jedoch viele von ihnen wohlhabend sind, muß man sie in der Kirche behalten, obwohl sie ebensowenig dahin passen wie Satan und seine Engel.FS 213.2

    Geradeso will Satan es haben. Die Religion Jesu Christi wird in den Augen der Welt als volkstümlich und ehrenhaft angesehen. Man sagt den Leuten, daß die, die religiös zu sein bekennen, von der Welt mehr geachtet werden; doch solche Lehren weichen sehr weit von den Lehren Christi ab. Seine Lehre und die Welt können niemals in Frieden miteinander sein. Wer ihm nachfolgte, mußte der Welt entsagen.FS 214.1

    Diese sanften Dinge stammen von Satan und seinen Engeln. Sie heckten den Plan aus, und Namenschristen haben ihn ausgeführt. Angenehme Fabeln wurden erzählt und gern angenommen; Heuchler und offene Sünder taten sich mit der Kirche zusammen. Wenn die Wahrheit in ihrer Reinheit gepredigt worden wäre, dann hätte sie diese Sorte von Menschen bald ausgeschlossen. Doch es herrschte kein Unterschied zwischen den bekenntlichen Nachfolgern Christi und der Welt. Ich sah, daß sich, wenn diese falsche Decke von den Gliedern der Kirche weggerissen worden wäre, eine solche Bosheit, Widerwärtigkeit und Verderbtheit offenbart hätte, daß auch das schüchternste Kind Gottes nicht gezögert hätte, diese vorgeblichen Christen bei ihrem rechten Namen zu nennen: Kinder ihres Vaters, des Teufels, denn seine Werke waren es, die sie taten.FS 214.2

    Jesus und die ganze himmlische Heerschar blickten mit Abscheu auf diese Szene. Dennoch hatte Gott eine Botschaft für die Kirche, die heilig und von Bedeutung war. Würde sie angenommen, riefe sie eine gründliche Reformation in der Kirche hervor und ließe das lebendige Zeugnis wieder erwachen, durch das Heuchler und Sünder hinausgestoßen würden. Sie brächte die Kirche wieder in die Gunst Gottes.FS 214.3

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