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Frühe Schriften von Ellen G. White - Contents
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    Kapitel 1: Der Fall Satans

    Satan war einst im Himmel ein geehrter Engel, der nächste nach Christus. Sein Antlitz war sanft wie das der anderen Engel und trug den Ausdruck des Glücks. Seine Stirn war hoch und breit, was auf große Verstandeskräfte hinwies. Seine Gestalt war vollkommen, sein Betragen edel und majestätisch. Doch als Gott zu seinem Sohn sprach: “Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei” (1.Mose 1,26), da wurde Satan eifersüchtig auf Jesus. Er wünschte, in bezug auf die Erschaffung des Menschen um Rat gefragt zu werden. Weil dies nicht geschah, wurde er mit Neid, Haß und Eifersucht erfüllt. Er wollte gern nach Gott die höchste Ehre im Himmel empfangen.FS 130.2

    Bis zu dieser Zeit hatte im ganzen Himmel Ordnung, Eintracht und vollkommene Unterwerfung unter die Regierung Gottes geherrscht. Es war die schlimmste Sünde, gegen seinen Befehl und Willen zu rebellieren. Der ganze Himmel schien in Bewegung zu sein. Die Engel mußten in Mannschaften antreten, jede Abteilung mit einem höheren, befehlenden Engel an ihrer Spitze. Satan, der danach strebte, sich zu erhöhen, war nicht bereit, sich der Autorität Jesu zu unterwerfen. Er intrigierte gegen die Herrschaft Gottes. Manche Engel standen Satan in seiner Empörung wohlwollend gegenüber, andere stritten nachdrücklich für die Ehre und Weisheit Gottes, daß er seinem Sohn solche Autorität gab. Es war ein Streit unter den Engeln. Satan und die, die mit ihm übereinstimmten, strebten danach, die Herrschaft Gottes zu reformieren. Sie wünschten, in seine unerforschliche Weisheit einzudringen und festzustellen, warum er Jesus so erhaben machte und ihm solch unbegrenzte Macht und Herrschaft verlieh. Sie empörten sich gegen die Autorität des Sohnes. Alle himmlischen Heerscharen wurden aufgefordert, vor dem Vater zu erscheinen, damit jeder Fall entschieden werde. Es wurde dann beschlossen, daß Satan mit allen Engeln, die sich ihm in der Rebellion angeschlossen hatten, aus dem Himmel gestoßen werden sollte. Dann gab es Krieg im Himmel. Engel führten die Schlacht aus. Satan wollte den Sohn Gottes und alle, die sich seinem Willen unterworfen hatten, besiegen. Aber die guten und treuen Engel behielten die Oberhand, und Satan samt seinen Nachfolgern wurde aus dem Himmel vertrieben.FS 131.1

    Nachdem Satan und die mit ihm Gefallenen aus dem Himmel ausgeschlossen waren und er erkannte, daß er all die Reinheit und Herrlichkeit des Himmels für ewig verloren hatte, da bereute er es und wünschte, wieder in den Himmel eingesetzt zu werden. Er war bereit, seinen ihm zustehenden Platz oder irgendeine Stellung, die ihm zugewiesen würde, einzunehmen. Doch nein, der Himmel durfte nicht in Gefahr gebracht werden. Der ganze Himmel hätte verdorben werden können, wenn er zurückgekommen wäre; denn die Sünde hatte in ihm ihren Ursprung, und der Same der Rebellion lag in ihm. Er und seine Nachfolger weinten und baten inständig, wieder in die Gunst Gottes aufgenommen zu werden. Doch ihre Sünde — ihr Haß, ihr Neid und ihre Eifersucht — war so groß gewesen, daß Gott sie nicht auslöschen konnte. Sie mußte bleiben, um am Ende ihre Strafe zu empfangen.FS 131.2

    Als Satan völlig bewußt wurde, daß es keine Möglichkeit gab, die Gunst Gottes wiederzuerlangen, wurden seine Bosheit und sein Haß offenbar. Er beriet sich mit seinen Engeln, und sie entwarfen einen Plan, wie sie weiter gegen die Regierung Gottes arbeiten könnten. Als Adam und Eva in den herrlichen Garten gesetzt wurden, legte Satan Pläne, sie zu vernichten. Das glückliche Paar konnte auf keine Weise seines Glücks beraubt werden, wenn es Gott gehorchte. Satan konnte keine Macht über die beiden ausüben, wenn sie Gott nicht ungehorsam wurden und seine Gunst verwirkten. Es mußte deshalb ein Plan ersonnen werden, um die Menschen zum Ungehorsam zu verführen, damit sie sich das Mißfallen Gottes zuziehen und noch stärker unter den Einfluß Satans und seiner Engel gelangen möchten. Es wurde beschlossen, daß Satan eine andere Gestalt annehmen und Interesse für den Menschen an den Tag legen sollte. Er mußte durch Anspielungen Zweifel an Gottes Wahrhaftigkeit erregen, ob Gott wirklich genau das meinte, was er sagte. Dann mußte er ihre Wißbegierde zu erregen suchen und sie dahin bringen, die unerforschlichen Pläne Gottes erforschen zu wollen — dieselbe Sünde, deren Satan schuldig geworden war — und die Ursache zu untersuchen, warum Gott ihnen den Baum der Erkenntnis verboten habe.FS 132.1

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