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Bilder vom Reiche Gottes - Contents
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    Kapitel 3: “Zuerst den Halm, danach die Ähre”

    Das Gleichnis vom Sämann hatte viele Fragen aufgeworfen. Einige Zuhörer schlossen aus ihm, dass Christus kein irdisches Reich errichten wollte; viele waren verwirrt und hätten gern noch mehr erfahren. Weil Christus das sah, versuchte er mit weiteren Bildern ihre Gedanken von dem erhofften weltlichen Reich auf das Wirken der Gnade Gottes im Menschen hinzulenken.BRG 47.1

    “Und er sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst — er weiß nicht, wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre. Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.” Markus 4,26-29.BRG 47.2

    Der Landmann, der mit der Sichel auf sein Feld geht, weil die Ernte da ist, kann niemand anders als Christus sein. Er ist es, der an jenem letzten großen Tag die Ernte der Welt einbringen wird. Dagegen steht der Sämann für all jene, die für Christus den Samen ausstreuen. Vom Samen heißt es, dass er wächst, und der Sämann “weiß nicht, wie”. Das trifft auf den Sohn Gottes nicht zu. Christus schläft über dem ihm Anvertrauten nicht ein, sondern wacht Tag und Nacht. Deshalb merkt er auch, wie der Same wächst.BRG 47.3

    Das Gleichnis vom Samen zeigt Gottes Wirken in der Natur. Er hat in das Samenkorn einen Lebenskeim hineingelegt; doch wenn der Same sich selbst überlassen bliebe, hätte er nicht die Kraft, aufzugehen. Der Mensch muss seinen Teil dazu beitragen, damit das Getreidekorn wächst: Er muss den Boden vorbereiten, ihn düngen und schließlich die Aussaat vornehmen; auch danach muss er das Feld regelmäßig bearbeiten. Einen Punkt gibt es, über den hinaus er nichts mehr ausrichten kann: Keine menschliche Macht und Weisheit vermag aus dem Samen die lebendige Pflanze keimen zu lassen. Wenn der Mensch alles getan hat, was in seiner Kraft steht, muss er doch das eigentlich Entscheidende dem überlassen, der Säen und Ernten durch seine göttliche Allmacht in wunderbarer Weise miteinander verbunden hat.BRG 47.4

    Im Samenkorn steckt Leben, und Stärke in der Erde. Aber wenn nicht darüber hinaus tagaus, tagein eine unermessliche Kraft wirkte, dann könnte der Same keine Frucht hervorbringen. Regen muss auf die durstigen Felder fallen, die Sonne muss sie wärmen, und alle geheimen Kräfte der Natur müssen auf den Samen einwirken. Nur der Schöpfer kann das Leben, das er gegeben hat, zur Entfaltung bringen. Jeder Same keimt, jede Pflanze wächst allein durch die Kraft Gottes.BRG 48.1

    “Denn gleichwie Gewächs aus der Erde wächst und Same im Garten aufgeht, so lässt Gott der Herr Gerechtigkeit aufgehen und Ruhm vor allen Heidenvölkern.” Jesaja 61,11. Wie beim natürlichen, so ist es auch beim geistlichen Säen: der Lehrer der Weisheit muss sich bemühen, den Herzensboden vorzubereiten, und die Aussaat vornehmen; doch die Leben spendende Kraft kann nur von Gott kommen. Jenseits einer gewissen Grenze ist menschliches Bemühen zwecklos. Wir sollen zwar das Evangelium predigen, doch die Kraft, die dem inneren Menschen echtes Leben schenkt, ihn gerecht macht und dazu veranlasst, Gott zu loben, können wir nicht geben. Bei der Verkündigung des Wortes muss also eine Macht mitwirken, die unsere menschlichen Fähigkeiten übersteigt. Nur durch den Geist Gottes wird das Wort so lebendig und mächtig, dass es die Seele zum ewigen Leben erneuern kann. Diese Erkenntnis wollte Christus seinen Jüngern einprägen; dass sie aus sich selbst heraus nicht erfolgreich arbeiten konnten, sondern allein die wunderbare Macht Gottes seinem Wort Wirkung verleiht.BRG 48.2

    Der Sämann leistet ein Werk des Glaubens, denn verstehen kann er das Geheimnis des Keimens und Wachsens nicht. Er vertraut der göttlichen Kraft, die die Pflanzen gedeihen lässt. Beim Säen wirft er wertvolles Korn scheinbar achtlos fort, das seiner Familie als Nahrung dienen könnte. In Wirklichkeit gibt er aber nur einen Teil seines Besitzes auf, um später eine viel größere Menge zurückzubekommen. Er streut den Samen aus in der Erwartung, ein Vielfaches davon zu ernten. So sollen auch die Diener Christi voller Hoffnung auf eine gute Ernte den Samen des Wortes Gottes ausstreuen.BRG 49.1

    Der gute Same mag eine Zeit lang unbeachtet in einem kalten, selbstsüchtigen, weltlichen Herzen liegen bleiben und scheinbar keine Wurzeln schlagen. Wenn aber der Geist Gottes später einmal die Seele anrührt, geht der verborgene Same auf und bringt Frucht zu Gottes Ehre. Wir können nie voraussehen, was in unserer Arbeit für Gott uns einmal “Erfolg” bescheren wird. Doch damit brauchen wir uns auch gar nicht zu beschäftigen; wir sollen unsere Arbeit tun und Gott für das Ergebnis sorgen lassen. “Am Morgen säe deinen Samen, und lass deine Hand bis zum Abend nicht ruhen.” Prediger 11,6. Gott hat uns das Versprechen gegeben: “Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte.” 1.Mose 8,22. Im Vertrauen auf diese Verheißung pflügt und sät der Bauer. Genauso zuversichtlich sollen wir unseren geistlichen Samen streuen, denn Gott versichert uns: “So soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.” Jesaja 55,11. “Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.” Psalm 126,5.6.BRG 49.2

    Der keimende Same ist ein Sinnbild für den Anfang des geistlichen Lebens; die Entfaltung der Pflanze steht für das christliche Wachstum. Wie in der Natur, so ist auch im Reich Gottes ein Leben ohne Wachstum unmöglich. Eine Pflanze muss entweder wachsen oder sterben. Wie sie entfaltet sich auch das christliche Leben still und unmerklich, aber stetig. Es mag auf jeder seiner Stufen vollkommen sein, doch ist es Gottes Wille, dass es stetig weitere Fortschritte macht. Heiligung ist ein Vorgang, der das ganze Leben andauert. Mit neuen Gelegenheiten wächst unsere Erfahrung und Erkenntnis. So werden wir schließlich stark genug, um Verantwortung tragen zu können, und dem Grad unserer Reife entsprechend, werden wir Gottes Segen verspüren.BRG 49.3

    Eine Pflanze wächst durch das, was Gott ihr zum Leben bestimmt hat. Sie wurzelt tief in der Erde, und gleichzeitig nimmt sie Sonne, Tau, Regen und die für sie lebenswichtigen Bestandteile der Luft auf. Genauso soll auch der Christ, unterstützt von der Kraft Gottes, wachsen. Gerade wenn wir die eigene Hilflosigkeit fühlen, sollen wir jede Gelegenheit nutzen, um unsere Glaubenserfahrung zu vertiefen. Wie die Pflanze im Boden, so sollen wir in Christus wurzeln; wie jene Sonne, Tau und Regen aufnimmt, so sollen wir uns seinem Geist öffnen. Dieses Werk “soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.” Sacharja 4,6. Bleiben unsere Gedanken auf Christus gerichtet, so wird er “zu uns kommen wie ein Regen, wie ein Spätregen, der das Land feuchtet”. Hosea 6,3. Er wird über uns aufgehen als “die Sonne der Gerechtigkeit”, als das “Heil unter ihren Flügeln” (Maleachi 3,20), und wir werden “blühen ... wie eine Lilie”, “von Korn” werden wir uns “nähren und blühen wie ein Weinstock”. Hosea 14,6.8. Wenn wir Christus als unserem Heiland immer vertrauen, werden wir “wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus”. Epheser 4,15.BRG 50.1

    Weizen entwickelt “zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre.” Markus 4,28. Der Landmann streut den Samen aus und pflegt die heranwachsende Pflanze, weil er einmal Korn ernten will. Er braucht Brot, um den Hunger zu stillen, und neuen Samen für künftige Ernten. Ebenso erwartet der göttliche Landmann eine Ernte als Lohn für seine Mühen und Opfer. Christus möchte in den Herzen der Menschen immer neu Gestalt gewinnen. Dies gelingt ihm bei allen, die an ihn glauben. Die Frucht als Ertrag christlichen Lebens besteht darin, dass sich das Wesen Christi im Gläubigen entfaltet und so wiederum andere Menschen prägen kann.BRG 50.2

    Die Pflanze keimt, wächst und bringt Frucht nicht für sich selbst. “Der Regen ... macht sie [die Erde] fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen, zu säen, und Brot, zu essen.” Jesaja 55,10. Auch für uns Menschen soll das Leben nicht Selbstzweck sein. Der Christ lebt in dieser Zeit als Beauftragter Jesu, um anderen Menschen die Frohe Botschaft zu bringen.BRG 50.3

    In einem Leben, bei dem das eigene Ich im Mittelpunkt steht, kann es weder Wachstum noch Frucht geben. Wer aber Christus als seinen persönlichen Heiland angenommen hat, wird anderen helfen wollen und sich selbst deshalb nicht mehr so wichtig nehmen. Sprich deshalb von der Liebe Christi und von seiner Güte! Schrick vor keiner Aufgabe, die sich dir stellt, zurück! Fühle eine Last für Menschen, die noch nicht erlöst sind, auf deiner Seele, und setze alles, was in deinen Kräften steht, ein, um Verlorene zu retten. In dem Maße, in dem du den Geist Christi empfängst — den Geist selbstloser Liebe und Arbeit für den Nächsten —, wirst du wachsen und Frucht bringen. Die Gnadengaben des Heiligen Geistes werden in deinem Charakter voll zur Entfaltung kommen. Dein Glaube wird wachsen, deine Überzeugung fester werden, deine Liebe vollkommen. So wird alles Reine und Edle an dir das Bild Christi immer klarer widerspiegeln.BRG 51.1

    “Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.” Galater 5,22. Diese Frucht kann nie vergehen; sie wird nach ihrer Art eine Ernte zum ewigen Leben hervorbringen. “Wenn sie [die Erde] aber die Frucht gebracht hat, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.” Markus 4,29. Christus wartet voll Sehnsucht darauf, dass er in seiner Gemeinde Gestalt gewinnen kann. Wenn der Charakter Christi zum Wesensmerkmal seines Volkes geworden ist, wird er wieder kommen und es zu sich nehmen.BRG 51.2

    Jeder Christ darf die Wiederkunft seines Herrn nicht nur freudig erwarten, sondern kann sie sogar beschleunigen. 2.Petrus 3,12 (EB). Trügen alle, die seinen Namen bekennen, auch Frucht zu seiner Ehre, dann könnte auf der ganzen Welt in Windeseile der Same des Evangeliums ausgestreut werden. In Kürze wäre dann die große Ernte reif, und Christus käme, um den kostbaren Weizen einzubringen.BRG 51.3

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