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Bilder vom Reiche Gottes - Contents
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    Kapitel 15: “Dieser nimmt die Sünder an”

    Die Schriftgelehrten zeigten offen ihre Verärgerung darüber, dass Christus von “Zöllnern und Sündern” umgeben war: “Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen.” Lukas 15,1.2.BRG 147.1

    Sie unterstellten Christus damit, sich in einer sündigen verdorbenen Umgebung wohl zu fühlen und gegenüber dem Bösen unempfindlich zu sein. Die Schriftgelehrten waren von Christus enttäuscht. Warum suchte er nicht lieber ihre Gesellschaft, wenn er eine solch herausragende Persönlichkeit zu sein beanspruchte? Warum lehrte er nicht in der gleichen Weise wie sie? Lieber zog er anscheinend ganz anspruchslos im Land herum und gab sich mit allen möglichen Leuten ab! Als echter Prophet, so meinten sie, müsste er sich mit ihnen doch bestens verstehen und den Zöllnern und Sündern mit verächtlicher Gleichgültigkeit begegnen. Es ärgerte diese Tugendwächter, dass Jesus, mit dem sie überhaupt nicht zurechtkamen, durch sein vorbildliches Leben sie in Staunen versetzte und zugleich ein Vorwurf für sie war, während er den Randgruppen der Gesellschaft so offenkundig mit Sympathie begegnete. Von seinen Methoden hielten sie überhaupt nichts. Sie glaubten von sich selbst, gebildet, vornehm und außerordentlich fromm zu sein; aber Christi Vorbild entlarvte ihre Ichbezogenheit.BRG 147.2

    Und noch etwas ärgerte sie: Viele von denen, die sich um Jesus drängten und ihm jedes Wort von den Lippen lasen, verachteten die Rabbis und ließen sich so gut wie nie in der Synagoge sehen. Die Schriftgelehrten und Pharisäer kamen sich in der Nähe Christi verloren und verdammt vor. Wie war es dann möglich, dass sich die Zöllner und Sünder von ihm förmlich angezogen fühlten?BRG 147.3

    Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatten sie selbst dafür die Erklärung geliefert, als sie voller Verachtung feststellten: “Dieser nimmt die Sünder an.” Die Menschen kamen zu Jesus, weil sie spürten, dass es in seiner Gegenwart noch Rettung vor dem tiefsten Abgrund der Sünde gab. Die Pharisäer hatten nur Verachtung für sie übrig. Christus dagegen nannte sie Kinder Gottes, die sich zwar dem Vaterhaus entfremdet hatten, von Gott aber dennoch nicht vergessen waren. Gerade weil sie so elend und in die Sünde verstrickt waren, brauchten sie — das wusste Christus — seine Liebe und sein Mitgefühl. Je weiter sie sich von ihm entfernt hatten, desto größer war sein Wunsch, sie zu retten — koste es, was es wolle.BRG 148.1

    All das hätten die Lehrer Israels aus ihren heiligen Schriften lernen können. Schließlich waren sie stolz darauf, diese in ihrer Obhut zu haben und von Berufs wegen auslegen zu können. Hatte nicht gerade David, nachdem er schwer gesündigt hatte, geschrieben: “Ich bin wie ein verirrtes und verlorenes Schaf; suche deinen Knecht”? Psalm 119,176. Und hatte nicht auch Micha davon gesprochen, wie sehr Gott die Sünder liebt, als er sagte: “Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die übrig geblieben sind von seinem Erbteil; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig!” Micha 7,18.BRG 148.2

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