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Christus ist Sieger - Contents
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    Wenn wir groß sein wollen, müssen wir demütig dienen, 12. September

    Die Jünger stritten sich darüber, wem unter ihnen der erste Platz zusteht. Lukas 22,24 (Hfa).CS 256.1

    Die anderen Jünger waren empört über die Bitte des Jakobus und Johannes, rechts und links vom Thron Christi sitzen zu dürfen. Siehe Markus 10,35-37.41. Dass die beiden Brüder sich angemaßt hatten, um die höchsten Positionen zu bitten, regte die übrigen zehn Jünger dermaßen auf, dass eine Entfremdung im Jüngerkreis drohte. Sie fühlten sich falsch beurteilt und meinten, ihre Treue und ihre Begabungen würden nicht genügend geschätzt. Judas ging am härtesten mit Jakobus und Johannes ins Gericht.CS 256.2

    Deshalb waren die Herzen der Jünger beim Betreten des oberen Saales mit beleidigten Gefühlen erfüllt. Judas drängte sich neben Christus auf die linke Seite und Johannes hielt sich rechts von ihm. Wenn es einen ersten Platz zu vergeben galt, dann war Judas fest entschlossen, ihn einzunehmen, und der Platz, dachten sie, war der neben Christus. Dabei war Judas ein Verräter.CS 256.3

    Noch ein weiterer Grund zur Uneinigkeit kam auf. Bei einem Fest war es damals Sitte, dass ein Diener den Gästen die Füße wusch. Auch bei diesem Anlass hatte man dafür vorgesorgt. Der Wasserkrug, die Schüssel und das Handtuch standen bereit. Allerdings war kein Diener anwesend, und so war es Aufgabe der Jünger, diesen Dienst zu leisten. Doch jeder einzelne gab dem verletzten Stolz nach und war fest entschlossen, die Dienerrolle nicht zu übernehmen ...CS 256.4

    Christus betrachtete die beunruhigten Gesichter seiner Jünger und stand vom Tisch auf. Er legte sein Obergewand ab, das ihn an der freien Beweglichkeit hinderte, nahm ein Handtuch und band es sich als Schürze um. Siehe Johannes 13,4.5 ... Judas war der erste, dem Jesus die Füße wusch. Er hatte sich bereits verpflichtet, Jesus in die Hände der Priester und Schriftgelehrten auszuliefern. Siehe Matthäus 26,14-16. Jesus kannte sein Geheimnis (siehe Johannes 13,11) — und doch stellte er ihn nicht bloß. Er hatte Sehnsucht nach seiner Seele. Sein Herz schrie auf: “Wie könnte ich dich aufgeben?” Er hoffte, dass er durch das Waschen der Füße das Herz des irregeführten Jüngers berührte und ihn davor bewahrte, seinen Verrat zu vollenden. Und einen Moment lang ging es Judas durch und durch: Er verspürte den Impuls, seine Sünde hier und jetzt zu bekennen. Aber er wollte sich nicht demütigen und verhärtete sein Herz gegen die Reue. Er erhob keinen Einwand und protestierte nicht dagegen, dass sich der Heiland so tief demütigte. Er war über dessen Handlungsweise sogar verärgert. “Wenn sich Jesus so tief demütigt”, dachte er, “kann er nicht Israels König sein.” ...CS 256.5

    Gott hätte selbst Judas, wenn er bereut hätte, angenommen und begnadigt. Die Schuld seiner Seele wäre durch das versöhnende Blut Christi abgewaschen worden. Aber in seiner Selbstsicherheit und Selbsterhöhung schätzte er seine Weisheit sehr hoch ein und rechtfertigte seine Absichten. Manuskript 106, 1903.CS 256.6

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