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Für die Gemeinde geschrieben — Band 1 - Contents
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    Wir leben in der Zeit des großen Versöhnungstages

    Wir leben in der Zeit des großen Versöhnungstages. Unsere Sünden werden, wenn wir sie bekennen und bereuen, schon jetzt beurteilt. Eine lasche, geistlose Verkündigung durch seine Diener nimmt Gott nicht an. Ein solches Zeugnis ist keine gegenwärtige Wahrheit. Die Botschaft muß den Erfordernissen der Zeit entsprechen und zur Stärkung der Gemeinde rechtzeitig verkündigt werden. Aber Satan ist beständig darum bemüht, dieser Botschaft ihre Kraft zu nehmen, damit die Menschen nicht bereit sind für die Wiederkunft des Herrn.FG1 131.4

    1844 ging unser Hoherpriester in das Allerheiligste des himmlischen Heiligtums, um mit dem Untersuchungsgericht zu beginnen. Die Fälle der gerechtfertigten Toten wurden Gott dargelegt. Wenn diese Arbeit abgeschlossen ist, wird über die Lebenden Gericht gehalten. Welch wunderbare, ernste Augenblicke! Der Fall jedes einzelnen von uns wird vor dem himmlischen Gerichtshof zur Sprache kommen. Jeder von uns wird nach seiner Handlungsweise hier auf Erden beurteilt. Im Schattendienst des irdischen Heiligtums waren die Menschen gehalten, vor Gott ihre Herzen zu erforschen und ihre Sünden zu bekennen, damit sie vergeben und ausgelöscht werden konnten. Sollte an diesem wirklich großen Versöhnungstag, wenn Christus im Allerheiligsten für sein Volk eintritt und ein endgültiges Urteil über jeden Fall gefällt wird, weniger verlangt werden?FG1 132.1

    In welchem Zustand befinden wir uns in dieser beängstigenden und ernsten Zeit? Welcher Stolz herrscht in den Gemeinden, welche Heuchelei, welches betrügerische Wesen, welche Kleiderliebe, Leichtfertigkeit und Vergnügungssucht und welches Bedürfnis nach Vorherrschaft! Alle diese Sünden haben das Denken verdunkelt, so daß die Belange der Ewigkeit nicht mehr klar erkannt werden konnten. Sollten wir nicht in der Schrift forschen, damit wir erkennen, in welcher Zeit der Weltgeschichte wir leben? Sollten wir uns nicht bewußt werden, welches Werk in dieser Zeit für uns vollendet wird, und welche Stellung wir als Sünder einnehmen müssen, während dieses Versöhnungswerk vorangeht? Wenn uns unsere Erlösung nicht ganz und gar gleichgültig ist, müssen wir eine klare Veränderung herbeiführen. Wir müssen den Herrn in aufrichtiger Reue suchen, wir müssen mit reuevoller Seele unsere Sünden bekennen, damit sie ausgelöscht werden.FG1 132.2

    Wir dürfen uns nicht länger auf trügerischem Boden bewegen. Wir nähern uns schnell dem Ende der Gnadenzeit. Jeder erforsche sein Herz: Wie stehe ich vor Gott? Wir wissen nicht, wie bald unsere Namen von Christus vorgetragen und unser Fall endgültig entschieden wird. Wie wird diese Entscheidung dann ausfallen?! Werden wir zu den Gerechten gezählt werden oder zu den Ungerechten?FG1 132.3

    Die Gemeinde muß beginnen, Buße zu tun

    Die Gemeinde sollte sich aufmachen, Buße zu tun für ihre Abtrünnigkeit. Die Wächter müssen wieder erwachen und ihre Trompeten in einem sicheren Ton erklingen lassen. Wir müssen eine deutliche Warnung verkünden. Gott gebietet seinen Dienern: “Rufe getrost, halte nicht an dich! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit und dem Hause Jakob seine Sünden!” Jesaja 58,1. Wir müssen die Aufmerksamkeit der Menschen erringen. Wenn das nicht gelingt, ist alles Bemühen nutzlos, denn auch wenn ein Engel vom Himmel käme, um mit ihnen zu reden, spräche er zu tauben Ohren.FG1 133.1

    Die Gemeinde muß aktiv werden. Der Geist Gottes kann nicht kommen, wenn ihm nicht der Weg bereitet wird. Die Herzen müssen ernsthaft erforscht werden, und die Gemeinden müssen sich zu anhaltendem Gebet vereinigen und im Glauben Gottes Zusagen in Anspruch nehmen. Wir brauchen uns nicht in Sack und Asche zu hüllen, wie es zu vergangenen Zeiten geschah, sondern müssen unsere Herzen in tiefer Demut beugen. Wir haben keine Veranlassung, uns selbst auf die Schulter zu klopfen und uns für etwas Besseres zu halten. Wir sollten uns beugen unter die mächtige Hand Gottes. Er wird die aufrichtig Suchenden trösten und segnen.FG1 133.2

    Die Arbeit liegt vor uns; werden wir sie erledigen? Wir müssen schnell arbeiten und stetig vorangehen. Wir müssen vorbereitet sein auf den großen Tag des Herrn. Wir dürfen keine Zeit verlieren und haben keine Zeit, um eigensüchtigen Wünschen nachzugeben. Die Welt muß gewarnt werden. Was trägt jeder von uns persönlich dazu bei, anderen das Licht zu bringen? Gott hat für jeden eine Aufgabe, jeder muß seinen Beitrag leisten. Wir können die Arbeit nicht vernachlässigen, ohne daß dabei auch wir verlorengehen.FG1 133.3

    Oh, meine Brüder, wollt ihr den Heiligen Geist betrüben und ihn zum Rückzug veranlassen? Wollt ihr unserem Erlöser die Tür verschließen, weil ihr auf seine Gegenwart nicht vorbereitet seid? Wollt ihr, daß Seelen verlorengehen, weil sie nie von der Wahrheit gehört haben, weil ihr euer Wohlleben zu sehr liebt, um die Last, die Jesus für euch auf sich genommen hat, mitzutragen? Laßt uns endlich erwachen. “Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.” 1.Petrus 5,8. The Review and Herald, 22. März 1887.FG1 133.4

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