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Intellekt, Charakter und Persönlichkeit — Band 1 - Contents
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    Kapitel 9: Der Verstand — das Zentrum

    Herrscher über den Körper — Jedes Körperorgan wurde geschaffen, um dem Verstand zu dienen. Der Verstand beherrscht den Körper. Testimonies for the Church III, 136 (1872).ICP1 84.1

    Der Verstand beherrscht den ganzen Menschen. Alle unsere Taten, gute oder böse, entstehen in unseren Gedanken. Über unseren Geist beten wir Gott an und stehen mit himmlischen Wesen in Verbindung. Und doch verbringen viele ihr ganzes Leben, ohne sich je Gedanken zu machen, welch ein Schatz ihnen da zur Verfügung steht. Special Testimonies on Education 33, 11. Mai 1896; Fundamentals of Christian Education 426.ICP1 84.2

    Das Gehirn bestimmt den Körper — Es gibt heute viele Behinderte, die nicht gesund werden können, weil sie nicht davon zu überzeugen sind, dass ihr vermeintlicher Zustand nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Der ganze Körper, das Denken und die Tätigkeit der Nerven werden vom Gehirn bestimmt. Die Nervenbahnen, die vom Gehirn ausgehen, lenken die Körperreaktionen. Über die Gehirnnerven werden geistige Eindrücke aufgenommen und dann wie über Telegrafendrähte an alle Nerven weitergegeben, welche die entsprechenden Reaktionen in den Organen auslösen. Alle Körperbewegungen werden durch das Gehirn ausgelöst. Testimonies for the Church III, 69 (1872).ICP1 84.3

    Die empfindlichen Gehirnnerven, ... die mit dem gesamten Organismus in Verbindung stehen, (sind) der einzige Mittler, durch den der Himmel mit dem Menschen verkehren und sein Innerstes bewegen kann. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 235 (1870).ICP1 84.4

    Satan bedient sich unserer Sinnesorgane*Siehe auch Kapitel 35: Der Einfluß der Wahrnehmung. — Satan nähert sich den Menschen als Engel des Lichts; genauso wie er Christus versucht hat. Er bemühte sich schon immer, die Menschen körperlich und moralisch zu schwächen, um sie dann in Versuchung zu führen und zu überwältigen, und wenn es ihm gelingt, sie auf diese Weise zu ruinieren, triumphiert er. Und er verführt die Menschen sehr erfolgreich dazu, sich ohne Rücksicht auf die Folgen ihren Gelüsten hinzugeben. Er weiß ganz genau, dass die Menschen nicht in der Lage sind, ihre Pflichten Gott und den Mitmenschen gegenüber zu erfüllen, wenn sie die Fähigkeiten, die Gott ihnen gegeben hat, auf diese Weise beeinträchtigen. Das Gehirn bestimmt den Körper, und wenn unsere Sinnesorgane aufgrund von Genusssucht jeglicher Art betäubt sind, können wir ewige Dinge nicht mehr richtig wahrnehmen. The Review and Herald, 8. September 1874; Messages to Young People 236.ICP1 85.1

    Die Tyrannei des Zeitgeistes — Die Stärke oder Schwäche unseres Verstandes hat sehr viel zu tun mit unserer Brauchbarkeit in dieser Welt und letztendlich auch mit unserer Erlösung. Die Unwissenheit über die Gesetze Gottes, die unseren Körper beeinflussen, ist bedauerlich. Jede Art von Genusssucht ist eine Übertretung dieser Gesetze. Die Anzahl der geistig Behinderten ist erschreckend hoch. Die Sünde erscheint uns anziehend, weil Satan einen Mantel des Lichts über sie wirft, und er freut sich, wenn sich die christliche Welt durch ihre alltäglichen Gewohnheiten und die Tyrannei des Zeitgeistes genauso wie die Heiden von ihren Gelüsten beherrschen lässt. The Review and Herald, 8. September 1874; Counsels on Health 411.ICP1 85.2

    Wachsam sein! — Alle sollten sich bewusst sein, wie wichtig es ist, ständig die eigene moralische Verfassung im Auge zu behalten. Wie treue Wächter eine Burg sollten sie das Zentrum der Seele bewachen und dabei nicht einen Moment nachlässig sein. Special Testimonies on Education 65 (1879); Counsels on Health 411.ICP1 85.3

    Ein richtig geschulter Verstand kann nicht verunsichert werden — Durch tägliche Prüfungen wird man Gewohnheiten der Glaubenstreue entwickeln, und das Empfinden wird so geschult, dass man ein Gespür dafür bekommt, wann Recht und Pflicht über Lust und Laune zu stellen sind. Wenn der Verstand auf diese Weise geschult ist, wird der Mensch im Blick auf Recht und Unrecht nicht unsicher sein. Er wird nicht schwanken wie ein Rohr im Wind, sondern sofort erkennen, worauf es ankommt, und sich für das Richtige entscheiden, ohne lange zu diskutieren. Solche Menschen sind treu, weil sie in Glaubenstreue und Wahrhaftigkeit geübt sind. Testimonies for the Church III, 22 (1872).ICP1 86.1

    Eine unbewachte Burg — Durch Anschauen werden wir verwandelt. Obwohl der Mensch auch ursprünglich zum Ebenbild Gottes geschaffen wurde, kann er sein Denken so umschulen, dass Sünde, die er einst verabscheute, ihm angenehm erscheint. Wenn er aufhört, achtsam zu sein und zu beten, ist das so, als wenn man eine Burg unbewacht lässt, und das Herz verstrickt sich in Sünde und Unrecht. Der Verstand wird erniedrigt, und es ist unmöglich, ihn aus dieser Verdorbenheit zu befreien, solange die moralischen und intellektuellen Kräften versklavt sind und immer nur noch schlimmere Leidenschaften wecken. Wir führen einen ständigen Kampf gegen die fleischliche Gesinnung in uns und brauchen den reinigenden Einfluss der Gnade Gottes, die unsere Gedanken nach oben richtet und uns hilft, reine, heilige Gewohnheiten zu entwickeln. Testimonies for the Church II, 479 (1870).ICP1 86.2

    Der Ort, an dem über Leben und Tod entschieden wird — “Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.” Kolosser 3,2. Das Herz ist die Burg des Menschen. Von ihm gehen Leben und Tod aus. Solange das Herz nicht gereinigt ist, ist der Mensch nicht geschickt, an der Gemeinschaft der Heiligen teilzunehmen. Weiß derjenige, der die Herzen erforscht, denn nicht, wer ohne Rücksicht auf seine Seele in Sünden schmachtet? Gibt es nicht im Leben jedes Einzelnen einen Zeugen für die geheimsten Dinge?ICP1 86.3

    Ungewollt hörte ich, wie Männer zu Frauen und Mädchen schmeichlerische Worte sprachen, um sie zu täuschen und zu betören. Satan bedient sich all solcher Mittel, um Seelen zu vernichten. Manche von euch mögen so seine Werkzeuge gewesen sein; wenn das so ist, dann werdet ihr es vor dem Gericht zu verantworten haben. Von solchen Leuten sagte der Engel: “Sie haben ihre Herzen niemals Gott übergeben. Christus wohnt nicht in ihnen, auch die Wahrheit nicht. An ihrer Stelle wohnen dort Sünde, Betrug und Falschheit. Dem Wort Gottes glauben sie nicht, sie handeln auch nicht danach.” Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 186.187 (1889).ICP1 87.1

    Selbstsucht und Selbstsicherheit sind Verräter innerhalb der Mauer — Gerade in einer Zeit äußerer Ruhe und Sicherheit kamen die Israeliten zu Fall. Sie hatten Gott nicht mehr vor Augen, vernachlässigten das Gebetsleben und waren dabei noch recht selbstzufrieden. Muße und Sichgehenlassen machten unachtsam, und damit fanden erniedrigende Gedanken bei ihnen Eingang. Verräter aus den eigenen Reihen waren es, die ihre fest gefügten Grundsätze einrissen und Israel satanischen Mächten auslieferten. Auf diese Weise versucht Satan noch immer, den Menschen vollends zu verderben. Ehe ein Christ offen sündigt, geht meistens, von der Welt unbeobachtet, ein langer Vorbereitungsprozess in seinem Innern vor sich. Die Gesinnung wandelt sich ja nicht auf einmal von Reinheit zu Gottlosigkeit. Um die nach Gottes Ebenbild geschaffenen Menschen entarten zu lassen bis zur Freude am Bösen und an der Gewalttätigkeit, braucht es seine Zeit. Durch Anschauen werden wir verwandelt. Wer unreinen Gedanken nachhängt, kann sich schließlich so verändern, dass er an der Sünde, die er einst verabscheute, Gefallen findet. Patriarchen und Propheten 440.441 (1890).ICP1 87.2

    Tabak schadet den Nerven — Tabak, in welcher Form auch konsumiert, schädigt den Körper. Er ist ein langsam wirkendes Gift. Er schädigt das Gehirn und schränkt die Wahrnehmungsfähigkeit ein, sodass der Geist geistliche Dinge nicht mehr richtig einordnen kann, und er stumpft besonders gegenüber den Wahrheiten ab, die ihn darauf hinweisen, dass er diese ungesunde Gewohnheit lassen sollte.ICP1 87.3

    Gott gefällt es nicht, wenn jemand raucht. Mit einer solch üblen Gewohnheit ist es unmöglich, Gott mit Leib und Geist, die ja sein Eigentum sind, zu loben; und er kann nicht zulassen, dass sie sich langsam, aber sicher vergiften, ihre körperliche Gesundheit ruinieren und ihre geistigen Kräfte schädigen. Er übt vielleicht Nachsicht mit ihnen, solange sie nicht wissen, welche Folgen diese schädliche Gewohnheit hat; aber wenn sie darüber aufgeklärt sind und das Ganze im rechten Licht sehen, dann machen sie sich schuldig vor Gott, wenn sie nicht aufhören, dieser unvernünftigen Genusssucht nachzugeben. Spiritual Gifts IVa, 126 (1864).ICP1 88.1

    Sklaven von Alkohol und Drogen — Satan lauert überall, um junge Menschen auf den Weg des Verderbens zu locken, und wenn er sie einmal so weit hat, sorgt er dafür, dass es schnell abwärts geht, indem er sie von einer Zerstreuung in die nächste führt. So verlieren seine Opfer ihr feines Empfinden für Recht und Unrecht, und Gottesfurcht ist für sie kein Thema mehr. Sie bemühen sich immer weniger um Selbstbeherrschung, werden abhängig von Wein, anderen alkoholischen Getränken sowie von Tabak und Opiaten. Das führt in eine immer tiefere Erniedrigung, und sie werden zu Sklaven ihrer Genusssucht. Sie lernen Ratschläge, die sie einst respektierten, zu verachten. Sie geben sich großspurig, prahlen mit der Freiheit, die sie angeblich genießen, und merken nicht, wie sehr sie zu Sklaven geworden sind. Freiheit bedeutet für sie Selbstsucht, Genusssucht und ein lockerer Lebenswandel. The Signs of the Times, 22. Juni 1891; Temperance 274.ICP1 88.2

    Satans Waffen — Die Seele muss sich ständig gegen weltliche Genusssucht verteidigen. Der Apostel Paulus spricht die Christen in sehr eindrucksvoller Weise darauf an: “Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist.” Römer 12,1.ICP1 88.3

    Wenn dieser Leib mit Alkohol gefüllt und von Tabak verunreinigt ist, kann er kaum heilig und vor Gott angenehm sein. Satan weiß genau, dass das nicht möglich ist, und deshalb verführt er die Menschen mit Vorliebe auf dem Gebiet der Genusssucht. So kann er sie leicht in seine Gewalt bringen und ins Verderben führen. The Review and Herald, 8. September 1874.ICP1 89.1

    Genusssucht und Leidenschaft sind entscheidende Faktoren — Wenn intelligente Menschen zulassen, dass ihre seelischen Kräfte durch ihren unmäßigen Lebenswandel abstumpfen, unterscheiden sich ihre Gewohnheiten nur wenig von denen der Heiden. Satan versucht ständig, die Menschen durch das, was in der Gesellschaft ohne Rücksicht auf Gesundheit und Moral üblich und modern ist, vom Licht der Erlösung abzulenken. Der große Feind weiß: Wenn Genuss und Leidenschaft einen großen Stellenwert bekommen, opfern die Menschen leicht ihre körperliche und geistige Gesundheit auf dem Altar der Eigenliebe, und er kann sie schnell in den Ruin führen. Gläubige Menschen hingegen haben die Zügel selbst in der Hand, können sich selbst beherrschen und verfügen über die nötige moralische Kraft, ihre unmoralischen Neigungen unter Kontrolle zu halten. Satan weiß, dass die Chance, solche Menschen zu überwinden, nur gering ist. The Review and Herald, 8. September 1874; Messages to Young People 237.ICP1 89.2

    Wie es hätte sein können — Wenn unsere Voreltern in vergangenen Generationen einen starken Willen gezeigt und nicht zugelassen hätten, dass der Verstand Knecht ihres Körpers wurde und Leidenschaft ihr Leben bestimmte, gäbe es auch in dieser Generation eine andere Ordnung und andere Menschen. Healthful Living 38 (1865); Selected Messages II, 431.432.ICP1 89.3

    Es ist eine freie Entscheidung — Seele und Geist stehen in Wechselbeziehung zum Körper. Unsere geistige und geistliche Kraft hängt nicht unwesentlich davon ab, wie wir uns körperlich fühlen. Was der Gesunderhaltung dient, nützt deshalb zugleich der geistigen und charakterlichen Entwicklung. Wir können unseren Verpflichtungen Gott und den Mitmenschen gegenüber am besten gerecht werden, wenn wir seelisch und körperlich gesund sind. Deshalb sollten wir auf den Körper nicht weniger achten als auf Seele und Geist. Zu einem ausgewogenen Erziehungsprogramm gehört daher auch die Gesundheitserziehung. Sie sollte damit beginnen, dass wir den Kindern ein Grundwissen über Körperfunktionen und Körperpflege vermitteln. Education 203 (1903).ICP1 89.4

    Lehrt die Menschen — Sprecht mit den Menschen darüber, wie gefährlich es ist, wenn man der Versuchung der Genusssucht nicht widersteht. Das ist für viele die größte Schwierigkeit. Erklärt ihnen die enge Beziehung zwischen Körper und Verstand und zeigt ihnen auf, wie wichtig es ist, dass wir beides in der bestmöglichen Verfassung erhalten. “Circular Lt to Physicians and Evangelists”, 1910 Counsels on Health 543.ICP1 90.1

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