Kapitel 18: Geborgenheit in der Familie
Menschliche Liebe soll aus der göttlichen gespeist werden — Nur mit Christus kann eine Ehe Bestand haben. Die menschliche Liebe soll ihre Innigkeit aus der göttlichen nehmen. Nur wenn Christus regiert, kann es tiefe, wahre und selbstlose Zuneigung geben. The Ministry of Healing 358 (1905).ICP1 166.1
Gottes Ideal — Mit der Hilfe Christi können Männer und Frauen Gottes Ideal erreichen. Was menschliche Weisheit nicht erreichen kann, schenkt uns seine Gnade, wenn wir ihm in Liebe vertrauen. Seine Fürsorge kann Herzen mit himmlischer Kraft verbinden. Liebe wird dann mehr sein als der Austausch von schönen und schmeichelnden Worten. Der himmlische Webstuhl webt Kette und Schuss feiner und fester als jeder irdische. Das Ergebnis ist keine Kunstfaser, sondern ein festes und belastbares Gewebe. Mit dem goldenen Band einer Liebe, die beständig ist, wird Herz an Herz gebunden. The Ministry of Healing 362 (1905).ICP1 166.2
Werde dir deiner Gefühle bewusst — Wer eine Ehe eingehen möchte, soll jede Gefühlsregung und jede Charakterentwicklung des anderen, dem er sein Leben anvertrauen möchte, genau beobachten. Jeder Schritt in Richtung auf eine eheliche Verbindung soll durch Bescheidenheit, Einfachheit, Aufrichtigkeit und ein echtes Verlangen, Gott zu gefallen und ihn zu ehren, geprägt sein. Die Ehe hat einen großen Einfluss auf das nachfolgende Leben in dieser und der zukünftigen Welt. Ein aufrichtiger Christ wird keine Pläne machen, die Gott nicht gutheißen kann. The Ministry of Healing 359 (1905).ICP1 166.3
Echte Einheit ist das Werk von Jahren — Auch wenn man mit noch so viel Sorgfalt und Überlegung eine Ehe eingeht, sind doch nur wenige Paare völlig vereint, wenn die Trauzeremonie abgeschlossen ist. Die echte Einheit der beiden in der Ehe ist das Werk der folgenden Jahre. The Ministry of Healing 359.360 (1905).ICP1 167.1
Romantische Vorstellungen vergehen — Wenn das frisch verheiratete Paar das Leben mit seinen Wirren und Lasten kennen lernt, vergehen die romantischen Vorstellungen über die Ehe schnell. Mann und Frau lernen sich gegenseitig viel intensiver kennen, als es in der vorherigen Beziehung möglich war. Das ist für beide eine sehr schwierige Erfahrung. Das Glück und Funktionieren ihres gesamten zukünftigen Lebens hängt davon ab, ob sie sich in dieser Situation richtig verhalten. Oft entdecken sie aneinander unerwartete Schwächen und Unzulänglichkeiten, aber Herzen, welche die Liebe vereint hat, werden auch bisher unerkannte Stärken erkennen. Jeder sollte mehr nach den Stärken als nach den Schwächen des anderen suchen. Oft entscheidet unsere eigene Einstellung und die Atmosphäre, mit der wir uns umgeben, darüber, was wir im anderen sehen.ICP1 167.2
Viele betrachten das Ausdrücken von Liebe als Schwäche und sind so abweisend, dass andere zurückgestoßen werden. Eine solche Haltung ist eine schwere Prüfung für die Zuneigung. Wenn die sozialen und großzügigen Impulse verdrängt werden, ziehen sie sich zurück, und das Herz wird einsam und kalt. Wir sollten uns vor diesem Irrtum bewahren. Die Liebe kann nicht lange leben, ohne sich Ausdruck zu geben. Lass ein Herz, das mit deinem verbunden ist, nicht aus Mangel an Freundlichkeit und Zuwendung verhungern. The Ministry of Healing 360 (1905).ICP1 167.3
Liebe beflügelt zu edleren Zielen — Jeder soll eher Liebe geben als empfangen. Pflege die edelsten Züge bei dir selbst und bemühe dich, die guten Eigenschaften an beiden Partnern festzustellen. Das Bewusstsein, angenommen zu sein, ist ein wunderbarer Ansporn und eine Befriedigung. Sympathie und Respekt verstärken das Streben nach Vervollkommnung, und die Liebe nimmt in dem Maße zu, wie sie zu edleren Zielen beflügelt. The Ministry of Healing 361 (1905).ICP1 168.1
Die eigene Persönlichkeit darf nicht untergehen. Weder der Mann noch die Frau sollten ihre eigene Persönlichkeit in der des anderen untergehen lassen. Jeder hat eine persönliche Beziehung zu Gott. Ihn müssen wir fragen: “Was ist richtig? Was ist falsch? Wie kann ich dem Sinn meines Lebens am besten entsprechen?” Den ganzen Überschwang deiner Zuneigung schenke dem, der sein Leben für dich gab. Gib Christus überall den ersten, letzten und besten Platz. In dem Maße, wie deine Liebe zu ihm tiefer und stärker wird, wird auch eure Liebe zueinander geheiligt und gestärkt. The Ministry of Healing 361 (1905).ICP1 168.2
Jeder hat eine eigene Persönlichkeit, und die der Frau soll niemals in der ihres Mannes untergehen. Gott ist unser Schöpfer. Durch Schöpfung und Erlösung gehören wir ihm. Wir sollten darüber nachdenken, wie viel wir Gott zurückgeben können, denn er schenkt uns die moralische Kraft, die Fähigkeiten, den Verstand, und er möchte, dass wir zu seiner Ehre das Allerbeste aus diesen wertvollen Gaben machen. Manuskript 12, 1895.ICP1 168.3
Vollständige Unterwerfung gebührt nur Jesus — Gott erwartet, dass die Frau sich der Herrlichkeit Gottes und der Ehrfurcht vor ihm immer bewusst ist. Vollständige Unterwerfung gebührt nur dem Herrn Jesus Christus, der sie um den unendlich hohen Preis seines Lebens als sein eigenes Kind erkauft hat ... Ihre Identität kann nicht mit der ihres Ehemannes verschmelzen, denn sie ist von Christus erkauft. Brief 18, 1891; The Adventist Home 116.ICP1 168.4
Denkt nicht, eure Ehe sei ein Fehler — Trotz aller Schwierigkeiten, Wirrnisse und Entmutigungen sollten Mann oder Frau nie denken, ihre Ehe sei ein Fehler oder eine Enttäuschung. Seid entschlossen, einander alles zu geben, was ihr könnt. Erinnert euch an die früheren Aufmerksamkeiten und belebt sie wieder. Ermutigt euch in jeder Hinsicht, die Schlachten des Lebens zu schlagen. Versucht einander zu erfreuen. Liebt und vergebt einander. Dann wird eure Ehe statt das Ende der Liebe wieder so wie der Anfang der Liebe sein. Die Wärme wahrer Freundschaft und die Liebe, welche die Herzen verbindet, sind ein Vorgeschmack der Freuden des Himmels. The Ministry of Healing 360 (1905).ICP1 169.1
Den Verstand benutzen — Wer die Ehe als göttliche Einrichtung versteht, durch sein heiliges Gebot bewahrt, wird sich von der Vernunft leiten lassen. Er wird über jeden Vorteil der Ehe nachdenken. Er wird seine Kinder als ihm von Gott anvertraute wertvolle Edelsteine ansehen, deren raue Oberfläche durch Disziplin abgeschliffen werden soll, damit ihr Glanz sichtbar werden kann. Er wird es als heilige Verpflichtung empfinden, ihren Charakter zu bilden, damit sie in ihrem Leben Gutes tun, andere durch ihr Licht gesegnet werden, die Welt durch ihr Leben (ein wenig) besser wird und sie auf das höhere Leben, die bessere Welt, vorbereitet werden, damit sie ewig vor Gott und dem Lamm scheinen. Healthful Living 48 (1865).ICP1 169.2
Ein gut organisierte Familie — Die “Familienfirma” sollte gut organisiert sein. Gemeinsam sollten Vater und Mutter ihre Verantwortung wahrnehmen. Gemeinsam sollten sie zum Besten ihrer Kinder arbeiten. Es sollte zwischen ihnen keine Uneinigkeit geben. Niemals sollten sie einander in Gegenwart der Kinder kritisieren oder Entscheidungen in Frage stellen. Wenn die Frau noch unerfahren ist, sollte sie versuchen herauszufinden, wo sie ihren Mann daran hindert, sich für das Heil der Kinder einzusetzen. Und der Mann sollte die Frau unterstützen, sie beraten und liebevoll ermutigen. The Review and Herald, 8. Juli 1902.ICP1 169.3
Eltern müssen sich selbst beherrschen — Eltern, die ihre Familie erfolgreich führen wollen, müssen sich zunächst einmal selbst beherrschen. Wenn sie in ihrer Familie angenehme Wort hören wollen, dürfen ihre Kinder auch nur angenehme Worte von ihnen hören. Was gesät wird, wird auch geerntet. Eltern haben eine feierliche und heilige Aufgabe zu erfüllen, nämlich ihre Kinder durch Gebote und das eigene Vorbild zu erziehen. Sie sind Gott gegenüber verpflichtet, ihm ihre Kinder schon sehr früh als Menschen zu präsentieren, die wissen und erfassen, was es bedeutet, ein Nachfolger Jesu Christi zu sein. Wenn die Kinder derer, die vorgeben, biblische Christen zu sein, Gott nicht fürchten und lieben, liegt das in den meisten Fällen daran, dass das Vorbild der Eltern unzureichend war. Unechte, leere Samen wurden gesät, die eine Ernte aus Disteln und Dornen gebracht haben. Manuskript 59, 1900.ICP1 170.1
Freundliche Worte und ein Lächeln für die Familie — Es ist nicht nur unser Vorrecht, sondern auch unsere Pflicht, den Frieden Christi im Herzen zu haben und als Friedensstifter und Nachfolger Christi wertvollen Samen zu säen, der für das ewige Leben Frucht bringt. Angebliche Nachfolger Christi mögen viele gute und nützliche Fähigkeiten besitzen, aber ihr Charakter ist durch ein unfreundliches, mürrisches, kritiksüchtiges und hart urteilendes Wesen verdorben.ICP1 170.2
Der Mann oder die Frau, die Verdächtigungen und Misstrauen hegen, bringt Uneinigkeit und Streit ins Haus. Keiner von ihnen sollte seine freundlichen Worte und sein Lächeln nur für Gäste aufheben und zu Hause gereizt sein. Damit treibt er den Frieden und die Zufriedenheit hinaus. Brief 34, 1894; Our High Calling 179.ICP1 170.3
Vermeidet eine vulgäre Sprache — Väter und Mütter, Ehemänner und Ehefrauen, ich bitte euch, denkt und sprecht nicht auf vulgärem Niveau! Flüche, üble Scherze, ein Mangel an Höflichkeit in der Familie werden bei euch eine Wirkung hinterlassen, und wenn sie oft wiederholt werden, werden sie zur zweiten Natur. Das Heim ist ein heiliger Ort. Er darf nicht durch Vulgäres, Sinnlichkeit und Anschuldigungen verunreinigt werden. Es gibt da einen Zeugen, der sagt: “Ich kenne deine Werke.” Liebe, Wahrhaftigkeit, Freundlichkeit und Barmherzigkeit seien die Pflanzen im Garten eures Herzens. Brief 18b, 1891.ICP1 170.4
Sei niemals hart und unfreundlich — Bist du im Familienkreis auch nicht hart, unfreundlich und unhöflich? Ganz gleich, was für eine hohe Stellung du sonst innehast, wenn du zu Hause unfreundlich bist, übertrittst du Gottes Gebot. The Review and Herald, 29. März 1892.ICP1 171.1
Freunde sollen sich nicht ins Familienleben einmischen (Rat an einen jungen Mann) — Den Familienkreis musst du als heiligen Ort, als Sinnbild des Himmels und als einen Spiegel betrachten, in dem du dich siehst. Wir können Freunde und Bekanntschaften haben, aber ins Familienleben dürfen sie sich nicht einmischen. Hier muss es eine deutliche Grenze geben, die für Ruhe, Frieden und Vertrauen Raum lässt.ICP1 171.2
Aber dein Zusammensein mit anderen Frauen und Mädchen war für sie ein Anlass zur Versuchung. Sie nahmen sich Freiheiten heraus und überschritten die Grenze, welche die eheliche Beziehung jedem Mann und jeder Frau auferlegt. Du hast es nicht gemerkt, aber deine Liebe zum Vergnügen und der Geist, den du verbreitet hast, hat andere nicht gerade von der Heiligkeit der Ehe überzeugt.ICP1 171.3
Das praktische Familienleben ist der große Charaktertest. Durch seine fürsorgliche Art in der Familie, durch seine Geduld, Freundlichkeit und Liebe offenbart ein Mann seinen Charakter. Brief 17, 1895.ICP1 171.4
Frauen sehnen sich nach Worten der Liebe — Viele Frauen sehnen sich nach Worten der Liebe und Freundlichkeit und den üblichen Aufmerksamkeiten und Höflichkeiten, die ihnen eigentlich von ihren Ehemännern, die sie als Lebensgefährten gewählt haben, zuständen. Wie viel Ärger, Kummer und Unglücklichsein bliebe uns erspart, wenn Männer und auch Frauen jene gegenseitige Beachtung, Zuwendung, Worte der Anerkennung und kleine Aufmerksamkeiten des Lebens pflegen würden, welche die Liebe am Leben erhalten und die sie einmal für nötig hielten, um ihren Lebenspartner zu gewinnen.ICP1 171.5
Wenn Mann und Frau diese Aufmerksamkeiten, welche die Liebe erhalten, pflegen würden, wäre jeder in Gesellschaft des anderen glücklich und hätte einen positiven Einfluss auf die Familie. Sie würden sich eine kleine, glückliche Welt erhalten und hätten nicht das Verlangen, diese kleine Welt auf der Suche nach neuen Attraktionen und neuen Zielen ihrer Liebe zu verlassen. Manche Frau wurde krank und starb frühzeitig aus Mangel an ermutigenden Worten der Zuneigung und aus Mangel an Liebe, die durch nette Aufmerksamkeiten und Worte hätte zum Ausdruck gebracht werden können. Brief 27, 1872.ICP1 172.1
Der Ehemann kann gegen Krankheiten vorsorgen — Der Mann sollte seiner Familie große Aufmerksamkeit schenken. Besonders zartfühlend soll er dem Empfinden einer schwachen Frau begegnen. Manche Krankheit kann er dadurch verhüten. Freundliche, gütige und ermutigende Worte wirken heilsamer als die besten Medizinen. Sie bringen dem verzagten und verzweifelten Herzen neuen Mut. Das Glück und der Sonnenschein, die durch freundliche Handlungen und ermutigende Worte in die Familie gebracht werden, ersetzen zehnfach die aufgewandte Mühe.ICP1 172.2
Der Ehemann muss daran denken, dass ein erheblicher Teil der Verantwortung in der Kindererziehung auf der Mutter ruht und dass ihr Anteil an der Formung der Gesinnung ihrer Kinder nicht gering ist. Allein diese Tatsache müsste genügen, für seine Frau die zärtlichsten Empfindungen auszulösen. Mit allem Eifer sollte er ihr diese verantwortungsvolle Aufgabe erleichtern. Er muss sie ermutigen, sich auf seine herzliche Liebe zu stützen. Zu seiner vornehmsten Aufgabe gehöre es, ihren Sinn himmelwärts zu wenden, wo es Kraft, Frieden und schließlich Ruhe für die Müden gibt. Er kehre nicht mit umwölkter Stirn nach Hause zurück, sondern bringe mit seiner Gegenwart Sonnenschein in die Familie. Seiner Frau sollte er helfen, aufwärts zu schauen und Gott zu vertrauen. Gemeinsam können sie dann die Verheißungen Gottes in Anspruch nehmen und seine reichen Segnungen für die Familie empfangen. Unfreundlichkeit, Klage und Verdruss verschließen Jesus das Heim. Ich schaute im Geist, dass die Engel Gottes ein Haus meiden, in dem es unfreundliche Worte, Verdrießlichkeit und Streit gibt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 93.94 (1862).ICP1 172.3
Der Mann als Haupt der Familie — Der Ehemann und Vater ist das Haupt der Familie. Die Frau erwartet von ihm Liebe, Zuneigung und Unterstützung bei der Erziehung der Kinder, und das ist auch in Ordnung. Es sind seine Kinder genauso wie ihre, und er ist genauso an ihrem Wohlergehen interessiert. Die Kinder erwarten vom Vater Unterstützung und Führung. Er muss eine klare Vorstellung vom Leben haben und von den Einflüssen und Verbindungen, die seine Familie umgeben. Und schließlich sollte er von der Liebe und Furcht Gottes und von der Lehre seines Wortes geprägt sein, damit er seine Kinder auf dem rechten Weg führen kann. The Ministry of Healing 390 (1905).ICP1 173.1
Die Frau als “Hilfe” für den Mann — Gott selbst gab Adam die Gefährtin, “die um ihn sei”, eine Gehilfin, die zu ihm passte, die als Begleiterin geeignet war und die in Liebe und Mitgefühl mit ihm eins sein konnte. Eva wurde aus einer Rippe von Adams Seite geschaffen. Sie sollte ihn nicht als Haupt beherrschen, aber auch nicht unterdrückt werden. Sie sollte ihm vielmehr ebenbürtig zur Seite stehen, und er sollte sie lieben und beschützen. Als Teil des Mannes, Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch, war sie sein anderes Ich. In inniger Verbindung sollten sie einander liebevoll zugetan sein. Patriarchen und Propheten 22 (1890).ICP1 173.2
Frieden in den eigenen vier Wänden — Wenn der Ehemann den edlen Charakter, die Reinheit des Herzens und die Klugheit hat, die jeder wahre Christ besitzen sollte, wird sich dies in der Ehe zeigen ... Er wird versuchen, die Gesundheit seiner Frau zu erhalten und sie aufzumuntern; er wird Worte des Trostes sprechen, um im eigenen Heim eine friedliche Atmosphäre zu schaffen. Manuskript 17, 1891; The Adventist Home 228.ICP1 173.3
Ehemänner sollten das Bild im Epheserbrief gut studieren und überlegen, was mit der Beziehung gemeint ist, die Christus zu seiner Gemeinde pflegt. Der Mann sollte wie ein Retter in seiner Familie sein. Wird er in dieser edlen, von Gott geschenkten Männlichkeit bleiben und versuchen, seine Frau und seine Kinder aufzubauen? Wird er eine reine, positive Atmosphäre verbreiten? Wird er die Liebe Jesu ebenso zum Grundsatz seines Heimes machen, wie er auf seine eigene Autorität achten würde? Manuskript 17, 1891; The Adventist Home 117.ICP1 174.1
Der Mann soll nicht auf sein Recht pochen — Es ist kein Zeichen von Männlichkeit, wenn der Mann stur an seiner Stellung als Haupt der Familie festhält. Es verschafft ihm keinen Respekt, wenn er die Schrift zitiert, um seinen Anspruch auf Autorität deutlich zu machen. Es macht ihn auch nicht männlicher, wenn er von seiner Frau, der Mutter seiner Kinder, verlangt, seine Anweisungen zu befolgen, als seien sie unfehlbar.ICP1 174.2
Der Herr hat den Mann zum Haupt der Frau gemacht, damit er sie beschütze. Er ist das Band, das die Familienangehörigen verbindet, so wie Christus das Haupt der Gemeinde und der Retter des symbolischen Leibes ist. Jeder Ehemann, der vorgibt, Gott zu lieben, sollte sehr sorgfältig studieren, was Gott in dieser Position von ihm verlangt. Christus übt seine Autorität mit Weisheit aus, in aller Freundlichkeit und Liebe; so soll der Mann seinen Einfluss auch ausüben und dem Haupt der Gemeinde nacheifern. Brief 18b, 1891; The Adventist Home 215.ICP1 174.3
Die Frau soll dem Mann helfen, seine Würde zu bewahren — Ich weiß, dass auch oft genug die Frau versagt. Ihre Anstrengungen, die eigenen Stimmungen zu beherrschen und die Familie glücklich zu machen, sind nicht stark genug. Es gibt ihrerseits häufig Verdruss und unnötiges Klagen. Der Mann kommt von seiner Arbeit müde und abgespannt nach Hause und begegnet einer finsteren Miene anstatt froher, ermutigender Worte. Er ist auch nur ein Mensch. Die Liebe zu seiner Frau nimmt ab, er verliert das Vergnügen an seinem Heim, sein Pfad wird dunkel und sein Mut zerbricht. Er gibt seine Selbstachtung auf und die Würde, die er nach Gottes Forderung behaupten sollte.ICP1 174.4
Der Mann ist das Haupt der Familie, gleichwie Christus das Haupt der Gemeinde ist. Gott missfällt es, wenn die Ehefrau einen Weg verfolgt, durch den der Einfluss des Mannes geschmälert wird und der ihn von seiner erhabenen, verantwortungsvollen Stellung wegführt. Es gehört zur Pflicht der Frau, ihre Wünsche und ihren Willen dem Manne unterzuordnen. Beide sollten nachgiebig sein; dennoch gibt Gottes Wort der Entscheidung des Mannes den Vorrang. Es wird der Würde der Frau nicht abträglich sein, sich ihrem Mann zu fügen, den sie zu ihrem Anwalt, Ratgeber und Beschützer erwählt hat. Für den Ehemann gilt, seine Stellung innerhalb seiner Familie freundlich und dennoch entschieden zu wahren. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 94.95 (1862).ICP1 175.1
Der Mensch als soziales Wesen — Unter allen Geschöpfen, die Gott schuf, war keines dem Menschen gleich. “Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.” 1.Mose 2,2. Der Mensch war nicht geschaffen, um einsam zu leben; vielmehr sollte er ein Gemeinschaftswesen sein. Ohne Gefährtin hätten ihm die schöne Landschaft und die befriedigende Arbeit auch in Eden kein vollkommenes Glück bereitet. Selbst der Umgang mit den Engeln würde seine Sehnsucht nach Mitgefühl und Gesellschaft nicht gestillt haben. Keiner war ja wie er, als dass er ihn hätte lieben und von ihm wieder geliebt werden können. Patriarchen und Propheten 22 (1890).ICP1 175.2
Harmonie in der Familie nur durch Gottes Geist möglich — Wir müssen Gottes Geist haben, sonst wird es in der Familie niemals Harmonie geben. Wenn die Frau den Geist Gottes hat, wird sie auf ihre Worte achten, ihr Denken unter Kontrolle haben, demütig sein und sich nicht wie eine Sklavin, sondern wie die Gefährtin ihres Mannes fühlen. Wenn der Mann ein Diener Gottes ist, wird er nicht über seine Frau herrschen und weder hart noch unbarmherzig sein. Zuwendung können wir in der Familie nie genug praktizieren, denn das Heim ist ein Sinnbild des Himmels, wenn der Geist Gottes dort wohnt. Brief 18b, 1891; The Adventist Home 118.ICP1 175.3
Die Familie an erster Stelle — Alle unsere Kräfte sollen wir für Christus einsetzen. Das ist es, was wir alle Gott schulden. Wenn er eine Beziehung mit Christus eingeht, erfüllt der neue Mensch den ursprünglichen Plan einer Beziehung zu Gott. Er ist Vertreter Christi und soll beständig beten und wachen. Überall um ihn gibt es Aufgaben, nah und fern. Seine erste Aufgabe gilt seinen Kindern und seinen engsten Verwandten. Es gibt keine Entschuldigung für eine Vernachlässigung derer, die ihm am nächsten stehen, zugunsten anderer.ICP1 176.1
Am Tag des Gerichts werden Väter und Mütter bezüglich dessen, was sie für ihre Kinder getan haben, Rechenschaft geben müssen. Eltern werden gefragt werden, was sie zur Rettung der Seelen gesagt und getan haben, für deren Existenz sie die Verantwortung übernommen haben. Haben sie ihre Lämmchen vernachlässigt und sie in die Obhut von Fremden gegeben? Väter und Mütter, habt ihr zugelassen, dass eure Kinder in Unreinheit und Sünde aufwachsen? Die guten Taten an anderen werden nicht ausgleichen können, was ihr Gott schuldig seid, nämlich die Sorge für eure Kinder. Das geistliche Wohlergehen eurer Familie steht an erster Stelle. Nehmt sie mit zum Kreuz von Golgatha und setzt euch für sie ein wie Menschen, die dafür Rechenschaft ablegen müssen. Manuskript 56, 1899.ICP1 176.2