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Im Dienst für Christus - Contents
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    Ein eindrucksvoller Traum

    Am 29. September 1886 bekam ich einen Traum: Mit einer großen Gruppe von Leuten war ich unterwegs zum Beerensammeln, darunter viele junge Männer und Frauen. Zunächst schien es, als ob wir in einer Stadt wären. Aber weiter draußen lagen weite Felder, wunderbare Haine und gepflegte Gärten. Ein großer Wagen voll Verpflegung für unsere Gruppe fuhr vor uns her.DC 58.4

    Bald machte das Gefährt halt und die Gruppe zerstreute sich in alle Richtungen. Rund um den Wagen standen hohe und niedrige Büsche, die schöne, große Heidelbeeren trugen. Aber meine Begleiter schauten alle viel zu weit weg, um sie zu sehen. Ich fing an, die Beeren in der Nähe zu pflücken. Dabei achtete ich sorgsam darauf, dass ich nur reife sammelte und keine grünen ...DC 59.1

    Einige der schönen, reifen Beeren waren schon abgefallen ... Ich dachte: “Wären wir nur früher hierher gekommen, hätten wir sie einsammeln können. Aber ich will einige vom Boden aufheben ... und sie meinen Begleitern zeigen, damit sie sehen, was sie hätten finden können, wenn sie nicht zu spät gekommen wären.”DC 59.2

    In diesem Augenblick kamen zwei oder drei aus unserer Gruppe und unterhielten sich angeregt. Als sie mich sahen, sagten sie: “Wir haben überall gesucht, konnten aber nirgendwo Beeren finden.” Als sie die Menge erblickten, die ich gesammelt hatte, waren sie höchst erstaunt. “Es hängen noch mehr an diesen Sträuchern”, sagte ich. Sie fingen an, einige abzupflücken, hielten dann aber bald inne und sagten: “Eigentlich ist es nicht fair, hier zu zusammeln, denn du hast diesen Platz entdeckt, daher sollten die Früchte dir gehören.” Aber ich erwiderte: “Das macht doch nichts! ... Dies ist Gottes Feld und die Beeren gehören ihm. Euer Vorrecht ist es, sie zu ernten.”DC 59.3

    Bald aber war ich wieder allein. Von Zeit zu Zeit hörte ich vom Wagen her Gesprächsfetzen und Lachen. Ich fragte: “Was macht ihr denn?” Sie antworteten: “Wir konnten keine Beeren finden. Als wir müde und hungrig waren, dachten wir: Wir gehen zum Wagen zurück und stärken uns erst einmal. Wenn wir ausgeruht sind, gehen wir wieder los.” “Aber”, sagte ich, “ihr habt bis jetzt noch nichts gesammelt. Ihr esst die Vorräte auf, ohne uns etwas übrig zu lassen? Ich habe jetzt keine Zeit zum Essen. Es gibt zu viele Beeren, die gepflückt werden können. Ihr habt sie nur deswegen nicht gefunden, weil ihr nicht genau genug hingesehen habt ...”DC 59.4

    Mein kleiner Eimer war bald voll Beeren und ich trug ihn zum Wagen. Ich sagte: “Das sind wirklich die schönsten Früchte, die ich jemals pflückte. Und dabei habe ich sie ganz in der Nähe gefunden, während ihr vom erfolglosen Herumsuchen ganz müde geworden seid.” Alle kamen und wollten meine Früchte sehen. Sie sagten: “Das sind doch Beeren von höheren Büschen. Wir dachten, an ihnen sei nichts zu finden und haben daher nur an den niedrigen Heidelbeersträuchern gesucht, aber wenige gefunden.”DC 60.1

    Dann sagte ich: “Verstaut jetzt diese Beeren und dann kommt mit, um nach weiteren zu suchen.” Es waren aber keine Behälter für die Früchte mitgenommen worden. Teller und Tüten gab es in Menge, aber sie wurden für unseren Proviant benutzt. Schließlich wollte ich nicht länger warten und fragte: “Seid ihr nicht zum Beerensammeln losgezogen? Warum habt ihr euch dann nicht entsprechend vorbereitet?” Jemand antwortete: “Schwester White, wir haben nicht erwartet, dass wir bei den vielen Häusern wirklich etwas finden würden. Aber weil du so darauf aus zu sein schienst, unbedingt Früchte zu sammeln, beschlossen wir mitzukommen. Wir dachten, wenn wir genügend zu Essen mitnehmen, erfreuen wir uns wenigstens an einem schönen Tag, wenn wir schon nichts sammeln.”DC 60.2

    Ich antwortete: “Diese Einstellung zur Arbeit kann ich wirklich nicht verstehen. Ich werde jetzt unverzüglich wieder zu den Beerensträuchern zurück gehen, denn es ist nicht mehr viel Zeit. Die Nacht wird bald anbrechen.” Einige kamen mit mir, andere blieben auf dem Wagen sitzen und aßen weiter.DC 60.3

    An einer Stelle schien die Aufmerksamkeit der Sammler von etwas gefangen genommen zu werden. Als ich näher kam, sah ich, dass ein Kleinkind in den Armen seiner Mutter sie beschäftigte. Ich sagte: “Ihr habt nur noch wenig Zeit, pflückt lieber, so lange man noch etwas sieht.” Viele andere schauten gefesselt einem jungen Mann und einem Mädchen zu, die ein Wettrennen zum Wagen veranstalten ... Andere dagegen hatten sich ins Gras gelegt und schliefen.DC 60.4

    So verging der Tag und es war wenig geschafft worden. Schließlich sagte ich: “Ihr Lieben. Ihr nennt unseren Ausflug ein erfolgloses Unternehmen. Wenn ihr immer so arbeitet, wundere ich mich nicht über euren mangelnden Erfolg. Der hängt doch davon ab, wie ihr an die Sache herangeht. Es gibt hier ohne Zweifel viele Beeren. Ich habe doch welche gefunden. Einige von euch haben vergeblich an den niedrigen Sträuchern gesucht, andere fanden ein paar armselige Beeren. Aber an den hohen Büschen seid ihr vorbeigelaufen, weil ihr nicht erwartet habt, Früchte darauf zu finden. Ihr seht selber, dass einige groß und reif sind. Bald werden weitere Früchte heranreifen und wir können die Büsche erneut abernten. So hat man mir beigebracht, Beeren zu sammeln. Wenn ihr in der Nähe des Wagens gesucht hättet, könntet ihr genauso viele Früchte gesammelt haben wie ich.DC 60.5

    Das Vorbild, das ihr heute denen gegeben habt, die lernen sollen, wie man eine solche Arbeit ausführt, wird sicher nachgeahmt werden. Der Herr hat jene fruchttragenden Sträucher mitten in die dicht besiedelten Orte gesetzt und er erwartet von euch, dass ihr sie findet. Aber ihr seid alle miteinander viel zu beschäftigt gewesen mit Essen und Unterhaltung. Ihr seid erst gar nicht mit der festen Absicht gekommen, Früchte zu finden.DC 61.1

    Künftig müsst ihr mit mehr Eifer und Ernsthaftigkeit arbeiten, mit einem ganz anderen Blick für euer Ziel. Sonst wird eure Arbeit immer erfolglos bleiben. Wenn ihr die richtige Einstellung zur Arbeit habt, lehrt ihr die jungen Mitarbeiter, dass solche Dinge wie Essen und Erholung erst in zweiter Linie kommen. Es war schon schwer genug, den Wagen mit den Vorräten bis hierher zu ziehen. Aber ihr habt mehr ans Essen gedacht als an die Früchte, die ihr als Ergebnis eurer Arbeit mit nach Hause bringen solltet. Ihr hättet so klug sein sollen, zuerst die Beeren zu pflücken, die in der Nähe wachsen, und erst dann nach denen zu suchen, die weiter weg stehen. Auf diese Weise werdet ihr Erfolg haben.” Gospel Workers 136-139.DC 61.2

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