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Das bessere Leben - Contents
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    “Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern”*Matthäus 6,12

    Jesus lehrt, daß Gott uns nur dann vergibt, wenn wir auch anderen vergeben. Die Liebe Gottes zieht uns zu ihm, und wenn sie unsere Herzen rührt, dann schafft sie dort auch Liebe zu unseren Brüdern.BL 94.3

    Als der Herr das Vaterunser gesprochen hatte, fügte er hinzu: “Wenn ihr den Menschen ihre Übertretungen vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Übertretungen auch nicht vergeben.” Matthäus 6,14.15. Wer nicht bereit ist zu vergeben, verstopft sich die Leitung, durch die ihm die Barmherzigkeit Gottes zuströmt. Wir dürfen uns nicht dem Gedanken hingeben, daß wir dem Beleidiger unsere Vergebung vorenthalten dürften, solange er seinen Fehler nicht bekannt hat. Sicherlich hat er sich durch Reue und Bekenntnis zu demütigen; aber wir sollen Mitleid mit dem haben, der sich gegen uns versündigt hat, ganz gleich, ob er seinen Fehler bekennt oder nicht. Wie schwer auch die uns geschlagenen Wunden sein mögen, sollen wir doch keinen Groll hegen oder Mitleid mit uns selber haben. Hoffen wir darauf, für unsere Vergehen gegen Gott Vergebung zu empfangen, dann müssen wir auch allen verzeihen, die sich an uns versündigt haben.BL 94.4

    Vergebung aber ist von umfassenderer Bedeutung, als mancher annimmt. Wo Gott uns verheißt, daß bei ihm viel Vergebung ist, setzt er, als sollte die Bedeutung dieses Wortes alle unsere Begriffe übersteigen, hinzu: “Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.” Jesaja 55,8.9. Die Vergebung Gottes ist keine bloße gerichtliche Handlung, mit der er uns die Strafe erläßt. Sie bedeutet nicht nur Vergebung der Sünde, sondern auch Befreiung von der Sünde. Sie ist ein Ausströmen der Erlöserliebe mit Bekehrungskraft. David hatte den richtigen Begriff davon, als er betete: “Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.” Psalm 51,12. Auch dort, wo er sagt: “So fern der Morgen ist vom Abend, läßt er unsere Übertretungen von uns sein.” Psalm 103,12.BL 95.1

    Gott gab sich in Christus selbst für unsere Sünden. Er litt den grausamen Kreuzestod, trug unsere Sündenlast, “der Gerechte für die Ungerechten” (1.Petrus 3,18), seine Liebe zu uns zu offenbaren und uns zu sich zu ziehen. Er spricht: “Seid aber miteinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem andern, gleichwie Gott euch vergeben hat in Christus.” Epheser 4,32. Drum wollen wir Christus, das Leben aus Gott, in uns wohnen lassen, ihn durch uns die himmlische Liebe offenbaren lassen, damit Hoffnung in Verzweifelten und Himmelsfriede in Sündern aufsprieße. Wenn wir zu Gott kommen, empfangen wir unter der Bedingung Barmherzigkeit von ihm, daß wir uns dem Dienst der Gnadenverkündigung weihen.BL 95.2

    Willst du die vergebende Liebe Gottes empfangen und genießen, dann ist es zunächst notwendig, daß du wissest und glaubest die Liebe, die er zu uns hat. 1.Johannes 4,16. Der Teufel nimmt allen Betrug zu Hilfe, unseren Blicken diese Liebe zu verschleiern. Er will uns immer zu dem Gedanken verleiten, unsere Fehler und Übertretungen seien so schwer, daß der liebe Gott unsere Gebete gar nicht erhören, uns deshalb auch nicht segnen und erretten könne. Gewiß erscheinen wir uns selbst als ohnmächtig. Da ist nichts, was uns bei Gott empfehlen könnte. Und der Teufel flüstert uns ein, daß es erst gar keinen Zweck habe, sich aufzuraffen. Wir können unsere Fehler ja doch nicht tilgen. Suchen wir uns dennoch Gott zu nahen, so flüstert uns der Feind zu, daß es keinen Sinn habe zu beten, weil wir ja einen Fehler begangen haben. Wir hätten uns doch nun einmal gegen Gott versündigt und damit auch unser Gewissen verletzt. Aber wir wollen dem Feind sagen: “Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.” 1.Johannes 1,7. Gerade wenn unsere Sünde auf uns lastet und wir nicht recht beten können, haben wir das Gebet nötig. Wir mögen uns schämen, mögen tief gedemütigt sein, trotzdem müssen wir beten und glauben. “Das ist gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin.” 1.Timotheus 1,15. Vergebung, Versöhnung mit Gott erlangen wir nicht als Belohnung für unsere Werke, wird Sündern nicht als Verdienst gewährt, sondern ist eine Gabe an uns, die Christus durch seine untadelige Gerechtigkeit ermöglicht hat.BL 96.1

    Wir sollten nie versuchen, durch Entschuldigung unserer Sünde unsere Schuld zu verringern. Wir müssen uns hier Gottes Beurteilung aneignen, und die ist in der Tat vernichtend. Wie furchtbar die Macht der Sünde ist, läßt sich nur am Kreuz von Golgatha abschätzen. Hätten wir unsere Sünde selbst zu tragen, so würde uns die Last erdrücken. Doch der Sündlose ist an unsere Stelle getreten, und obgleich er’s nicht verdiente, hat er unsere Missetaten getragen. “Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er [Gott] treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend.” 1.Johannes 1,9. Herrliche Wahrheit! gerecht nach seinem Gesetz und doch Rechtfertiger aller, die an Jesus glauben. “Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erläßt die Schuld denen, die übriggeblieben sind von seinem Erbteil; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig!” Micha 7,18.BL 96.2

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