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Leben und Wirken von Ellen G. White - Contents
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    Ein Traum, in dem ich Jesum sah

    Bald darauf hatte ich einen andern Traum. Ich schien in großer Verzweiflung mit meinem Gesicht in meinen Händen dazusitzen und folgendermaßen nachzusinnen. Wenn Jesus auf Erden wäre, so würde ich zu ihm gehen, mich zu seinen Füßen werfen und ihm alle meine Leiden erzählen. Er würde sich nicht von mir abwenden; er würde mir Gnade erweisen, und ich würde ihn immer lieben und ihm immer dienen.LW 36.3

    Gerade dann wurde die Tür geöffnet, und eine Person von schönem Bau und Gesichtsausdruck trat herein. Sie sah mich mitleidsvoll an und sagte: “Wünschest du Jesum zu sehen? Er ist hier, und du kannst ihn sehen, wenn du es wünschest. Nimm alles, was du besitzest, und folge mir.”LW 37.1

    Ich hörte dies mit unaussprechlicher Freude und packte frohen Herzens alle meine kleinen Habseligkeiten, jeden kleinen Schatz, zusammen und folgte meinem Führer. Er führte mich zu einer steilen und anscheinend gebrechlichen Treppe. Als ich die Stufen hinauf zu gehen begann, mahnte er mich, meine Augen aufwärts gerichtet zu halten, damit ich nicht schwindelig werde und falle. Viele andere, die den steilen Aufstieg hinaufkletterten, fielen, ehe sie die Spitze erreichten.LW 37.2

    Endlich erreichten wir die letzte Stufe und standen vor einer Tür. Hier wies mich mein Führer an, alle Dinge, die ich mit mir gebracht hatte, zu lassen. Ich legte sie alle freudig hin. Dann öffnete er die Tür und gebot mir, einzutreten. In einem Augenblick stand ich vor Jesu. Man konnte jenes liebliche Angesicht nicht verkennen; jener Ausdruck des Wohlwollens und der Majestät konnte keinem anderen angehören. Als sein Blick auf mir ruhte, wußte ich sofort, dass er mit allen meinen Lebensumständen und mit allen meinen inneren Gedanken und Gefühlen bekannt war.LW 37.3

    Ich versuchte, mich vor seinem Blicke zu verbergen, da ich mich unfähig fühlte, sein forschendes Auge zu ertragen; aber er näherte sich mir mit einem Lächeln und sagte, indem er seine Hand auf meinen Kopf legte: “Fürchte dich nicht!” Der Klang seiner lieblichen Stimme erfüllte mein Herz mit einem Glück und einer Freude, die ich nie vorher erfahren hatte. Ich war zu freudig, um ein Wort zu sagen, sondern sank, von Bewegung ganz erschöpft, zu seinen Füßen hin. Während ich dort hilflos lag, zogen Szenen der Schönheit und Herrlichkeit an mir vorüber, und ich schien die Sicherheit und den Frieden des Himmels erreicht zu haben. Zuletzt kehrte meine Kraft zurück, und ich erhob mich. Die liebenden Augen Jesu ruhten noch auf mir, und sein Lächeln erfüllte meine Seele mit Freude. Seine Gegenwart erweckte in mir eine heilige Ehrfurcht und eine unaussprechliche Liebe.LW 37.4

    Mein Führer öffnete jetzt die Tür, und wir gingen beide hinaus. Er gebot mir, alle die Dinge, die ich draußen gelassen hatte, wieder aufzunehmen. Nachdem dies getan war, reichte er mir einen grünen Faden, der fest zusammengerollt war. Er wies mich dann an, diesen nahe an mein Herz zu legen und, wenn ich Jesum zu sehen wünsche, denselben aus meinem Busen zu nehmen und bis zum äußersten zu strecken. Er warnte mich, ihn nicht längere Zeit zusammengerollt zu lassen, damit er nicht verwickelt werde und schwer zu lösen sei. Ich legte den Faden nahe an mein Herz und schritt freudig die enge Treppe hinab, lobte den Herrn und erzählte allen, die ich traf, wo sie Jesum finden könnten.LW 38.1

    Dieser Traum gab mir Hoffnung. Der grüne Faden repräsentierte nach meiner Ansicht Glauben, und die Schönheit und die Einfachheit wahren Gottvertrauens fingen in meiner Seele an zu dämmern.LW 38.2

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