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Leben und Wirken von Ellen G. White - Contents
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    Der Sabbatgottesdienst

    Sabbat, der 7. März, war ein Tag von tiefer Feierlichkeit. Am Vormittag sprach Ältester Haskell über die weltweite Verkündigung des Evangeliums. Wie in dem apostolischen Zeitalter das Evangelium in seiner Reinheit und mit einer Macht verkündigt wurde, die es in die ganze Welt hinaus trug, so wird Gott in diesen letzten Tagen jeden Lichtstrahl, der im ewigen Evangelium eingeschlossen liegt, hervorbringen und in der Kraft seines Geistes in alle Welt hinausstrahlen lassen.LW 359.4

    Am Nachmittage sprach Frau White über die Wichtigkeit der Verkündigung des Wortes und die Gefahr, dass die Unterscheidungsmerkmale unsers Glaubens, unter den Eindrucke, dass dadurch Vorurteil vermieden wird, zugedeckt und im Hintergrunde gehalten werden. Wenn uns, wie wir glauben, eine besondere Botschaft aufgetragen worden ist, muss diese Botschaft verkündigt werden, und zwar ohne Bezugnahme auf die Gebräuche oder Vorurteile der Welt und unbeeinflusst von Einschüchterung oder Begünstigung. Einige werden die Botschaft annehmen und durch sie geheiligt werden, wenn auch große Massen ihr widerstehen und sie verwerfen. Aber sie muß überall hingetragen werden, bis selbst die Erde von ihrer Herrlichkeit erleuchtet ist. Besonders betonte sie die Gefahr, dass wir unsere erste Liebe verlassen, und die Wichtigkeit, dass alle, besonders diejenigen, die mit unsern leitenden Anstalten verbunden sind, eine lebendige Verbindung mit Christo, dem wahren Weinstock, haben. Wir müssen uns davor hüten, es der Welt nachzumachen und weltliche Pläne zu befolgen. Männer in verantwortlichen Stellungen sollten so oft wie Daniel in ernstem Flehen um göttliche Hilfe vor Gott treten.LW 360.1

    Zwei oder dreimal während des Vortrags begann sie, ihre Erfahrung zu Salamanca mitzuteilen, aber jedes Mal zögerte sie, ließ den Punkt unerwähnt und fuhr fort, von andern Dingen zu sprechen. Dieser Vortrag machte einen tiefen Eindruck auf die Zuhörer.LW 360.2

    Spät am Nachmittag wurde in der östlichen Vorhalle des Tabernakels eine Predigerversammlung abgehalten. Frau White war zugegen und legte es den Versammelten ans Herz, sich Gott tiefer zu weihen. Am Schlusse dieser besonderen Versammlung wurde sie vom Ältesten O. A. Olsen gefragt, ob sie der Predigerversammlung am Sonntagmorgen beiwohnen werde. Sie erwiderte, dass ihre Arbeit getan sei und dass sie die Bürde ihm überlassen werde. Dann wurde geplant, dass die Ältesten Olsen und Prescott die Versammlung leiten sollten.LW 360.3

    Am Sonntagmorgen, ungefähr zwanzig Minuten nach fünf, gingen die Brüder A. T. Robinson, W. C. White und Ellery Robinson auf ihrem Wege nach der Morgenversammlung an Frau Whites Wohnung vorüber. Sie sahen ein Licht in ihrem Zimmer, und ihr Sohn eilte hinauf, um sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen.LW 361.1

    Er fand sie eifrig schreibend vor. Sie sagte ihm dann, dass ein Engel Gottes sie ungefähr um drei Uhr aufgeweckt und ihr geboten habe, nach der Predigerversammlung zu gehen und einige Dinge zu erzählen, die ihr zu Salamanca gezeigt worden waren. Sie sagte, sie sei dann schnell aufgestanden und habe ungefähr zwei Stunden geschrieben.LW 361.2

    In der Predigerversammlung hatte man soeben eine Zeit ernstlichen Gebets beendet. Als Frau White mit einem Paket Manuskripten in der Hand eintrat. Sichtlich überrascht, sagte Ältester Olsen: “Es freut uns, dich zu sehen, Schwester White. Hast du heute morgen ein Botschaft für uns?”LW 361.3

    “Gewiss habe ich eine solche”, war ihre Erwiderung. Sie sagte dann, dass es nicht ihre Absicht gewesen sei, der Morgenversammlung beizuwohnen, aber dass sie sehr früh aufgeweckt und instruiert worden sei, sich vorzubereiten, den Brüdern einige Sachen mitzuteilen, die ihr in Salamanca gezeigt worden waren. Sie erzählte kurz ihre Erfahrung auf der Salamanca Versammlung und sagte, dass in dem ihr daselbst gegebenen Gesichte der Herr ihr die Zustände und die Gefahren des Werkes an vielen Plätzen gezeigt habe. Es wurden ihr Warnungen gegeben, die sie Männern in verantwortlichen Stellungen verkündigen sollte. Besonders in Battle Creek umgaben große Gefahren das Werk, aber Männer erkannte es nicht, weil ihre Augen durch Unbußfertigkeit erblindet waren.LW 361.4

    Betreffs einer Gelegenheit sagte ihr Führer: “Folge mir”, und sie wurde in eine Beratungsversammlung eingeführt, in der Männer ihre Ansichten und Pläne mit großem Ernste und Eifer, aber nicht nach Erkenntnis, befürworteten. Ein Bruder stand vor der Versammlung mit einer Zeitschrift in der Hand und kritisierte den Charakter ihres Inhaltes. Die Zeitschrift war der “American Centinel”. Auf gewisse Artikel hinweisend, sagte er: “Dieses muss herausgenommen, und jenes geändert werden. Wenn der ‘Centinel’ nicht solche Artikel wie diese enthielte, dann könnten wir das Blatt benutzen.” Die Artikel, gegen welche Einspruch erhoben wurde, handelten vom Sabbat und vom zweiten Kommen Christi.LW 362.1

    Mit Klarheit sprach Frau White von den Ansichten und der Stellungnahme der Hauptredner in dieser Beratungsversammlung. Sie verwies auf den bitteren Geist, den einige bekundeten, und die falsche Stellungnahme anderer. Sie schloss ihre Bemerkungen mit der ernsten Bitte, dass alle die Wahrheit in ihrer Vollkommenheit emporhalten und dass die Wächter der Posaune einen gewissen Ton geben sollten. Eine feierliche Überzeugung ruhte auf den Versammelten, und alle fühlten, dass sie einer Botschaft vom Himmel zugehört hatten.LW 362.2

    Ältester Olsen war bestürzt und wusste nicht, was er sagen sollte. Es hatte nichts gewusst von der besonderen Ausschusssitzung, die bis in die frühen Morgenstunden jener Nacht gedauert hatte und die gerade weniger als zwei Stunden vor der Zeit schloss, da der Engel Frau White geboten hatte, das ihr vier Wochen vorher gegebene Gesicht in dem dieselbe Versammlung genau geschrieben wurde, zu erzählen. Aber er brauchte nicht lange auf eine Erklärung zu warten. Bald erhoben sich die Männer, die in der Beratung in der vorhergehenden Nacht gewesen waren, um von ihrer Komiteeversammlung berichteten.LW 362.3

    Einer sagte: “Ich war gestern abend in der Versammlung, und es tut mir leid, sagen zu müssen, dass ich mich auf der falschen Seite befand, und so nehme ich diese frühe Gelegenheit wahr, meine Stellung auf der rechten Seite einzunehmen.”LW 363.1

    Der Vorsteher der “National Religious Liberty Association” legte ein klares Zeugnis ab. Er sagte, dass eine Anzahl Brüder die Nacht vorher auf seinem Zimmer in der Review Druckerei zusammengekommen wären und gerade über die Dinge gesprochen hätten, auf die Frau White soeben hingewiesen hatte. Ihre Beratung hätte bis nach ein Uhr morgens gedauert. Er sagte, er wolle nicht versuchen, die Versammlung zu beschreiben; das sei unnötig, weil die von Frau White gegebene Beschreibung richtig und genauer sei als er sie geben könnte. Er gestand frei ein, dass die Stellung, die er eingenommen hatte, nicht richtig sei, und dass er jetzt seinen Irrtum sehen könne.LW 363.2

    Ein anderer Bruder sagte, dass er in der Versammlung gewesen sei und dass die von Frau White gegebene Beschreibung in alle Einzelheiten wahr und richtig sei. Er war äußerst dankbar, dass Licht gegeben worden war, weil die Verschiedenheit der Ansichten eine sehr ernste Lage geschaffen hätte. Er glaubte, dass alle ehrlich in ihren Überzeugungen seien und ernstlich das Rechte zu tun wünschten, aber doch von entgegengesetzten Ansichten seien und sich nicht einigen könnten. Andere, die bei der späten Komiteeberatung betreffs des “Centinel” zugegen gewesen waren, legten Zeugnis davon ab, dass die Versammlung von Frau White richtig beschrieben worden war.LW 363.3

    Andere Zeugnisse wurden abgelegt, welche Dankbarkeit bekundeten, dass über diese Frage, die mit so vielen Schwierigkeiten verbunden war, Licht gegeben worden war. Die Brüder drückten auch ihre Dankbarkeit aus, dass die Botschaft in solcher Weise gegeben worden war, dass alle nicht nur die Weisheit Gottes in der Botschaft, sondern auch seine Güte sehen konnten, dass er sie gerade zu einer Zeit sandte, da niemand zweifeln konnte, dass es eine Botschaft vom Himmel sei.LW 363.4

    Diese Erfahrung befestigte den Glauben der Gläubigen und machte einen tiefen Eindruckt auf diejenigen, welche gefühlt hatten, dass ihr eigenes erfahrungsreiches Urteil in Geschäftssachen ein sicherer Führer sei als die Pläne für Verteilung der Verantwortlichkeit und die Gründung vieler einflussreicher Mittelpunkte, die ihre Brüder im Felde und die Zeugnisse verlangt hatten.LW 364.1

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