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Leben und Wirken von Ellen G. White - Contents
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    Ermahnungen zur Treue

    Es war mir ein schweres Kreuz, den Freunden mitzuteilen, was mir über sie gezeigt worden war. Es verursachte mir großen Kummer, andere beunruhigt oder betrübt zu sehen. Und wenn ich gezwungen war, die Botschaften zu verkündigen, so milderte ich sie oft und ließ sie für die Person so günstig erscheinen wir nur möglich, und dann zog ich mich allein zurück und weinte in Seelenqual. Ich blickte auf diejenigen, die, wie es schien, nur für ihre eigene Seele zur sorgen hatten, und dachte, dass wenn ich an ihrer Stelle wäre, ich nicht klagen würde. Es war schwer, die mir von Gott gegebenen deutlichen, scharfen Zeugnisse mitzuteilen. Ich beobachtete sorgenvoll das Resultat, und wenn die getadelten Personen sich widersetzten, so erhoben sich die Fragen in mir: Habe ich die Botschaft geradeso gegeben, wie ich es hätte tun sollen? Wäre nicht irgend ein Weg dagewesen, sie zu retten? Und dann wurde meine Seele von solchem Schmerz ergriffen, dass ich oft fühlte, dass der Tod ein willkommener Bote und das Grab ein süßer Ruheplatz sei.LW 100.1

    Ich erkannte nicht, das ich untreu war, indem ich in dieser Weise fragte und zweifelte, und ich sah nicht die Gefahr und die Sünde einer solchen Handlungsweise, bis ich in einem Gesicht in die Gegenwart Jesu geführt wurde. Er sah mich mit finsterm Blicke an und wandte sein Gesicht von mir ab. Es ist unmöglich, den Schrecken und die Qual zu beschreiben, die ich dann fühlte. Ich fiel vor ihm nieder auf mein Angesicht, hatte aber nicht die Kraft, ein Wort hervorzubringen. O, wie ich mich danach sehnte, vor diesem furchtbaren finstern Blick bedeckt und verborgen zu werden. Ich konnte dann in einem gewissen Grade erkennen, was die Gefühle der Verlorenen sein werden, wenn sie zu den Bergen und Felsen sprechen: “Fallet über uns und verberget uns vor dem Angesichte des, der auf dem Stuhl sitzt, und vor dem Zorn des Lammes.” Offenbarung 6,16.LW 100.2

    Ein Engel gebot mir nun, mich zu erheben, und die Szene, die jetzt meinem Auge begegnete, kann kaum beschrieben werden. Vor mir war eine Schar, deren Haar und Kleider zerrissen waren, und deren Gesichter das reinste Bild von Verzweiflung und Schrecken waren. Sie kamen nahe an mich heran und rieben ihre Kleider an die meinigen. Als ich auf meine Kleider blickte, sah ich, dass sie blutbefleckt waren. Wiederum fiel ich wie tot nieder zu den Füßen meines begleitenden Engels. Ich konnte nicht eine Entschuldigung vorbringen, und ich sehnte mich, jenen heiligen Platz zu verlassen.LW 101.1

    Der Engel hob mich auf die Füße und sagte: “Dies ist dein Fall nicht jetzt; aber dies Gesicht ist dir gegeben worden, um dich wissen zu lassen, was deine Lage sein muss, wenn du es vernachlässigst, andern zu verkündigen, was der Herr dir offenbart hat. Aber wenn du bis zum Ende treu bist, dann sollst du von dem Baume des Lebens essen und sollst von dem Wasser des Lebens trinken. Du wirst viel zu leiden haben, aber die Gnade Gottes wird dir genügen.”LW 101.2

    Ich fühlte mich dann willig, alles zu tun, was der Herr von mir verlangen werde, damit ich seine Billigung haben und nicht seinen furchtbaren finstern Blick fühlen möchte.LW 101.3

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