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Leben und Wirken von Ellen G. White - Contents
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    Die Unsterblichkeitsfrage

    Eines Tages hörte ich eine Unterredung zwischen meiner Mutter und einer Schwester in bezug auf eine Predigt, die sie kürzlich gehört hatten, in welcher gesagt worden war, dass die Seele keine natürliche Unsterblichkeit habe. Einige der Beweistexte des Predigers wurden wiederholt. Unter denselben, machten, wie ich mich erinnere, diese starken Eindruck auf mich: “Welche Seele sündigt, die soll sterben.” Hesekiel 18,4. “Die Lebendigen wissen, dass sie sterben werden; die Toten aber wissen nichts.” Prediger 9,5. “Welche wird zeigen zu seiner Zeit der Selige und allein Gewaltige, der König aller Könige und Herr aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat.” 1.Timotheus 6,15.16. “Ehre und Preis und unvergängliches Wesen denen, die mit Geduld in guten Werken trachten nach dem ewigen Leben.” Römer 2,7.LW 53.1

    “Warum”, sagte meine Mutter, nachdem sie die vorstehenden Bibelstellen angeführt hatte, “sollten sie nach etwas trachten, was sie schon haben?”LW 53.2

    Ich lauschte diesen neuen Ideen mit regem und schmerzlichem Interesse. Als ich mit meiner Mutter allein war, frage ich, ob sie wirklich glaube, dass die Seele nicht unsterblich sei. Ihre Antwort war, dass sie fürchte, wir seien betreffs dieser Frage sowohl wie in bezug auf etliche andere Fragen im Irrtum gewesen. “Aber, Mutter”, sagte ich, “glaubst du wirklich, dass die Seele bis zur Auferstehung im Grabe schläft? Denkst du, dass der Christ bei seinem Tode nicht sofort in den Himmel, noch der Sünder in die Hölle geht?”LW 53.3

    Sie antwortete: “Die Bibel bringt uns keinen Beweis dafür, dass es eine ewig brennende Hölle gibt. Wenn es einen solchen Weg gäbe, so würde es in diesem heiligen Buche gesagt worden sein.”LW 53.4

    “Aber, Mutter”, rief ich in Überraschung aus, “das ist eine ganz befremdliche Sprache von dir! Wenn du diese befremdliche Theorie glaubst, so lasse nur niemand etwas davon wissen; denn ich fürchte, dass Sünder sich durch diesen Glauben in Sicherheit wiegen lassen und gar nicht den Wunsch hegen werden, den Herrn zu suchen.”LW 54.1

    “Wenn dies gesunde Bibelwahrheit ist”, antwortete sie, “so wird es, anstatt das Heil von Sündern zu verhindern, das Mittel sein, sie für Christum zu gewinnen. Wenn die Liebe Gottes den Empörer nicht veranlasst, sich ihm zu geben, so werden die Schrecken einer ewigen Hölle ihn nicht nur Buße treiben. Dann scheint es auch nicht die richtige Weise zu sein, Seelen für Jesum zu gewinnen, indem man an einen der niedrigsten Gemütszustände — nämlich an gemeine Furcht — appelliert. Die Liebe Jesu zieht an; sie wird das härteste Herz überwinden.”LW 54.2

    Es dauerte bis etliche Monate nach dieser Unterredung, ehe ich irgend etwas Weiteres über diese Lehre hörte; aber während dieser Zeit hatte ich viel über diesen Gegenstand nachgedacht. Wenn darüber gepredigt wurde, so glaubte ich, dass es die Wahrheit sei. Von der Zeit an, da mir das Licht über den Schlaf der Toten aufging, schwand das Geheimnis, welches mir die Auferstehung verhüllt hatte; und dieses große Ereignis gewann eine neue und erhabene Wichtigkeit. Ich war oft durch die Versuche gestört worden, die sofortige Belohnung oder Bestrafung der Toten mit der unzweifelhaften Tatsache einer zukünftigen Auferstehung und eines kommenden Gerichts zu harmonieren. Wenn die Seele schon beim Tode in ewige Glückseligkeit oder ewiges Elend hinein komme, warum ist dann noch eine Auferstehung des armen vermodernden Leibes notwendig?LW 54.3

    Aber dieser neue und schöne Glaube gab mir die Ursache an, weshalb inspirierte Schreiber so viel über die Auferstehung des Leibes gesagt haben; sie lag darin, dass das ganze Wesen im Grabe schlummert. Ich konnte nun klar die Hinfälligkeit unserer früheren Ansichten über diese Frage erkennen.LW 55.1

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