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Leben und Wirken von Ellen G. White - Contents
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    Zeiten des Gebets und des Segens

    Dreimal am Tage vereinigten wir uns besonders zum Gebet, dass der Herr meinen Mann gesund machen und dass er uns besondere Gnade schenken möchte, uns in unserm Leiden aufrechtzuerhalten. Diese Gebetszeiten waren uns sehr köstlich. Unsere Herzen wurden oft mit unaussprechlicher Dankbarkeit erfüllt, dass wir in unserm Leiden einen himmlischen Vater hatten, dem wir ohne Furcht vertrauen konnten.LW 194.3

    Am 4. Dezember 1865 verbrachte mein Mann eine ruhelose Nacht der Schmerzen. Ich betete an seinem Bette wie gewöhnlich; aber es gefiel dem Herrn nicht, Erleichterung zu senden. Mein Mann war im Innern beunruhigt. Es glaubte, dass er in das Grab hinabsinken werde. Er sagte, dass der Tod keine Schrecken für ihn habe.LW 195.1

    Ich war betreffs Sache aufs tiefste ergriffen. Ich glaubte nicht einen Augenblick, dass mein Mann sterben werde. Aber wie konnte er mit Glauben erfüllt werden? Ich bat Gott, mich zu führen und nicht zuzulassen, dass ich einen falschen Schritt nehme, sondern mir Weisheit zu geben, um den rechten Weg einzuschlagen. Je ernstlicher ich betete, desto stärker war meine Überzeugung, dass ich meinen Mann unter seine Brüder nehmen müsste, selbst wenn wir dann wieder nach Dansville zurückehren müssten.LW 195.2

    Am Morgen kann Dr. Lay herein, und ich sagte ihm, dass wenn der Zustand meines Mannes in zwei oder höchstens drei Wochen sich nicht bedeutend gebessert habe, ich ihn nach Hause nehmen würde. Er antwortete: “Sie können ihn nicht nach Hause nehmen. Er ist nicht imstande, eine solche Reise auszuhalten.” Ich erwiderte: “Ich werde gehen. Ich werde meinen Mann im Glauben nehmen, auf Gott vertrauend, und Rochester zu meinem ersten Reiseziel machen, ein paar Tage dort anhalten, dann nach Detroit weiter reisen und, wenn nötig, dort ein paar Tage ausruhen, und dann nach Battle Creek gehen.”LW 195.3

    Dies war die erste Andeutung, die mein Mann von meinen Absichten erhielt. Er sagte kein Wort. Jenen Abend packten wir unsere Koffer, und am nächsten Morgen waren wir auf unserm Wege. Mein Mann reiste bequem.LW 196.1

    Während der drei Wochen, die wir in Rochester aushielten, brachten wir einen großen Teil der Zeit im Gebet zu. Mein Mann machte den Vorschlag, dass wir Ält. J. R. Andrews aus Maine und Geschwister Lindsay aus Olcott und andere aus Rossevelt herbeirufen sollten, mit der Bitte, dass diejenigen, die Glauben an Gott hatten und es für ihre Pflicht hielten, kommen und für ihn beten möchten. Dieses Freunde kamen auf seinen Ruf, und zehn Tage hatten wir eine besondere und ernste Zeit des Gebets. Alle, die an diesen Gebetszeiten teilnahmen, wurden reichlich gesegnet. Wir wurden oft von himmlischen Schauern der Gnade so erfrischt, dass wir sagen könnten: “Mein Becher fließt über.” Wir konnten weinen und Gott für sein reiches Heil loben.LW 196.2

    Diejenigen, die aus Roosvelt gekommen waren, mussten bald wieder nach Hause zurückkehren. Bruder Andrews und Schwester Lindsay blieben da. Wir fuhren fort, Gott ernstlich anzuflehen. Es schien ein Kampf mit dem Mächten der Finsternis zu sein. Manchmal ergriff der zitternde Glaube meines Mannes die Verheißungen Gottes, und süß und köstlich war dann der genossene Sieg.LW 196.3

    Am Weihnachtsabend, als wir uns demütig vor Gott beugten und ernstlich um Errettung flehten, schien das Licht des Himmels auf uns zu fallen, und ich wurde von einem Gesichte der Herrlichkeit Gottes eingeschlossen. Es schien, als ob ich schnell von der Erde zum Himmel getragen wurde, wo alles Gesundheit, Schönheit und Herrlichkeit war. Musiktöne, melodisch, vollkommen und bezaubernd, fielen auf mein Ohr. Es wurde mir gestattet, diese Szene eine Zeitlang zu genießen, ehe meine Aufmerksamkeit auf diese dunkle Welt gelenkt wurde. Dann wurde meine Aufmerksamkeit auf die auf dieser Erde stattfindenden Ereignisse gelenkt.1Ein Teil der in diesem denkwürdigen Gesichte gegebenen Unterweisung, die auf die Gründung einer Heulanstalt von seiten der Siebenten-Tags-Adventistengemeinschaft drang, ist in dem Werke Testimonies for the Church I, 485-495.553-564, enthalten. In bezug auf meinen Mann wurde mir Ermutigendes gezeigt.LW 196.4

    Die Umstände schienen nicht günstig zu sein für den Beginn unserer Reise nach Battle Creek, aber mein Vorsatz schien fest zu sein, dass wir gehen müssten.LW 197.1

    Unsere Reise ging gut von statten. Als der Zug in Battle Creek ankam, erwarteten uns mehrere unserer getreuen Brüder, die uns williglich aufnahmen. Mein Mann ruhte gut während der Nacht. Am nächsten Sabbat, obgleich schwach, ging er nach dem Versammlungshaus und sprach ungefähr eine dreiviertel Stunde. Wir wohnten auch dem Abendmahl am Abend bei. Der Herr stärkte ihn, als er im Glauben voranging.LW 197.2

    Die lange Krankheit meines Mannes war ein schwerer Schlag, nicht nur für mich und meine Kinder, sondern auch für das Werk Gottes. Die Gemeinden mussten sowohl meines Mannes wie meiner eigenen Arbeit entbehren. Satan triumphierte, als er das Werk der Wahrheit auf diese Weise gehindert sah; aber Gott sei Dank, es wurde ihm nicht gestattet, uns zu vernichten. Nachdem wir von aller aktiven Arbeit fünfzehn Monate lang abgeschnitten worden waren, gingen wir von neuem zusammen hinaus, um unter den Gemeinden zu arbeiten.LW 197.3

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