Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents
Diener des Evangeliums - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Kapitel 51: Der Diener Christi und körperliche Beschäftigung

    Während Paulus sorgsam darauf bedacht war, seinen Bekehrten die klaren Lehren der Schrift über die richtige Unterstützung des Werkes Gottes vorzulegen, und während er für sich selbst “Macht” beanspruchte, “nicht zu arbeiten” (1.Korinther 9,6) in einem weltlichen Betrieb zum Erwerb seines Unterhalts, übte er doch zu verschiedenen Zeiten während seines Predigtamtes in den großen Mittelpunkten der Zivilisation zu seinem Unterhalt ein Handwerk aus.DEV 208.3

    Von Thessalonich wird uns zum erstenmal berichtet, daß Paulus dort, während er das Wort verkündigte, sich durch seiner Hände Arbeit seinen Unterhalt erwarb. In seinem Schreiben an die gläubige Gemeinde dort erinnerte er sie daran, daß er ihr auch hätte “mögen schwer sein”, und fügte hinzu: “Ihr seid wohl eingedenk, liebe Brüder, unsrer Arbeit und unsrer Mühe; denn Tag und Nacht arbeiteten wir, daß wir niemand unter euch beschwerlich wären, und predigten unter euch das Evangelium Gottes.” 1.Thessalonicher 2,7.9. Wiederum schreibt er in seinem zweiten Brief an sie, daß er und seine Mitarbeiter “nicht umsonst das Brot genommen von jemand, sondern mit Arbeit und Mühe Tag und Nacht ... gewirkt” haben, “daß wir nicht jemand unter euch beschwerlich wären. Nicht darum, daß wir des nicht Macht haben, sondern daß wir uns selbst zum Vorbilde euch gäben, uns nachzufolgen.” 2.Thessalonicher 3,8.9.DEV 209.1

    Als Paulus Korinth zum erstenmal besuchte, befand er sich inmitten einer Bevölkerung, welche die Beweggründe Fremder mißtrauisch beurteilte. Die Griechen entlang der Seeküste waren schlaue Kaufleute. Sie hatten sich so lange in Geschäftskniffen geübt, daß sie wähnten, Gewinn sei Gottseligkeit und das Geldverdienen, ob auf ehrlichem oder unehrlichem Wege, löblich. Paulus kannte ihre Charaktereigenschaften, und er wollte ihnen keine Gelegenheit geben, zu sagen, daß er ihnen das Evangelium gepredigt habe, um sich zu bereichern. Er hätte mit Recht Unterstützung von seinen korinthischen Hörern beanspruchen können; doch gab er willig dieses Recht auf, damit seine Brauchbarkeit und sein Erfolg als Prediger nicht durch den ungerechtfertigten Verdacht geschädigt werden möchte, daß er das Evangelium um Gewinnes willen predige. Er trachtete danach, keine Veranlassung zu falscher Darstellung zu geben, damit die Kraft seiner Botschaft nicht verloren gehen möchte.DEV 209.2

    Bald nach seiner Ankunft in Korinth fand Paulus “einen Juden, mit Namen Aquila, von Geburt aus Pontus, welcher war neulich aus Italien gekommen samt seinem Weibe Priscilla”. Diese waren “gleiches Handwerks” wie er selbst. Ein Erlaß des Kaisers Klaudius hatte alle Juden aus Rom verwiesen. Dadurch verbannt, waren Aquila und Priscilla nach Korinth gekommen, wo sie ein Geschäft als Zeltmacher errichteten. Paulus erkundigte sich über sie, und als er erfuhr, daß sie gottesfürchtig waren und suchten, den sie umgebenden verderblichen Einflüssen aus dem Weg zu gehen, “blieb er bei ihnen und arbeitete ... Und er lehrte in der Schule an allen Sabbaten und beredete beide, Juden und Griechen.” Apostelgeschichte 18,2-4.DEV 210.1

    Während der langen Zeit seines Predigtamtes in Ephesus, wo er drei Jahre lang ein reges evangelisches Wirken in der ganzen dortigen Gegend entfaltete, ging Paulus wieder seinem Handwerk nach. In Ephesus wurde Paulus wie auch in Korinth durch die Gegenwart von Aquila und Priscilla erfreut, die ihn auf seiner Rückkehr nach Asien am Schluß seiner zweiten Missionsreise begleitet hatten.DEV 210.2

    Es gab einige, die Pauli Arbeit als Handwerker nicht gutheißen konnten, indem sie sagten, es sei dies mit dem Werk eines Predigers des Evangeliums unvereinbar. Warum sollte Paulus, ein Prediger von höchstem Rang, mechanische Arbeit mit der Predigt des Wortes vereinigen? War nicht der Arbeiter seines Lohnes wert? Warum sollte er mit der Anfertigung von Zelten Zeit verbrauchen, die er allem Anschein nach besser verwenden konnte?DEV 210.3

    Doch Paulus sah die auf diese Weise verwandte Zeit nicht als verloren an. Während er mit Aquila arbeitete, blieb er mit dem großen Lehrer in Berührung und ließ sich keine Gelegenheit entgehen, für den Heiland Zeugnis abzulegen und den Hilfsbedürftigen Hilfe angedeihen zu lassen. Seinen Geist verlangte immer nach geistlicher Erkenntnis. Er gab seinen Mitarbeitern Anweisung in geistlichen Dingen, und er gab auch ein Beispiel von Fleiß und Gründlichkeit. Er war ein schneller, geschickter Arbeiter, fleißig im Geschäft, “inbrünstig im Geist; dem Herrn dienend”. Römer 12,11 (EB). Während der Apostel sein Handwerk ausübte, kam er mit einer Volksklasse in Berührung, die er sonst nicht hätte erreichen können. Er zeigte seinen Gefährten, daß Geschicklichkeit in allen alltäglichen Künsten eine Gabe Gottes ist, der sowohl die Gabe als auch das Verständnis, sie richtig zu gebrauchen, verleiht. Er lehrte, daß Gott sogar in den Verrichtungen des Alltagslebens geehrt werden soll. Seine arbeitsharten Hände taten der Kraft seiner schwungvollen Ansprachen als Prediger des Christentums keinen Abbruch.DEV 210.4

    Wenn Prediger denken, daß sie in der Sache Christi unter Beschwerden und Entbehrungen zu leiden haben, mögen sie im Geist die Werkstätte besuchen, wo Paulus arbeitete. Mögen sie bedenken: Dieser von Gott Auserwählte arbeitet, während er mit dem Segeltuch umgeht, um sein Brot, das er sich durch sein Wirken als Apostel mit Fug und Recht verdient hatte.DEV 211.1

    Arbeit ist ein Segen, kein Fluch. Der Geist der Trägheit zerstört die Frömmigkeit und betrübt den Geist Gottes. Ein stehender Teich ist gesundheitsschädlich, aber ein reines, fließendes Gewässer verbreitet Gesundheit und Freude über das Land. Paulus wußte, daß solche, die körperliche Arbeit vernachlässigen, bald zu Schwächlingen werden. Er wünschte, jungen Predigern die Lehre zu geben, daß sie durch körperliche Arbeit und durch Gebrauch der Muskeln und Sehnen stark würden, um die Mühsale und Entbehrungen zu bestehen, die sie im Arbeitsfeld des Evangeliums zu erwarten hatten. Und er erkannte, daß seinen eignen Lehren Kraft und Leben fehlen würden, wenn er nicht den ganzen Körper in gehöriger Übung hielt.DEV 211.2

    Nicht alle, die sich zum Predigen berufen fühlen, sollten ermuntert werden, mit ihren Familien der Gemeinde ohne weiteres zu dauernder geldlicher Unterstützung zur Last zu fallen. Es liegt die Gefahr nahe, daß einige von beschränkter Erfahrung durch Schmeichelei verdorben und durch unkluge Ermutigung zu der Erwartung verleitet werden, hinreichende Unterstützung zu empfangen, unabhängig von jeder ernstlichen Anstrengung ihrerseits. Die der Ausdehnung des Werkes Gottes geweihten Mittel sollten nicht durch Männer verbraucht werden, die nur zu predigen wünschen, um sich einen Unterhalt zu verschaffen und auf diese Weise das selbstsüchtige Verlangen nach einem bequemen Leben zu befriedigen.DEV 212.1

    Junge Leute, die willens sind, ihre Gaben im Predigtamt zu üben, werden im Beispiel Pauli während seines Aufenthalts in Thessalonich, Korinth, Ephesus und andern Städten hilfreiche Lehren finden. Obgleich ein gewandter Redner und von Gott zu einem besondern Werk auserkoren, fühlte er sich niemals über die Arbeit erhaben, noch wurde er jemals müde, für die Sache, die er liebte, Opfer zu bringen. “Bis auf diese Stunde”, schrieb er an die Korinther, “leiden wir Hunger und Durst und sind nackt und werden geschlagen und haben keine gewisse Stätte und arbeiten und wirken mit unsern eignen Händen. Man schilt uns, so segnen wir; man verfolgt uns, so dulden wir’s.” 1.Korinther 4,11.12.DEV 212.2

    Paulus, einer der größten menschlichen Lehrer, versah die niedrigsten Pflichten ebenso gern wie die höchsten. Wenn es die Umstände in seinem Dienst für den Meister zu erfordern schienen, übte er willig sein Handwerk aus. Anderseits war er stets bereit, seine weltliche Tätigkeit zur Seite zu legen, um dem Widerstand der Feinde des Evangeliums zu begegnen oder um eine besondre Gelegenheit wahrzunehmen, Seelen für Christum zu gewinnen. Sein Eifer und Fleiß sind ein Tadel für Untätigkeit und Liebe zur Bequemlichkeit. “Die Geschichte der Apostel”, Seite 331-338.DEV 212.3

    *****

    Dadurch, daß unsre Prediger es vernachlässigen, alle Organe des Körpers gleichmäßig zu üben, strengen sie einige Organe zu sehr an, während sie andre durch Untätigkeit schwach werden lassen. Wird die Arbeit einem Organ oder gewissen Muskeln ausschließlich überlassen, so werden diese übermüdet und auch geschwächt.DEV 213.1

    Jeder Sinn des Verstandes und jeder Muskel hat seine besondre Verrichtung, aber alle müssen gleichmäßig geübt werden, um sich ordentlich entwickeln zu können und ihre gesunde Lebenskraft zu behalten. Jedes Organ hat in dem lebenden Organismus sein Werk; jedes Rad der Maschine muß ein lebendiges, tätiges, arbeitendes Rad sein. Alle sind voneinander abhängig, und alle müssen tätig sein, um sich richtig entwickeln zu können. Testimonies for the Church, III, 310.DEV 213.2

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents