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Diener des Evangeliums - Contents
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    Kapitel 53: Die Gefahr der Überarbeitung

    Als die Apostel von ihrer ersten Missionsreise zurückkehrten, war des Heilandes Wort an sie: “Lasset uns besonders an eine wüste Stätte gehen und ruhet ein wenig.” Markus 6,31. Sie hatten sich mit ganzer Seele der Arbeit für das Volk gewidmet und dadurch ihre körperlichen und geistigen Kräfte erschöpft. Es war ihre Pflicht zu ruhen.DEV 217.1

    Christi Worte des Mitgefühls gelten heute seinen Arbeitern ebenso sicher wie damals seinen Jüngern. “Lasset uns besonders ... gehen und ruhet ein wenig,” sagt er zu den Matten und Müden. Es ist nicht weise, immer unter dem Druck der Arbeit und Aufregung zu sein, selbst dann nicht, wenn es gilt, den geistlichen Bedürfnissen der Menschen zu dienen, denn dadurch wird die persönliche Heiligung vernachlässigt und werden die Kräfte des Geistes, der Seele und des Körpers überbürdet. Selbstverleugnung wird von Christi Dienern verlangt, und Opfer müssen gebracht werden; aber Gott will, daß alle die Gesundheitsgesetze erforschen und ihre Vernunft in der Arbeit für ihn gebrauchen, das von ihm gegebene Leben zu erhalten.DEV 217.2

    Obgleich Jesus Wunder wirken konnte und seinen Jüngern die Kraft verliehen hatte, solche zu verrichten, wies er seine abgespannten Diener an, aufs Land zu gehen und zu ruhen. Als er sagte, daß die Ernte groß und der Arbeiter wenig wären, legte er seinen Jüngern nicht die Notwendigkeit auf, unaufhörlich zu arbeiten, sondern er sagte: “Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.” Matthäus 9,38. Gott hat jedem, seinen Fähigkeiten gemäß, seine Arbeit zugeteilt, und er will nicht, daß einige mit Verantwortlichkeiten überladen werden, während andre keine Bürden für Seelen tragen.DEV 217.3

    Christi Diener sollen gegen ihre Gesundheit nicht gleichgültig sein. Sie sollen nicht so lange arbeiten, bis sie erschöpft und dadurch zu ferneren Anstrengungen unfähig sind. Die Arbeit von zwei Tagen darf nicht auf einen Tag gehäuft werden. Am Ende wird es sich zeigen, daß die, welche sorgfältig und weislich arbeiten, ebensoviel verrichten wie die, welche ihre körperlichen und geistigen Kräfte derart verbrauchen, daß sie keinen Vorrat für Zeiten der Not haben.DEV 218.1

    Gottes Werk erstreckt sich über die ganze Welt; es erfordert jedes Fünklein von Fähigkeit und Kraft, das wir besitzen. Die Gefahr liegt deshalb nahe, daß seine Arbeiter über ihre Kräfte gehen, wenn sie die reifen Erntefelder sehen; aber der Herr verlangt das nicht. Nachdem seine Diener ihr Bestes getan haben, dürfen sie sagen: Die Ernte ist zwar groß, und der Arbeiter sind wenig; aber Gott weiß, “was für ein Gemächte wir sind; er gedenkt daran, daß wir Staub sind”. Psalm 103,14.DEV 218.2

    Unmäßigkeit im Essen und Trinken, Unmäßigkeit im Arbeiten, Unmäßigkeit in fast allem besteht überall. Menschen, die große Anstrengungen machen, eine bestimmte Arbeit in einer festgesetzten Zeit auszuführen, und ihre Arbeit fortsetzen, wenn ihr eigner Verstand ihnen sagt, daß sie ruhen sollten, werden nie dadurch gewinnen. Sie verbrauchen Kräfte, die sie später bedürfen. Wird Anspruch auf die Willenskraft erhoben, die sie unachtsam verschwendeten, dann versagen sie aus Mangel daran. Die körperliche Kraft ist verschwunden, und die Geisteskraft ist unbrauchbar. Ihre Zeit der Not ist gekommen, und ihre Hilfsmittel sind erschöpft.DEV 218.3

    Jeder Tag hat seine Verantwortlichkeiten und Pflichten, aber die morgige Arbeit darf nicht in die heutigen Tagesstunden hineingedrängt werden. Gott ist barmherzig, voller Mitleid und vernünftig in seinen Anforderungen. Er verlangt von uns nicht, so zu handeln, daß dies zum Verlust der körperlichen Gesundheit oder zur Erschöpfung der Geisteskräfte führt. Er will nicht, daß wir unter Druck und Überanstrengung arbeiten, bis Erschöpfung und Nervenerschlaffung eintritt.DEV 218.4

    Gottes erwählte Arbeiter sollten dem Rufe Folge leisten und ein wenig abseits gehen und ruhen. Schon manches wertvolle Leben ist geopfert worden, weil diese Aufforderung unbeachtet blieb. Es hätten etliche noch heute bei uns sein und die Reichssache sowohl in der Heimat als auch auswärts fördern können, hätten sie nur rechtzeitig die Notwendigkeit einer Ruhe eingesehen. Diese Arbeiter sahen, daß sowohl das Erntefeld wie auch das Bedürfnis an Arbeitern groß war und fühlten, daß sie, koste es, was es wolle, vorangehen mußten. Rief die Natur ihnen ein Halt zu, dann ließen sie den Ruf nicht nur unbeachtet, sondern verdoppelten ihre Anstrengungen. Und Gott legte sie ins Grab, wo sie ruhen, bis die letzte Posaune ertönen wird, um die Gerechten zur Unsterblichkeit hervorzurufen.DEV 219.1

    Ist ein Diener des Evangeliums unter dem schweren Druck von Sorge und Mühe sowohl körperlich als auch geistig überanstrengt, so sollte er sich zurückziehen und ein wenig ruhen, nicht eigennütziger Befriedigung willen, sondern um für weitere Pflichten geschickt zu werden. Wir haben einen wachsamen Feind, der immer auf unsrer Spur ist, bereit, eine jede Schwäche zu seinem Vorteil zu verwenden. Ist der Geist überbürdet und der Körper entkräftet, dann bestürmt er die Seele mit seinen feurigsten Versuchungen, die dann desto wirkungsvoller sind. Der Diener Gottes muß haushälterisch mit seinen Kräften umgehen, und wenn er von der Arbeit ermüdet ist, sie unterlassen und sich mit Jesu unterhalten.DEV 219.2

    Ich sage dies nicht zu denen, die gewohnheitsgemäß müde sind, die da meinen, eine schwerere Last zu tragen als sonst einer. Wer nicht arbeitet, bedarf auch nicht der Ruhe. Überall gibt es solche, die sich selbst schonen und bei weitem nicht ihren Anteil an Verantwortlichkeit tragen. Sie mögen von großen, erdrückenden Bürden reden, aber sie wissen nicht, was es heißt, sie zu tragen. Ihre Arbeit ergibt nur geringe Erfolge.DEV 219.3

    Zu denen, die durch den Dienst für ihn ermattet waren, sprach Christus die so liebreichen Worte, nicht zu denen, die immer darauf bedacht waren, sich selbst zu schonen. Auch heute sind es die sich selbst Vergessenden, die ihre Fähigkeiten aufs äußerste ausnutzen, denen es leid tut, nicht mehr schaffen zu können und die in ihrem Eifer über ihre Kräfte hinausgehen, zu denen der Heiland sagt: Gehet besonders “und ruhet ein wenig”.DEV 220.1

    *****

    Zu allen, die unter der Zucht Gottes stehen, muß sich ein Wandel offenbaren, der nicht mit der Welt, mit ihren Gewohnheiten und Sitten im Einklang steht, und jeder muß aus eigner Erfahrung den Willen Gottes kennen. Er gebietet uns: “Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin.” Psalm 46,11. Hier allein kann wahre Ruhe gefunden werden. Und dies ist die richtige Vorbereitung auf alle Arbeit für den Herrn. Inmitten des eilenden Gedränges und unter dem Druck der ungeheuren Tätigkeit des Lebens wird die auf solche Weise erfrischte Seele von einer Atmosphäre des Lichts und des Friedens umgeben sein, das Leben wird einen Wohlgeruch verbreiten und eine göttliche Kraft offenbaren, die Menschenherzen erreichen wird. The Desire of Ages 363.DEV 220.2

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