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Diener des Evangeliums - Contents
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    Kapitel 35: Öffentliche Gebete

    Die öffentlich dargebrachten Gebete müssen kurz und treffend sein. Gott will nicht, daß die Gebetszeit durch lange Bitten ermüdend wirke. Christus verlangte von seinen Jüngern keine anstrengenden Zeremonien und langen Gebete. “Wenn du betest,” sagte er, “sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gern stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden.” Matthäus 6,5.DEV 155.3

    Die Pharisäer hatten festgesetzte Zeiten zum Gebet, und wenn sie — wie dies häufiger vorkam — zur bestimmten Zeit draußen waren, hielten sie an, wo es auch sein mochte: auf der Straße, auf dem Marktplatz, im eilenden Gedränge der Menschen, und sprachen mit lauter Stimme ihre formellen Gebete. Ein solcher der Selbstverherrlichung dienender Gottesdienst rief schonungslosen Tadel von Jesu hervor. Dennoch mißbilligte er die öffentlichen Gebete nicht; denn er selbst betete mit seinen Jüngern und mit der Menge. Aber er betonte seinen Jüngern gegenüber den Gedanken, daß solche Gebete kurz sein müßten.DEV 155.4

    Nur wenige Minuten genügen für ein gewöhnliches öffentliches Gebet. Es mag Zeiten geben, wo in einer besondern Art und Weise Bitten vom Geiste Gottes eingegeben werden, wo die verlangende Seele Qual leidet und nach Gott seufzt wo der Geist wie bei Jakob ringt und ohne eine besondre Kundgebung der Macht Gottes sich nicht beruhigen kann: zu solchen Zeiten mag ein längeres Gebet passend sein.DEV 156.1

    Es werden viele langweilige Gebete gesprochen, die mehr einem dem Herrn gehaltenen Vortrag gleichen als einer Bitte. In dem Falle wäre es besser, sich auf das kurze Gebet zu beschränken, welches Jesus seine Jünger lehrte. Die langen Gebete ermüden die Hörer und bereiten sie nicht vor, auf die Belehrungen zu achten, die ihnen hernach gegeben werden sollen.DEV 156.2

    Weil das Gebet im Kämmerlein vernachlässigt wird, werden oft lange, ermüdende Gebete dargebracht. Die Prediger sollten in ihre Gebete nicht die während der ganzen Woche versäumten Pflichten hineinbringen und dadurch hoffen, ihre Nachlässigkeit wieder gutzumachen und das Gewissen zu befriedigen. Solche Gebete sind vielmehr oft die Veranlassung, daß andre Seelen geistlich herunterkommen.DEV 156.3

    Ehe der Prediger ans Pult tritt, muß er Gott im Kämmerlein suchen und mit ihm in enge Verbindung treten. Dort kann er seine durstende Seele zu Gott erheben und von dem Tau der Gnade erfrischt werden. Dann, mit der Weihe des Heiligen Geistes auf ihm, die ihm die Verantwortung für Seelen auferlegt, wird er seine Zuhörer nicht entlassen, ohne ihnen Jesum Christum, die einzige Zuflucht des Sünders, nahegebracht zu haben. Sich bewußt, daß er diese Seelen vielleicht nie wieder vor sich sehen mag, wird er so reden, daß seine Ansprache ihre Herzen erreicht. Und der Meister, der die Menschenherzen kennt, wird ihm die Ausdrücke eingeben, wird ihm helfen, Worte zur rechten Zeit und mit Kraft zu reden.DEV 156.4

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