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Diener des Evangeliums - Contents
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    Kapitel 9: Paulus, der Heidenapostel

    Vor allen, die berufen waren, das Evangelium Christi zu predigen, ist der Apostel Paulus ein Vorbild in Treue, Hingebung und unermüdlichem Wirken. Seine Erfahrungen und Unterweisungen bezüglich der Heiligkeit des Predigtamtes sind für alle, die im Dienst des Evangeliums stehen, eine reiche Quelle der Hilfe und Begeisterung.DEV 49.2

    Vor seiner Bekehrung war Paulus ein bitterer Verfolger der Anhänger Jesu. Als aber am Tor von Damaskus eine Stimme zu ihm redete, schien ein Licht vom Himmel in seine Seele, und in der Offenbarung, die ihm dort von dem Gekreuzigten gegeben wurde, erkannte er das, was seinen ganzen Lebenslauf änderte. Von nun an stand ihm die Liebe zum Herrn der Herrlichkeit, den er in der Person seiner Heiligen so unbarmherzig verfolgt hatte, am allerhöchsten. Ihm war das Amt übertragen worden, “das Geheimnis” zu offenbaren, “das von der Welt her verschwiegen gewesen ist”. Römer 16,25. “Dieser ist mir ein auserwähltes Rüstzeug,” erklärte der Engel, der dem Ananias erschien, “daß er meinen Namen trage vor den Heiden und vor den Königen und vor den Kindern von Israel.” Apostelgeschichte 9,15.DEV 49.3

    Während seiner langen Dienstzeit wankte Paulus nie in seiner Treue zum Heiland. “Ich schätze mich selbst noch nicht, daß ich’s ergriffen habe,” schrieb er an die Philipper, “eines aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich zu dem, das da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, nach dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu.” Philipper 3,13.14.DEV 50.1

    Pauli Leben war voller Arbeit verschiedener Art. Er reiste von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, erzählte die Geschichte vom Kreuz, bekehrte Seelen zum Evangelium und gründete Gemeinden. Für diese sorgte er beständig und schrieb ihnen viele Briefe mit Unterweisungen. Zuzeiten ging er seinem Handwerk nach, um sein tägliches Brot zu erwerben. Aber inmitten seines überaus tätigen Lebens verlor er nie den einen großen Zweck aus dem Auge — dem vorgesteckten Ziel seiner hohen Berufung nachzujagen.DEV 50.2

    Pauli Wandel war im Himmel, dessen Luft ihn umgab, und alle, die mit ihm in Verbindung traten, fühlten den Einfluß seines Verkehrs mit Christo. Die Tatsache, daß er in seinem Wandel die von ihm verkündigte Wahrheit auslebte, gab seinen Predigten eine überzeugende Kraft. Hier liegt die Macht der Wahrheit. Der ungesuchte, unbewußte Einfluß seines heiligen Wandels ist die am meisten überzeugende Predigt, die zugunsten des Christentums reden kann. Beweisführungen, selbst wenn sie unwiderlegbar sind, mögen nur zum Widerspruch reizen, aber ein gottseliges Beispiel hat eine Kraft, der vollständig zu widerstehen unmöglich ist.DEV 50.3

    Des Apostels Herz entbrannte in Liebe für Sünder, und seine ganze Tatkraft zielte dahin, Seelen zu gewinnen. Nie ist er in Selbstverleugnung und Ausdauer von irgendeinem Arbeiter übertroffen worden. Die ihm zuteil gewordenen Segnungen schätzte er als Vorteile, die zum Segen andrer angewandt werden müßten. Er ließ sich keine Gelegenheit entgehen, von dem Heiland zu sprechen oder den Notleidenden zu helfen. Wurde ihm Gehör geschenkt, so versuchte er, dem Bösen entgegenzuwirken und die Füße der Zuhörer auf den Pfad der Gerechtigkeit zu leiten.DEV 51.1

    Paulus übersah nie die Verantwortung, die auf ihm als dem Diener Christi ruhte, daß Gott ihn zur Rechenschaft ziehen würde, wenn Seelen durch seine Pflichtversäumnis verloren gingen. “Darum bezeuge ich euch an diesem heutigen Tage,” erklärte er, “daß ich rein bin von aller Blut.” Kolosser 1,23-29. “Dessen Diener ich Paulus geworden bin,” sagte er von dem Evangelium, “nach dem göttlichen Predigtamt, das mir gegeben ist unter euch, daß ich das Wort Gottes reichlich predigen soll, nämlich das Geheimnis, das verborgen gewesen ist von der Welt her und von den Zeiten her; nun aber ist es offenbart seinen Heiligen, denen Gott gewollt hat kundtun, welcher da sei der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden, welches ist Christus in euch, der da ist die Hoffnung der Herrlichkeit. Den verkündigen wir und vermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen mit aller Weisheit, auf daß wir darstellen einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo Jesu; daran ich auch arbeite und ringe nach der Wirkung des, der in mir kräftig wirkt.” Kolosser 1,23-29.DEV 51.2

    Diese Worte zeigen dem Arbeiter für Christum einen hohen Standpunkt der Vollkommenheit, der aber von allen erreicht werden kann, die sich unter die Leitung des großen Lehrers stellen und täglich in Christi Schule lernen. Die Gott zu Gebote stehende Macht ist unbeschränkt, und der Prediger, der sich in seinem großen Bedürfnis allein auf Gott verläßt, kann versichert sein, daß er das empfangen wird, was sich für seine Zuhörer als ein Geruch des Lebens zum Leben erweist.DEV 51.3

    Pauli Christen zeigen, daß der Prediger des Evangeliums ein Beispiel für die Wahrheiten sein sollte, die er lehrt: “Wir geben niemand irgendein Ärgernis, auf daß unser Amt nicht verlästert werde.” 2.Korinther 6,3. An Titus schrieb er: “Desgleichen die jungen Männer ermahne, daß sie züchtig seien. Allenthalben aber stelle dich selbst zum Vorbilde guter Werke mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit, mit heilsamen und untadeligem Wort, auf daß der Widersacher sich schäme und nichts habe, daß er von uns möge Böses sagen.” Titus 2,6-8.DEV 52.1

    Von seinem eignen Wandel hat er uns ein Bild in dem Brief an die Gläubigen zu Korinth gegeben: “In allen Dingen beweisen wir uns als die Diener Gottes, in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in Ängsten, in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhren, in Arbeit, in Wachen, in Fasten, in Keuschheit, in Erkenntnis, in Langmut, in Freundlichkeit, in dem Heiligen Geist, in ungefärbter Liebe, in dem Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken; durch Ehre und Schande, durch böse Gerüchte und gute Gerüchte; als die Verführer, und doch wahrhaftig; als die Unbekannten, und doch bekannt; als die Sterbenden, und siehe, wir leben; als die Gezüchtigten, und doch nicht ertötet; als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch viele reich machen.” 2.Korinther 6,4-10.DEV 52.2

    Pauli Herz war mit dem tiefen, bleibenden Bewußtsein seiner Verantwortlichkeit erfüllt, und er arbeitete in engem Verkehr mit dem, der die Quelle der Gerechtigkeit, Gnade und Wahrheit ist. Er klammerte sich an das Kreuz Christi als die einzige Gewähr des Erfolgs. Die Liebe des Heilandes war der nie wankende Beweggrund, der ihn aufrecht hielt in seinen Kämpfen mit sich selbst und gegen die Macht des Bösen, während er in Christi Dienst voranging trotz der Unfreundlichkeit der Welt und dem Widerstand seiner Feinde.DEV 52.3

    Die Gemeinde bedarf in diesen gefahrvollen Tagen eines Heeres von Arbeitern, die sich wie Paulus zur Brauchbarkeit ausgebildet haben, die in den göttlichen Dingen eine tiefe Erfahrung haben und mit Ernst und Eifer erfüllt sind. Wir müssen geheiligte, sich selbst hingebende Männer haben, die tapfer und aufrichtig sind, in deren Herzen Christus, “die Hoffnung der Herrlichkeit”, lebt (Kolosser 1,27) und deren Lippen, mit dem heiligen Feuer berührt, das Wort predigen. 2.Timotheus 4,2. Unter dem Mangel an solchen Arbeitern leidet die Sache Gottes, und schwere Verstöße, einem tödlichen Gifte gleich, beflecken das Sittenleben und trüben die Hoffnungen eines großen Teiles des Menschengeschlechts.DEV 53.1

    Wer wird die Plätze der getreuen, von der Arbeit erschöpften Bannerträger einnehmen, die ihr Leben für die Wahrheit dahingeben? Wollen unsre jungen Leute aus der Hand ihrer Väter den heiligen Vertrauensposten annehmen? Bereiten sie sich vor, die durch das Ableben der Getreuen freigewordenen Plätze auszufüllen? Wird des Apostels Ermahnung beachtet, der Ruf zur Pflicht gehört werden inmitten der Anregungen zu Selbstsucht und Ehrgeiz, die unsre Jugend verlocken?DEV 53.2

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