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Diener des Evangeliums - Contents
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    Demut in jungen Predigern

    Solange Gott noch keine schweren Verantwortlichkeiten auf euch gelegt hat, bleibt auf eurem Posten, verlaßt euch nicht auf euer eigenes, unabhängiges Urteil und nehmt keine Verantwortungen auf euch, denen ihr nicht gewachsen seid. Ihr müßt Wachsamkeit und Demut üben und fleißig im Beten sein. Je näher ihr zu Gott lebt, desto deutlicher werdet ihr eure Schwachheit und die euch drohenden Gefahren erkennen. Eine praktische Erkenntnis des Gesetzes Gottes, ein klares Verständnis von dem Versöhnungsamt Christi wird euch Selbsterkenntnis verschaffen und euch zeigen, worin ihr es versäumt, einen vollkommenen christlichen Charakter zu entwickeln.DEV 283.1

    Ihr überseht gewissermaßen die Notwendigkeit, beständig unter dem göttlichen Einfluß zu stehen, und der ist euch doch unbedingt notwendig, um Gottes Werk betreiben zu können. Vernachlässigt ihr ihn und geht ihr in Selbstvertrauen und Selbstzufriedenheit voran, dann werdet ihr sehr große Fehler begehen; ihr müßt fortwährend die Sanftmut des Herzens und den Geist der Abhängigkeit pflegen. Wer seine eigne Schwäche fühlt, schaut höher als er selbst ist und empfindet das Bedürfnis, unausgesetzt Kraft von oben haben zu müssen. Durch die Gnade Gottes hegt er den Geist beständiger Dankbarkeit. Kennt er seine Schwäche genau, so weiß er auch, daß allein die unvergleichliche Gnade Gottes über das sich auflehnende Herz siegen kann.DEV 283.2

    Ihr müßt sowohl mit den schwachen als auch den starken Punkten eures Charakters bekannt werden, um beständig auf der Hut zu sein, nicht auf Unternehmungen einzugehen oder Verantwortlichkeiten auf euch zu nehmen, für die Gott euch nicht bestimmt hat. Ihr dürft eure Taten und euren Wandel nicht nach irgendeinem menschlichen Standpunkt messen, sondern nach der Regel der Pflicht, wie die Bibel sie niederlegt.DEV 283.3

    Ihr seid noch viel zu abhängig von eurer Umgebung. Habt ihr eine große Zuhörerschar, so überhebt ihr euch und wollt zu ihnen reden. Aber manchmal wird die Schar geringer, euer Mut sinkt, und ihr habt wenig Lust zur Arbeit. Sicherlich ist da etwas nicht in Ordnung; euer Vertrauen auf Gott ist nicht fest genug.DEV 284.1

    Christus suchte die Menschen überall, wo er sie antreffen konnte: in den öffentlichen Straßen, in den Wohnhäuser, in den Schulen, am Ufer des Sees. Er wirkte den ganzen Tag, predigte der Menge und heilte die Kranken die zu ihm gebracht wurden, und oft, wenn er das Volk von sich gelassen hatte, damit es nach Hause gehen, ruhen und schlafen möchte, verbrachte er die ganze Nacht im Gebet, um am nächsten Morgen seine Arbeit wieder aufzunehmen.DEV 284.2

    Ihr müßt eure Seele durch ernste Gebete, verbunden mit lebendigem Glauben in enge Verbindung mit Gott bringen. Jedes im Glauben dargebrachte Gebete erhebt den Bittenden über entmutigenden Zweifel und menschliche Leidenschaften. Das Gebet gibt Kraft, um den Kampf mit den Mächten der Finsternis aufs neue aufzunehmen, geduldig Prüfungen zu erleiden und wie gute Soldaten Christi Schwierigkeiten zu ertragen.DEV 284.3

    Während ihr mit euren Zweifeln und Befürchtungen zu Rate geht oder versucht, alles klar zu sehen, was sich ohne Glauben nicht erfassen läßt, werden eure Schwierigkeiten immer größer und verwickelter werde. Kommt zu Gott, fühlt euch hilflos und abhängig, wie ihr es in der Tat seid, und legt im demütigen, vertrauensvollen Gebet eure Bedürfnisse dem vor, dessen Kenntnis unendlich ist, der alle Dinge der Schöpfung sieht, alles durch seinen Willen und sein Wort regiert: der kann und will auf euren Ruf achten und in euer Herz und auf eure Umgebung Licht scheinen lassen, weil durch das aufrichtige Gebet eurer Seele mit dem Sinn des Ewigen in Verbindung gebracht ist. Ihr mögt während der Zeit keinen Beweis dafür haben daß das Antlitz eures Erlösers sich in Liebe und Mitleid über euch neigt, aber es ist so. Ihr mögt eine sichtbare Berührung nicht empfinden, aber er hält seine Hand in Liebe und erbarmender Zärtlichkeit über euch.DEV 284.4

    Ihr müßt beständig wachsam sein, damit Satan nicht durch seine List euch betrüge, eure Sinne verderbe und euch in Ungereimtheiten und tiefe Finsternis leite. Eure Wachsamkeit sollte durch den Geist demütiger Abhängigkeit von Gott gekennzeichnet werden; sie darf nicht in einem stolzen, selbstvertrauenden Geist ausgeführt werden, sondern in dem tiefen Bewußtsein eurer persönlichen Schwäche und in einem kindlichen Vertrauen auf Gottes Verheißungen.DEV 285.1

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