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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2 - Contents
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    Erneuerung der ersten Liebe

    Euer Glaube muß mehr als bisher wachsen, sonst werdet ihr gewogen und zu leicht erfunden. Am Jüngsten Tage wird die letzte Entscheidung des Richters über die ganze Erde von unserer Sorge für die Bedürftigen, die Unterdrückten und Versuchten sowie von unserer Arbeit für sie abhängen. Ihr könnt nicht immerfort an ihnen vorübergehen und selbst als erlöste Sünder Einlaß in die Stadt Gottes finden. Christus spricht: “Was ihr nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.” Matthäus 25,45.Sch2 230.1

    Noch ist es nicht zu spät, die Versäumnisse der Vergangenheit gutzumachen. Möchte es doch zu einer Neubelebung der ersten Liebe und des ersten Eifers kommen! Sucht die zu finden, die ihr fortgetrieben habt, verbindet durch freimütiges Bekenntnis die Wunden, die ihr geschlagen habt. Naht euch dem allumfassenden Herzen der erbarmenden Liebe und laßt den Strom jenes göttlichen Mitleids in euer Herz und von euch in die Herzen anderer fließen. Laßt die Milde und die Barmherzigkeit, die Christus in seinem wunderbaren Leben offenbarte, uns als Vorbild dafür dienen, wie wir unsere Mitmenschen und besonders solche, die unsere Geschwister in Christus geworden sind, behandeln sollen. Vielen, die in dem schweren Lebenskampf zusammengebrochen und mutlos geworden sind, hätte ein freundliches Wort der Ermutigung Kraft zum Überwinden gegeben. Nie und nimmer dürft ihr herzlos, kalt, gefühllos und tadelsüchtig werden. Versäumt niemals eine Gelegenheit, ein Wort zur Ermutigung zu sprechen und Hoffnung einzuflößen. Wir können nicht sagen, wieweit ein freundliches Wort oder unser von der Gesinnung Christi getragenes Bemühen, Lasten zu erleichtern, reichen mag. Irrende können auf keine andere Weise zurückgeführt werden als durch den Geist der Sanftmut, der Milde und der feinfühligen Liebe.Sch2 230.2

    *****

    Gott hat in seiner Gemeinde wertvolle Menschen; es gibt dort aber auch Männer und Frauen, die nur Unkraut unter dem Weizen sind. Doch gibt der Herr weder dir noch sonst jemand den Auftrag zu sagen, wer nun zum Unkraut und wer zum Weizen gehört. Wir sehen und verurteilen vielleicht die Fehler anderer und haben dabei selbst noch größere Fehler, über die wir uns nie klargeworden sind, die aber von anderen sehr deutlich wahrgenommen werden. Testimonies for the Church V, 333.334 (1885).Sch2 231.1

    *****

    Gott sieht nicht alle Sünden als gleich schwer an; wie im begrenzten Urteil von Menschen, so gibt es auch in Gottes Urteil Abstufungen der Schuld. Aber wie unbedeutend irgendein Unrecht Menschen auch vorkommen mag, in den Augen Gottes ist keine Sünde gering. Sünden, die der Mensch als gering anzusehen geneigt ist, können gerade zu denen gehören, die Gott zu den schweren Vergehen rechnet. Einen Trinker verachtet man. Es heißt, daß seine Sünde ihn aus dem Himmel ausschließt. Aber Stolz, Selbstsucht und Geiz rügt man nicht. Und doch beleidigen gerade diese Sünden Gott in besonderer Weise. Er “widersteht den Hoffärtigen”, und Paulus sagt uns, daß Geiz Abgötterei ist. Wer mit den Drohungen des Wortes Gottes gegen die Abgötterei vertraut ist, wird auf einmal erkennen, eine wie schwere Sünde dies ist. Testimonies for the Church V, 337 (1885).Sch2 231.2

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