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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2 - Contents
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    Bringt die Gefallenen wieder zurück

    “Liebe Brüder, so ein Mensch etwa von einem Fehler übereilt würde, so helfet ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist ihr, die ihr geistlich seid; und siehe auf dich selbst, daß du nicht auch versucht würdest. Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.” Galater 6,1.2. Hier wird uns unsere Pflicht abermals klar vor Augen gestellt. Wie können die bekenntlichen Nachfolger Christi diese vom Geist gegebenen dringenden Ermahnungen so leichtfertig behandeln?Sch2 76.1

    Vor kurzem bekam ich einen Brief, in dem man mir erzählte, wie ein Bruder seine Schweigepflicht verletzt hatte. Obgleich es ein unbedeutender Vorfall war, der Jahre zurücklag, und kaum wert war, darüber nachzudenken, stellte die Schreiberin doch fest, daß es ihr Vertrauen zu jenem Bruder für immer vernichtet hatte. Wenn das Leben jener Schwester rückblickend keine größeren Fehler aufwiese, dann wäre das tatsächlich ein Wunder, denn die menschliche Natur ist sehr schwach. Ich habe gelebt und lebe noch in Gemeinschaft mit Geschwistern, die schwerer Sünden schuldig geworden sind und die ihre Sünden nicht einmal jetzt so sehen, wie Gott sie sieht. Aber der Herr hat Geduld mit diesen Menschen, warum sollte ich sie dann nicht auch haben? Er wird seinen Geist veranlassen, an ihren Herzen zu arbeiten, daß ihnen die Sünde so erscheint wie Paulus — überaus sündig.Sch2 76.2

    Wir kennen unser eigenes Herz nur schlecht und haben nur wenig Sinn für unser persönliches Bedürfnis der Gnade Gottes. Deshalb hegen wir so wenig jenes zarte Mitleid, das Jesus uns gegenüber offenbarte und das wir untereinander üben sollten. Denkt daran, daß die Geschwister schwache, irrende Sterbliche sind wie wir selbst. Gesetzt den Fall, ein Bruder hat sich durch Unbedachtsamkeit von der Versuchung überraschen lassen und im Gegensatz zu seinem sonstigen Betragen irgendeinen Fehler begangen. Wie sollten wir uns dann ihm gegenüber verhalten? Wir erfahren aus der Bibel, daß Männer, die Gott für große und gute Taten benutzte, schwere Sünden begingen. Der Herr ging daran nicht vorüber, ohne zu tadeln, er verwarf aber seine Diener auch nicht. Wenn sie bereuten, dann vergab er ihnen gnädiglich, offenbarte ihnen seine Gegenwart und wirkte weiterhin durch sie. Laßt die armen, schwachen Sterblichen bedenken, wie sehr sie der Nachsicht und des Mitleids von seiten Gottes und ihrer Geschwister bedürfen. Mögen sie sich hüten, andere zu richten und zu verdammen. Beachtet die Anweisung des Apostels: Ihr, die ihr geistlich seid; helfet ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist und siehe auf dich selbst, daß du nicht auch versucht werdest. Galater 6,1. Wir können in der Versuchung fallen und die ganze Nachsicht benötigen, die wir hier gegen den Schuldigen üben sollen. “Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden.” Matthäus 7,2.Sch2 76.3

    Der Apostel fügt eine Warnung für die hinzu, die sich für unabhängig halten und auf sich selbst vertrauen: “So aber sich jemand läßt dünken, er sei etwas, so er doch nichts ist, der betrügt sich selbst ... Denn ein jeglicher wird seine Last tragen.” Galater 6,3.5. Wer sich seinen Brüdern im Urteil und in der Erfahrung überlegen dünkt, ihren Rat und ihre Erfahrung verachtet, beweist damit, daß er in einer gefährlichen Täuschung befangen ist. Das Herz ist trügerisch. Der Mensch prüfe seinen Charakter und sein Leben am biblischen Maßstab. Gottes Wort wirft unfehlbares Licht auf den Lebensweg des Menschen. Trotz vieler Einflüsse, die den Menschen ablenken und verwirren, werden alle, die Gott aufrichtig um Weisheit bitten, den richtigen Weg finden. Jeder Mensch muß schließlich für sich selbst stehen oder fallen ohne Rücksicht auf die Meinung seiner Freunde oder Gegner, ohne Rücksicht auf menschliches Urteil, aber entsprechend seinem wahren Charakter vor dem Angesichte Gottes. Die Gemeinde kann warnen, raten und ermahnen, aber sie kann niemanden zwingen, den richtigen Weg zu wählen. Wer in der Mißachtung des Wortes Gottes beharrt, muß an seiner eignen Sündenlast tragen, sich vor Gott allein verantworten und die Folgen seiner Handlungsweise auf sich nehmen.Sch2 77.1

    Der Herr hat uns in seinem Wort bestimmte, unmißverständliche Anweisungen gegeben, durch deren Beobachtung wir die Einheit und Harmonie in der Gemeinde erhalten können. Geschwister, gebt ihr acht auf diese dringenden Ermahnungen des Geistes? Seid ihr Bibelleser und zugleich Täter des Wortes? Bemüht ihr euch, das Gebet Christi um die Einigkeit seiner Nachfolger auszuleben? “Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr einerlei gesinnt seid untereinander nach Jesu Christo, auf daß ihr einmütig mit einem Munde lobet Gott.” Römer 15,5.6. “Seid vollkommen, tröstet euch, habt einerlei Sinn, seid friedsam! so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.” 2.Korinther 13,11.Sch2 77.2

    *****

    Gottes Bau — “Ihr seid Gottes Ackerwerk und Gottes Bau.” 1.Korinther 3,9. Dieses Beispiel zeigt den menschlichen Charakter, der Zug um Zug bearbeitet werden muß. Jeden Tag arbeitet Gott an seinem Bau, Schlag auf Schlag, um das Gefüge vollkommen zu machen, damit es ein heiliger Tempel für ihn werde. Der Mensch soll Gottes Mitarbeiter sein und jeder Arbeiter gerade das werden, wozu Gott ihn bestimmt. Mit reinen, edlen Taten baut er sein Leben, damit sein Charakter am Ende ein gleichmäßiges Gefüge darstellen kann, einen schönen Tempel, den Gott und Menschen ehren. In diesem Gebäude gibt es keinen Riß, denn es gehört dem Herrn. Jeder Stein muß genau gesetzt werden, damit er den auf ihm lastenden Druck aushalten kann. Ein Stein, der falsch liegt, wird das ganze Gebäude gefährden. Dir und allen andern Arbeitern erteilt Gott die Warnung: “Gib acht, wie du baust, damit dein Haus der Prüfung des Sturmes standhalten kann, weil es auf den ewigen Felsen gegründet ist. Bau auf sicherem Grund, damit du dich auf den Tag der Prüfung vorbereiten kannst, an dem alle so erscheinen, wie sie wirklich sind.”Sch2 78.1

    Diese Warnung hat mir Gott gegeben als für eure Wohlfahrt besonders notwendig. Er liebt euch mit unermeßlicher Liebe. Er liebt eure Glaubensbrüder, und er arbeitet mit ihnen zu demselben Zweck wie mit euch. Seine Gemeinde auf Erden muß göttliches Ebenmaß vor der Welt annehmen als ein Tempel aus lebendigen Steinen, von denen jeder Licht ausstrahlt. Sie soll das Licht der Welt sein als eine Stadt auf einem Berge, die nicht verborgen sein kann. Sie ist auf Steinen errichtet, die dicht beieinanderliegen, ein Stein zum andern passend, die ein festes, gediegenes Gebäude bilden. Nicht alle Steine haben die gleiche Form oder Größe. Manche sind groß, andere sind klein, aber jeder muß seinen Platz ausfüllen. Und der Wert jedes Steines ist danach bestimmt, wieviel Licht er ausstrahlt. Das ist Gottes Absicht. Er wünscht, daß alle seine Mitarbeiter die ihnen zugewiesenen Plätze in dem Werk für diese Zeit ausfüllen.Sch2 78.2

    Wir leben in den Gefahren der letzten Tage. Jede körperliche und geistige Fähigkeit müssen wir pflegen, denn alle sind nötig, die Gemeinde zu einem Bau zu gestalten, der die Weisheit des großen Architekten verkörpert. Die uns von Gott verliehenen Gaben sind sein und sollen in der rechten Beziehung zueinander gebraucht werden, um ein vollkommenes Ganzes zu werden. Gott verleiht uns die Gaben und Kräfte des Geistes, der Mensch bildet daraus den Charakter. Testimonies for the Church VIII, 173.174 (1904).Sch2 79.1

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