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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2 - Contents
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    Der Tag unserer Gelegenheit

    Durch den Geist des Herrn fühle ich mich gedrungen, euch zu sagen, daß dies der Tag eurer Gelegenheit, eures Vertrauens und eures Segens ist. Wollt ihr ihn nutzen? Arbeitet ihr zur Ehre Gottes oder für selbstsüchtige Zwecke? Habt ihr glänzende Aussichten auf weltlichen Erfolg im Auge, die euch Befriedigung und geldlichen Gewinn versprechen: Wenn dem so ist, dann werdet ihr aufs bitterste enttäuscht. Seid ihr aber bestrebt, ein reines und heiliges Leben zu führen, eignet ihr euch täglich in der Schule Christi die Lehren an, die ihr nach seinem Willen lernen sollt, seid ihr sanftmütig und von Herzen demütig, dann besitzt ihr einen Frieden, den weltliche Verhältnisse euch nicht zu rauben vermögen.Sch2 168.3

    Ein Leben in Christus ist ein Leben voller Ruhe. Verdrießlichkeit, Unzufriedenheit und Ruhelosigkeit verraten die Abwesenheit des Heilandes. Wer Jesus in sein Leben hineinnimmt, dessen Leben wird ausgefüllt sein mit edlen und guten Werken für den Meister. Ihr werdet vergessen, euch selbst zu dienen, ihr werdet immer enger mit dem teuren Heiland verbunden sein. Euer Charakter wird dem Charakter Christi ähnlich werden, und jeder, mit dem ihr in Berührung kommt, wird erkennen, daß ihr bei Jesus gewesen seid und von ihm gelernt habt. Ein jeder trägt in sich selbst die Quelle für eigenes Glück oder eigenes Elend. Wer den Willen dazu besitzt, der kann sich über die seichte Sentimentalität erheben, die viele einzig und allein kennen. Aber solange ein Mensch aufgeblasen ist, kann der Herr nichts für ihn tun. Satan wird ehrgeizige Pläne bereithalten, um unsere Sinne zu betören. Aber wir müssen immer vorwärtsschauen auf das “Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu”. Philipper 3,14. Häuft so viel gute Werke in diesem Leben an, wie ihr nur könnt. “Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.” Daniel 12,3.Sch2 169.1

    Wenn unser Leben mit heiligem Wohlgeruch erfüllt ist und wir Gott ehren, indem wir wohlwollend über andere denken und durch gute Taten anderen Segen bringen, dann ist es gleichgültig, ob wir in einer Hütte oder in einem Palast wohnen. Äußere Umstände haben nur wenig Einfluß auf die Erfahrungen der Seele. Der Geist, den wir pflegen, gibt all unserem Tun die Färbung. Einen Menschen, der mit Gott und Mitmenschen Frieden hat, kann man nicht unglücklich machen. Neid wird in seinem Herzen nicht aufkommen, übler Argwohn findet dort keinen Raum, Haß kann es da nicht geben. Ein Herz, das im Einklang mit Gott steht, ist über die Ärgernisse Prüfungen dieses Lebens erhaben.Sch2 169.2

    Doch ohne den Frieden Christi ist das Herz unglücklich und voller Unzufriedenheit; solch ein Mensch sieht überall Mängel und könnte in die reinste Musik des Himmels Mißklang hineinbringen. Ein Leben der Selbstsucht ist gänzlich dem Bösen verfallen. Wer selbstsüchtig ist, der wird voll übler Gedanken über seine Brüder sein und gegen Gottes Werkzeuge auftreten. Leidenschaften, die durch Satans Einflüsterungen wild und heftig würden, sind eine bittere Quelle, deren unaufhörlich fließender Strom das Leben anderer vergiftet.Sch2 170.1

    Laßt jeden, der vorgibt ein Nachfolger Christi zu sein, sich selbst geringer und andere höher achten. Schließt euch immer enger aneinander! In der Gemeinschaft liegen Kraft und Sieg. In Uneinigkeit und Spaltung liegen Schwachheit und Niederlage. Diese Worte sind mir vom Himmel gesagt worden. Als Botschafter Gottes gebe ich sie an euch weiter.Sch2 170.2

    Laßt jeden bemüht sein, der Bitte Jesu zu entsprechen: “Auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir.” Welch herrliche Einheit ist das! Und weiter sagt Christus: “Dabei wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt.” Johannes 17,21; Johannes 13,35.Sch2 170.3

    Welche Erinnerungen kommen, wenn der Tod jemanden aus unserer Mitte reißt, über die Behandlung auf, die er erfahren hat? Wecken diese Erinnerungen angenehme Bilder? Sind es Erinnerungen an freundliche Worte oder an Teilnahme zur rechten Zeit? Haben seine Brüder die üblen Verdächtigungen zurückgewiesen, die zudringliche Schwätzer gegen ihn in Umlauf gesetzt haben? Sind sie für ihn eingetreten? Sind sie der inspirierten Mahnung nachgekommen: “Ermutigt die Verzagten, nehmt euch der Schwachen an”? 1.Thessalonicher 5,14 (Menge). “Siehe, du hast viele unterwiesen und lässige Hände gestärkt.” Hiob 4,3. “Stärket die müden Hände und erquicket die strauchelnden Knie! Saget den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht!” Jesaja 35,3.4.Sch2 170.4

    Wenn ein Bruder, mit dem wir in der Gemeinde verbunden waren, stirbt und wir wissen, daß in den Himmelsbüchern die Aufzeichnungen über ihn abgeschlossen sind und er sich im Gericht diesen Aufzeichnungen gegenüber verantworten muß, welche Gedanken bewegen dann seine Brüder über die Behandlung, die sie ihm angedeihen ließen? Welchen Einfluß haben sie auf ihn ausgeübt? Wie deutlich wird jetzt jedes barsche Wort und jede unbedachte Tat ins Gedächtnis zurückgerufen! Wie anders würden sie sich verhalten, wenn ihnen eine nochmalige Gelegenheit gegeben würde!Sch2 170.5

    Der Apostel Paulus dankte Gott für den Trost, der ihm im Leid zuteil wurde, mit folgenden Worten: “Gelobet sei ... [der] Gott alles Trostes, der uns tröstet in aller unsrer Trübsal, daß wir auch trösten können, die da sind in allerlei Trübsal, mit dem Trost, damit wir getröstet werden von Gott.” 2.Korinther 1,3.4. Als Paulus den Trost und die Wärme der Liebe Gottes in seinem Herzen empfand, gab er diesen Segen andern weiter. Laßt uns unser Verhalten so einrichten, daß die Erinnerung nicht solche Bilder in uns wachruft, deren Anblick wir nicht ertragen können.Sch2 171.1

    Sind Menschen, mit denen wir Umgang hatten, erst einmal tot, dann haben wir keine Gelegenheit mehr, ein Wort, das wir zu ihnen geredet haben, zurückzunehmen oder einen schmerzlichen Eindruck aus unserer Erinnerung fortzuwischen. Laßt uns deshalb auf unseren Weg achten, damit wir Gott nicht mit unseren Lippen beleidigen. Laßt uns jede Kälte und jeden Streit ablegen und vor Gott in unseren Herzen Milde und Nachsicht pflegen, wenn wir sein gnädiges Handeln mit uns bedenken. Laßt den Geist Gottes, einer heiligen Flamme gleich, allen Unrat verzehren, der sich vor der Tür unseres Herzens auftürmt, und gebt Jesus Einlaß. Dann wird sich seine Liebe durch mildes Reden, Denken und Handeln durch uns auf andere ergießen. Wenn dann der Tod uns von unseren Freunden scheidet und wir sie nicht mehr wiedersehen, bis wir vor dem Richterstuhl Gottes stehen, werden wir uns bei der Eröffnung der Aufzeichnung unserer Worte nicht zu schämen brauchen.Sch2 171.2

    Wie schnell schwinden Gefühle der Uneinigkeit, wenn der Tod die Augen schließt und die Hände auf schweigender Brust gefaltet sind! Dann gibt es keinen Groll und keine Bitterkeit mehr; Schwächen und Unrecht sind vergeben und vergessen. Wieviel freundliche Worte werden über den Verstorbenen gesprochen! An wieviel Gutes aus seinem Leben erinnert man sich! Lob und Anerkennung werden nun offen ausgesprochen; aber das alles dringt an Ohren; die nicht mehr hören, und an ein Herz, das nicht mehr fühlt. Welch ein angenehmes Bild wäre in der Erinnerung zurückgeblieben, wenn diese Worte gesprochen wären, als der ermüdete Geist ihrer bedurfte, das Ohr hören und das Herz fühlen konnte! Wie viele, die dann erschüttert und schweigend an der Bahre stehen, denken mit Scham und Kummer an Worte und Handlungen, die dem Herzen, das nun für immer stillsteht, Schmerz bereiteten! Laßt uns jetzt so viel Schönheit, Liebe und Freundlichkeit wie möglich in unser Leben bringen. Laßt uns im Umgang miteinander rücksichtsvoll und dankbar, langmütig und geduldig sein. Laßt uns die Gedanken und Gefühle, die am Sterbebett und am Grabe zum Ausdruck kommen, bei Lebzeiten im täglichen Verkehr mit unseren Geschwistern pflegen.Sch2 171.3

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