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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2 - Contents
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    Wir brauchen einen lebendigen Glauben

    Wir sind in diesem Leben schweren Prüfungen ausgesetzt und müssen große Opfer bringen, aber der Friede Christi ist unser Lohn. Man findet heute so wenig Selbstverleugnung, so wenig Bereitschaft, für Christus zu leiden, daß das Kreuz fast ganz in Vergessenheit geraten ist. Wenn wir als Sieger mit ihm auf seinem Throne sitzen wollen, dann müssen wir auch Teilhaber seiner Leiden werden. Solange wir den leichten Weg der Selbstzufriedenheit erwählen und uns vor Selbstverleugnung fürchten, wird unser Glaube niemals fest werden, und wir vermögen weder den Frieden Jesu zu schmecken noch die Freude, die aus bewußt errungenem Siege kommt. Die Vornehmsten der erlösten Schar, die in weißen Kleidern vor dem Throne Gottes und des Lammes stehen, sind erprobt im Kampf des Überwindens, denn sie sind aus großer Trübsal gekommen. Die aber lieber den Umständen nachgaben, statt an diesem Kampfe teilzunehmen, werden nicht wissen, wie sie an jenem Tage standhalten sollen, wenn jede Seele in Angst gerät. Selbst Noah, Hiob und Daniel könnten weder Sohn noch Tochter retten, denn jeder wird nur seine eigene Seele durch seine Gerechtigkeit erretten.Sch2 58.4

    Niemand darf sagen, daß sein Fall hoffnungslos ist, daß er das Leben eines Christen nicht führen kann. Für jeden Menschen ist durch den Tod Christi weitgehend vorgesorgt worden. In der Zeit der Not ist Jesus unser allgegenwärtiger Helfer. Rufe ihn nur im Glauben an, er hat verheißen, deine Bitten zu hören und zu beantworten.Sch2 59.1

    Wie herrlich ist es doch um einen lebendigen, tätigen Glauben bestellt! Wir brauchen ihn, wir müssen ihn unbedingt haben, oder wir werden am Tage der Versuchung schwach und versagen. Die Finsternis, die dann unseren Weg verhüllen wird, darf uns nicht entmutigen oder zur Verzweiflung treiben. Sie ist der Schleier, mit dem Gott seine Herrlichkeit bedeckt, um uns reichen Segen zu verleihen. Wir sollten das aus unserer Erfahrung in der Vergangenheit wissen. An jenem Tage, wenn sich Gott mit seinem Volke auseinandersetzt, wird ihnen diese Erfahrung eine Quelle des Trostes und der Hoffnung sein.Sch2 59.2

    Wir müssen jetzt alles daransetzen, uns und unsere Kinder von der Welt unbefleckt zu erhalten. Jetzt müssen wir unsere Kleider waschen und sie im Blute des Lammes hell machen. Jetzt müssen wir Stolz, Leidenschaft und geistliche Trägheit überwinden. Jetzt müssen wir erwachen und entschiedene Anstrengungen zur Formung unseres Charakters machen. “Heute, so ihr hören werdet seine Stimme, so verstocket eure Herzen nicht.” Hebräer 3,7.8.15. Wir sind in einer höchst kritischen Lage, auch wenn wir wachsam auf das Erscheinen unseres Herrn warten. Die Welt liegt in Finsternis. “Ihr aber, liebe Brüder”, sagt Paulus, “seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb ergreife.” 1.Thessalonicher 5,4. Gott will wartenden und verlangenden Seelen aus der Finsternis Licht schaffen, aus der Trübsal Freude hervorgehen lassen, er will sie aus der Drangsal in die Ruhe bringen.Sch2 59.3

    Womit helft ihr, Brüder, bei dem großen Werk der Vorbereitung? Jene, die Verbindung mit der Welt pflegen, werden von der Welt geprägt und bereiten sich auf das Malzeichen des Tieres vor. Solchen, die sich mißtrauen, sich aber vor Gott demütigen und ihre Seelen durch Gehorsam gegen die Wahrheit reinigen, wird dagegen das himmlische Wesen aufgeprägt; sie machen sich bereit, das Siegel Gottes an ihren Stirnen zu empfangen. Sobald der Befehl ausgeht, sie mit dem Zeichen zu versehen, wird ihr Charakter auf ewig rein und fleckenlos bleiben.Sch2 60.1

    Heute ist die Zeit der Vorbereitung. Niemals wird das Siegel Gottes auf die Stirn eines Unreinen gedrückt, niemals auf die Stirn eines ehrgeizigen Mannes oder einer weltlichen Frau, niemals auf die Stirn eines doppelzüngigen Mannes oder einer betrügerischen Frau. Wer dieses Siegel empfängt, muß als Anwärter auf den Himmel vor Gott ohne Flecken dastehen. Vorwärts, liebe Geschwister. Ich kann jetzt nur kurz über diesen Gegenstand schreiben und eure Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit der Vorbereitung lenken. Forscht selbst in der Heiligen Schrift, damit ihr die erhabene Feierlichkeit dieser Stunde besser erkennt.Sch2 60.2

    *****

    Selbst unser irdisches Leben sollte nicht um den Preis der Treulosigkeit erkauft werden. Durch ein Wort oder ein Kopfneigen hätten die Märtyrer die Wahrheit verleugnen und ihr Leben retten können. Durch ein einziges Körnchen Weihrauch auf dem Götzenaltar hätten sie sich vor der Folter, dem Schwert oder dem Kreuz retten können. Aber sie verabscheuten die Lüge in Wort und Tat, obgleich sie als Lohn für solche Handlungsweise ihr Leben hätten erhalten können. Sie erwählten viel lieber Gefängnis, Folter und Tod bei klarem Bewußtsein, als sich die Freiheit durch Betrug, Lüge und Abfall zu erkaufen. Durch ihre unbedingte Treue zu Christus erwarben sie sich fleckenlose Gewänder und juwelengeschmückte Kronen. Ihr Leben wurde in den Augen Gottes geadelt und erhöht, weil sie unter schwersten Bedingungen standhaft für die Wahrheit eintraten. Testimonies for the Church IV, 336 (1879).Sch2 60.3

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