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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2 - Contents
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    Die Verheißung göttlicher Erleuchtung

    Zu wahrer geistlicher Erkenntnis werden wir nur dann kommen, wenn wir uns unsere eigene Nichtigkeit und unsere völlige Abhängigkeit von Gott vor Augen halten; aber alle, die die Bibel mit willigem und betendem Herzen zur Hand nehmen, um ihre Aussagen als das Wort Gottes zu betrachten, werden göttliche Erleuchtung empfangen. Denen, die so nach Verständnis suchen, wird Gott vieles, was zunächst schwierig oder dunkel erscheint, einfach und klar machen.Sch2 279.1

    Es kommt bisweilen vor, daß geschulte und gebildete Menschen mit geistigen Fähigkeiten gewisse Schriftabschnitte nicht verstehen können, während andere mit geringerer Schulbildung, mit weniger Wissen und anscheinend geringerem Fassungsvermögen ihren Sinn erfassen; sie finden Kraft und Trost in den Schriftstellen, die jene als dunkel bezeichnen oder die sie als unwichtig übergehen. Woher kommt das? Mir wurde erklärt, daß sich die weniger Gebildeten nicht auf ihre eigene Auffassungsgabe verlassen. Sie wenden sich an die Quelle des Lichts, an den, der die Schrift eingegeben hat; sie bitten Gott mit demütigem Herzen um Weisheit und empfangen sie. Es gibt noch Fundgruben der Wahrheit, die der aufrichtige Sucher entdecken kann. Christus verglich die Wahrheit mit einem im Acker verborgenen Schatz. Sie liegt nicht offen an der Oberfläche, wir müssen nach ihr graben. Aber unser Erfolg hängt weniger von der Leistung unseres Verstandes ab als von der Demut des Herzens und dem Glauben, mit dem wir die Hilfe Gottes ergreifen.Sch2 279.2

    Ohne die Führung des Heiligen Geistes stehen wir immer in Gefahr, die Schrift zu verdrehen oder falsch auszulegen. Die Bibel wird oft ohne jeden Gewinn, bisweilen selbst zum Schaden gelesen. Wenn man das Wort Gottes ohne Ehrfurcht und ohne Gebet öffnet, wenn die Sinne und Gedanken nicht auf Gott gerichtet sind und seinem Willen nicht entsprechen, dann wird der Zweifel den Geist in Dunkel hüllen, ja er wird durch das Bibelstudium geradezu genährt. Dann beherrscht der Feind das Denken und flüstert verkehrte Auslegungen ein.Sch2 280.1

    Wenn Menschen nicht bemüht sind, in Wort und Tat mit Gott in Einklang zu stehen, dann können sie sich, so gelehrt sie auch sein mögen, im Verständnis der Schrift irren; dann ist es nicht ratsam, ihren Auslegungen zu trauen. Wenn wir aufrichtig danach trachten, den Willen Gottes zu tun, dann macht der Heilige Geist die Anweisungen seines Wortes zu Grundsätzen unseres Lebens und schreibt sie auf die Herzenstafeln. Nur die, die dem bereits gegebenen Licht folgen, dürfen hoffen, weitere Erleuchtung des Geistes zu empfangen. Dies ist klar in den Worten Christi ausgedrückt: “So jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei.” Johannes 7,17.Sch2 280.2

    Menschen, die die Bibel lesen, um Widersprüche zu finden, haben kein geistliches Verständnis. Durch ihren verzerrten Blick sehen sie in Stellen, die an sich einfach und durchaus deutlich sind, Anlaß zu Zweifel und Unglauben. Doch bei denen, die an Gottes Wort mit Ehrfurcht herantreten und die seinen Willen zu erkennen suchen, um ihm zu gehorchen, ist das völlig anders. Wenn sie die Reinheit und die überragende Hoheit der offenbarten Wahrheiten betrachten, werden ihre Herzen mit heiliger Scheu und Bewunderung erfüllt. Gleiches zieht Gleiches an, Gleiches achtet Gleiches. Heiligkeit verbindet sich mit Heiligkeit, Glaube mit Glaube. Für das demütige Herz und den aufrichtig suchenden Geist ist die Bibel voller Licht und Erkenntnis. Wer in diesem Geist an die Schrift herantritt, kommt in die Gemeinschaft der Propheten und Apostel. Sein Geist paßt sich dem Geist Christi so an, daß er sich danach sehnt, mit ihm eins zu werden.Sch2 280.3

    Viele halten sich für verantwortlich, jede augenscheinliche Schwierigkeit in der Bibel zu erklären, um den Spitzfindigkeiten der Zweifler und der Ungläubigen begegnen zu können. Aber bei ihrem Bemühen, Dinge zu klären, die sie selbst nur halb verstehen, sind sie in Gefahr, andere in klaren und leicht verständlichen Fragen zu verwirren. Das ist nicht unsere Aufgabe. Auch sollen wir nicht jammern, daß es solche Schwierigkeiten gibt, sondern sie hinnehmen, weil Gott sie in seiner Weisheit zugelassen hat. Wir haben die Pflicht, sein Wort, das in allen zu unserem Seelenheil notwendigen Fragen völlig klar ist, anzunehmen, seine Grundsätze in unserem Leben zu verwirklichen und andere durch Belehrung und Beispiel darin zu unterweisen. Dann wird die Welt erkennen, daß wir Gemeinschaft mit Gott und unbedingtes Vertrauen zu seinem Wort haben. Ein gottseliges Leben, ein tägliches Vorbild in Unbescholtenheit, Sanftmut und selbstloser Liebe wird eine lebendige Erläuterung der Lehren des Wortes Gottes und ein Beweis für die Bibel sein, dem sich nur wenige widersetzen können. Dies wird sich als das wirksamste Mittel erweisen, der herrschenden Neigung zu Zweifel und Unglauben entgegenzutreten.Sch2 280.4

    Im Glauben sollten wir auf die Ewigkeit schauen und uns an die Verheißung klammern, daß unser Verständnis wachsen, daß unser menschliches Können sich mit dem göttlichen verbinden und daß jede Kraft der Seele in direkte Verbindung mit der Quelle des Lichtes gebracht werden soll. Wir dürfen uns darauf freuen, daß uns dann alles, was uns an den Fügungen Gottes unverständlich erscheint, deutlich werden wird. Was wir hier nur schwer begreifen können, wird dort seine Erklärung finden. Und wo unser begrenztes Denken nur Verwirrung und durchkreuzte Absichten findet, werden wir dort die schönste und herrlichste Harmonie erkennen. Der Apostel Paulus sagt: “Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich’s stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.” 1.Korinther 13,12.Sch2 281.1

    Petrus ermahnt die Brüder, zu wachsen “in der Gnade und Erkenntnis unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi”. 2.Petrus 3,18. Wenn Gottes Kinder in der Gnade wachsen, werden sie auch beständig ein klareres Verständnis seines Wortes gewinnen. In seinen heiligen Wahrheiten werden sie neue Erkenntnis und Schönheit finden. So war es zu allen Zeiten in der Geschichte der Gemeinde, und so wird es bis ans Ende bleiben. Doch wo das geistliche Leben abnimmt, herrscht stets die Neigung, im Suchen nach Erkenntnis der Wahrheit nachzulassen. Die Menschen geben sich mit der Erkenntnis zufrieden, die sie bereits aus dem Worte Gottes empfangen haben, und vernachlässigen ein weiteres Suchen in der Schrift. Sie erstarren geistlich und trachten danach, Aussprachen aus dem Wege zu gehen.Sch2 281.2

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