Niemand darf ungewarnt bleiben
Während die Engel die vier Winde halten, haben wir nach all unserem Vermögen zu arbeiten und unsere Botschaft ohne Verzug hinauszutragen. Wir müssen dem himmlischen Weltall und den Menschen unserer entarteten Zeit den Beweis erbringen, daß unser Glaube und die ihm innewohnende Kraft in Christus ihren Ursprung hat und daß sein Wort für uns göttliche Autorität besitzt. Menschenseelen stehen in der Entscheidung, sie werden entweder Untertanen des Reiches Gottes oder Sklaven der Gewaltherrschaft Satans. Alle sollen die Möglichkeit haben, die im Evangelium angebotene Hoffnung zu ergreifen. Aber wie können sie ohne Prediger hören? Die Menschheit bedarf der sittlichen Erneuerung und der charakterlichen Entwicklung, damit sie vor Gott bestehen kann. Als Folge der herrschenden Irrlehren, die darauf abzielen, der Evangeliumsbotschaft entgegenzuwirken, stehen Seelen in Gefahr, verlorenzugehen. Wer will sich nun gänzlich weihen und ein Mitarbeiter Gottes werden?Sch2 338.2
Wenn du siehst, in welche Gefahr und welches Elend das Wirken Satans die Welt gestürzt hat, dann verzehre die dir von Gott gegebenen Kräfte nicht in müßigen Klagen, sondern gehe an die Arbeit für dich und andre. Werde wach und fühle eine Last für solche, die verlorengehen. Wenn sie nicht für Christus gewonnen werden, werden sie die ewige Seligkeit verlieren. Denke daran, was sie gewinnen könnten! Die Seele, die Gott geschaffen und Christus erlöst hat, ist von großem Wert. Wenn das Wort Gottes sie belebt, stehen ihr große Möglichkeiten zu Gebote und wird ihr geistliches Wachstum zugesichert. Ist sie gehorsam, so belebt das Wort Gottes sie, und sie wird durch den Lebensspender ewiges Leben erlangen. Eine Seele ist für den Himmel wertvoller als eine ganze Welt voller Besitz, voller Häuser, Ländereien und Geld. Für die Bekehrung einer Seele sollten wir bereit sein, unsere letzten Mittel herzugeben. Eine für Christus gewonnene Seele verbreitet himmlisches Licht um sich her, das die sittliche Finsternis durchdringt und andere Seelen rettet.Sch2 338.3
Wenn Christus die neunundneunzig Schafe verließ, um das eine verlorene zu suchen und zu retten, können wir dann gerechtfertigt sein, wenn wir weniger tun? Ist es nicht ein Verrat an dem uns anvertrauten Gut und eine Beleidigung für Gott, wenn wir es versäumen zu arbeiten, wie Christus arbeitete, und Opfer zu bringen, wie er sie brachte?Sch2 339.1
Laßt den Warnungsruf über die Länge und Breite der Erde erklingen. Sagt den Leuten, daß des Herrn Tag nahe ist und sehr eilt. Laßt niemand ungewarnt bleiben. Wir hätten uns in der gleichen Lage befinden können wie jene armen, im Irrtum verstrickten Seelen oder wie die Wilden. Je mehr Erkenntnis wir empfangen haben als andre, desto mehr sind wir verpflichtet, sie ihnen mitzuteilen.Sch2 339.2
Wir haben keine Zeit zu verlieren. Das Ende ist nahe. Der Weg zur Ausbreitung der Wahrheit von Ort zu Ort wird bald zur Rechten und zur Linken durch Gefahren eingezäunt sein. Alle nur möglichen Hindernisse wird man den Boten Gottes in den Weg legen, daß sie nicht mehr in der Lage sein werden, das zu tun, was ihnen heute noch möglich ist. Wir müssen uns unserer Aufgabe klar bewußt werden und sie so schnell wie möglich, gleichsam wie in einem Angriffskrieg, erledigen. Durch die mir von Gott gegebene Erkenntnis weiß ich, daß die Mächte der Finsternis aus dem Abgrund mit ungeheurer Anspannung arbeiten. Mit leisem Schritt schleicht sich Satan an die heran, die jetzt schlafen, um sie zu fangen, wie ein Wolf seine Beute fängt. Jetzt haben wir die Welt zu warnen, heute noch können wir ein Werk verrichten. In Kürze wird es schwieriger sein, als wir uns vorstellen können. Gott möge uns helfen, auf dem Wege des Lichtes zu bleiben, mit fest auf Jesus, unseren Führer, gerichtetem Blick zu arbeiten und mit Geduld und Ausdauer bis zum Siege vorwärtszueilen.Sch2 339.3
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Gottes Volk hat ein gewaltiges Werk vor sich, ein Werk, das unaufhörlich zu größerer Bedeutung wachsen muß. Unser missionarisches Bemühen muß viel stärker werden. Vor dem Wiederkommen unseres Herrn Jesus Christus muß das Werk mit mehr Entschiedenheit getan werden als bisher. Gottes Volk darf in seiner Arbeit nicht nachlassen, bis diese Arbeit die ganze Welt umfaßt. Testimonies for the Church VI, 23.24 (1900).Sch2 340.1
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Wir müssen ein rechtes Leben führen; ein Leben des Denkens und des Handelns, des stillen Gebetes und der ernsten Arbeit. Jeder, der das Licht der Wahrheit empfangen hat, sollte es als seine Pflicht ansehen, Lichtstrahlen auf den Weg von Unbußfertigen zu werfen. Er sollte ein Zeuge Christi sowohl in unseren Büros wie in unseren Gemeinden sein. Gott verlangt, daß wir lebendige Briefe seien, die jedermann kennt und liest. Eine Seele, die sich in täglichem Gebet zu Gott wendet, um Hilfe, Kraft und Stärke zu finden, wird nach edlen Dingen streben, eine klare Auffassung von Wahrheit und Pflicht haben und immerfort nach Gerechtigkeit hungern und dürsten. Wenn wir Gemeinschaft mit Gott pflegen, werden wir fähig sein, anderen durch unseren Umgang mit ihnen die Erkenntnis, den Frieden und den Ernst mitzuteilen, die in unseren Herzen sind. Dann werden wir ihnen auch ein Beispiel der unerschütterlichen Treue zu dem Werk geben können, in dessen Dienst wir stehen. Testimonies for the Church IV, 459.460 (1880).Sch2 340.2
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Dürstenden Seelen ist der Weg zu der Quelle des Lebenswassers offen. Gott spricht: “Ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre.” Jesaja 44,3. Nur solchen Seelen wird Licht gegeben werden, die ernstlich um Licht bitten und jeden Lichtstrahl göttlicher Erleuchtung aus seinem heiligen Wort mit Freuden aufnehmen. Durch solche Seelen will Gott Erkenntnis und Kraft schenken, die die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erfüllen wird. Testimonies for the Church V, 729 (1889).Sch2 340.3
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