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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2 - Contents
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    Satan, der Verkläger

    Wie Satan den Hohenpriester Josua und sein Volk verklagte, so verklagt er zu jeder Zeit diejenigen, die die Gnade und Gunst Gottes suchen. In der Offenbarung wird er der “Verkläger unserer Brüder” genannt, “der sie verklagte Tag und Nacht vor Gott.” Offenbarung 12,10. Der Kampf wiederholt sich um jede Seele, die aus der Macht des Bösen befreit und deren Name im Lebensbuch des Lammes eingetragen wird. Keiner wird aus der Familie Satans in die Familie Gottes aufgenommen, ohne den entschlossenen Widerstand des Bösen zu wecken. Satans Anklagen gegen die Menschen, die den Herrn suchen, werden nicht aus Mißfallen an ihren Sünden hervorgerufen. Er frohlockt über ihren fehlerhaften Charakter. Nur wenn sie Gottes Gesetz übertreten, kann er Gewalt über sie gewinnen. Seine Anklagen entspringen allein seiner Feindschaft gegen Christus. Durch den Erlösungsplan bricht Jesus Satans Macht über die Menschen und rettet Seelen aus seiner Gewalt. Aller Haß und alle Bosheit des Erzrebellen werden wachgerufen, wenn er den Beweis der Oberhoheit Christi sieht; und mit teuflischer Macht und Arglist arbeitet er, um ihm den Rest der Menschenkinder, die seine Erlösung angenommen haben, zu entwinden.Sch2 154.1

    Er führt Menschen in Zweifelsucht und veranlaßt sie, ihr Vertrauen zu Gott zu verlieren und sich von seiner Liebe zu trennen; er verleitet sie, Gottes Gesetz zu brechen, verlangt sie dann als seine Gefangenen und macht Christus das Recht streitig, sie ihm zu nehmen. Er weiß, daß wer Gott ernstlich um Vergebung und Gnade bittet, sie auch erhält; darum hält er dem Menschen seine Sünden vor, um ihn zu entmutigen. Unaufhörlich sucht er etwas gegen die zu finden, die bemüht sind, Gott zu gehorchen. Selbst ihre besten und wohlgefälligsten Dienste stellt er als sündig und verderbt hin. Durch zahllose Anschläge sucht er mit größter List und Grausamkeit ihr Verderben zu bewirken.Sch2 154.2

    Der Mensch kann diesen Anklagen nicht allein entgegentreten, Mit sündenbefleckten Kleidern und mit dem Bekenntnis seiner Schuld steht er vor Gott. Aber Jesus, unser Anwalt, hält eine wirkungsvolle Verteidigungsrede für jene, die ihm den Schutz ihrer Seele durch Buße und Glauben anvertraut haben. Er vertritt ihre Sache und widerlegt den Ankläger durch die mächtigen Beweisgründe von Golgatha. Sein vollkommener Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes selbst bis zum Tode am Kreuz gab ihm alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Nun beansprucht er von seinem Vater Gnade und Versöhnung für schuldige Menschen. Zu dem Verkläger seines Volkes spricht er: “Der Herr schelte dich, du Satan! Diese sind mit meinem Blute erkauft, wie ein Brand, der aus dem Feuer gerettet wurde.” Wer sich im Glauben auf ihn verläßt, erhält die tröstliche Zusicherung: “Siehe, ich habe deine Sünde von dir genommen und habe dich mit Feierkleidern angezogen.”Sch2 154.3

    Alle, die das Kleid der Gerechtigkeit Christi angezogen haben, werden vor ihm als Auserwählte, als Treue und Wahrhaftige stehen. Satan hat keine Macht, sie aus der Hand Christi zu reißen. Christus wird nicht zulassen, daß eine Seele, die in Buße und Glauben seinen Schutz in Anspruch nahm, unter des Feindes Gewalt gerät. Als Pfand hat er sein Wort gegeben: “Er wird mich erhalten bei meiner Kraft und wird mir Frieden schaffen; Frieden wird er mir dennoch schaffen.” Jesaja 27,5. Die an Josua gerichtete Verheißung gilt jedem: “Wirst du ... meines Dienstes warten, ... ich will dir geben von diesen, die hier stehen, daß sie dich geleiten sollen.” Sacharja 3,7. Engel Gottes stehen ihnen in dieser Welt zur Seite, und schließlich umgeben sie mit den Engeln den Thron Gottes.Sch2 155.1

    Die Tatsache, daß das anerkannte Volk Gottes in unreinen Kleidern vor dem Herrn stehend dargestellt wird, sollte alle, die seinen Namen bekennen, zur Demut und zu ernster Herzensprüfung veranlassen. Wer seine Seele durch Gehorsam gegen die Wahrheit wirklich reinigt, wird eine sehr bescheidene Meinung von sich selbst haben. Je mehr er den fleckenlosen Charakter Christi betrachtet, desto stärker wird sein Verlangen sein, in sein Bild umgestaltet zu werden, und desto weniger Reinheit oder Heiligkeit wird er in sich selbst sehen. Aber während wir unseren sündigen Zustand erkennen sollen, müssen wir auf Christus als unsere Gerechtigkeit, unsere Heiligung und unsere Erlösung vertrauen. Auf Satans Anklagen gegen uns können wir nichts antworten. Christus allein kann wirksam für uns eintreten. Er ist in der Lage, den Verkläger durch Beweisgründe zum Schweigen zu bringen, die nicht auf unseren, sondern auf seinen eigenen Verdiensten beruhen.Sch2 155.2

    Wir dürfen uns jedoch niemals mit einem sündigen Leben zufriedengeben. Dieser Gedanke, daß jeder Charakterfehler und jede Eigenart ihres Wesens, die nicht dem göttlichen Vorbild entspricht, für den Teufel eine Tür ist, durch die er eindringen kann, um sie zu zerstören, sollte die Christen zu größerem Eifer und Ernst anspornen. Überdies ist jedes Versagen und jeder Fehler ihrerseits für den Versucher und seine Diener eine Gelegenheit, Christus zu tadeln. Wir sollen all unsre Seelenkräfte aufbieten, um zu überwinden, und auf Jesus schauen, um die Kraft zu erhalten, mit der wir das zuwege bringen können, was wir allein nicht vermögen.Sch2 156.1

    Keine Sünde wird bei denen geduldet, die mit Christus in weißen Kleidern wandeln werden. Die unreinen Kleider sollen uns abgenommen und das Kleid der Gerechtigkeit Christi uns verliehen werden. Durch Buße und Glauben werden wir fähig, allen Geboten Gottes Gehorsam zu erweisen und ohne Flecken vor ihm befunden zu werden. Wer einst das Wohlgefallen Gottes haben wird, ist jetzt bekümmert, bekennt seine Sünden und bittet durch Jesus, seinen Fürsprecher, ernstlich um Vergebung. Seine Aufmerksamkeit ist auf ihn gerichtet. Er ist der Mittelpunkt seiner Hoffnung und seines Glaubens. Und wenn der Befehl ergeht: “Tut die unreinen Kleider von ihm, kleidet ihn mit Feierkleidern und setzt einen reinen Hut auf sein Haupt”, dann ist er bereit, Jesus alle Ehre für seine Erlösung zu geben.Sch2 156.2

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