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In den Fußspuren des großen Arztes - Contents
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    Eine Lehre aus dem Leben Mose

    Betrachtet die Erfahrung Mose. Er empfing in Ägypten als der Enkel des Königs und voraussichtlicher Erbe des Thrones eine sehr gründliche Erziehung. Nichts wurde versäumt, was man dafür erachtete, ihn weise zu machen, wie die Ägypter die Weisheit verstanden. Er empfing die höchste bürgerliche und militärische Ausbildung. Er dachte, daß er vollkommen für das Werk vorbereitet sei, Israel aus der Knechtschaft zu erlösen. Aber Gott urteilte anders. Seine Vorsehung bestimmte für Mose eine vierzigjährige Erziehung in der Wüste als Schafhirte.FA 482.4

    Die Erziehung, welche Moses in Ägypten erhalten hatte, war in mancher Hinsicht eine Hilfe für ihn; aber die wertvollste Vorbereitung für sein Lebenswerk war diejenige, welche er empfing, während er als Hirte diente. Moses war von Natur aus heftigen Geistes. Er war in Ägypten daran gewöhnt, als erfolgreicher militärischer Führer und als Liebling des Königs und des Volkes Lobpreisungen und Schmeicheleien zu vernehmen. Er hatte das Volk an sich gezogen; er hoffte durch seine eigene Kraft das Werk der Befreiung Israels zu vollbringen. Die Lehren, die er als Gottes Vertreter lernen mußte, waren hiervon ganz verschieden. Wenn er seine Herden durch die Wildnisse der Berge und zu den grünen Weiden der Täler führte, so lernte er dabei Glaube und Sanftmut, Geduld, Demut und Selbstvergessen. Er lernte, für die Schwachen zu sorgen, die Kranken zu pflegen, die Verlorenen zu suchen, die Widerspenstigen zu tragen, die Lämmer zu pflegen und die Alten und Schwachen zu ernähren.FA 482.5

    In dieser Arbeit wurde Moses näher zu dem großen Hirten gezogen. Er wurde enge mit dem Heiligen Israels verbunden. Er dachte nicht länger darüber nach, ein großes Werk zu verrichten. Er suchte treulich als unter den Augen Gottes das Werk zu tun, das ihm übertragen war. Er nahm die Gegenwart Gottes in seiner Umgebung wahr. Die ganze Natur redete zu ihm von dem Unsichtbaren. Er erkannte Gott als einen persönlichen Gott und durch Betrachtung seines Charakters erfaßte er immer völliger das Gefühl seiner Gegenwart. Er fand Zuflucht in den ewigen Armen.FA 483.1

    Nach dieser Erfahrung empfing Moses die Berufung vom Himmel, seinen Hirtenstab mit dem Herrscherstab zu vertauschen; seine Schafherde zu verlassen und die Führung Israels zu übernehmen. Der göttliche Befehl fand ihn nicht mehr selbstvertrauend, er war jetzt langsam zum reden und zaghaft. Das Gefühl seiner Unfähigkeit, ein Mundstück für Gott zu sein, überwältigte ihn. Aber er nahm das Werk an und setzte sein ganzes Vertrauen auf den Herrn. Die Erhabenheit seiner Mission erweckte seine besten Geisteskräfte zur Tätigkeit. Gott segnete seinen willigen Gehorsam und er wurde beredt, hoffnungsvoll, voller Selbstbeherrschung, tüchtig für das größte Werk, welches jemals Menschen übertragen wurde. Von ihm steht geschrieben: “Es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, den der Herr erkannt hätte von Angesicht zu Angesicht.” 5.Mose 34,10.FA 483.2

    Laßt alle, welche denken, daß ihre Arbeit nicht geschätzt wird, und die nach einer Stellung mit größerer Verantwortlichkeit streben, beachten, daß “nicht von Osten, noch von Westen, und nicht von Süden her kommt Erhöhung. Denn Gott ist Richter; diesen erniedrigt er, und jenen erhöht er.” Psalm 75,6.7 (EB). Jeder Mensch hat in dem ewigen Plan des Himmels seinen Platz. Ob wir diesen Platz ausfüllen, hängt von unserer Treue in der Mitarbeit Gottes ab.FA 484.1

    Wir müssen uns vor Selbstmitleid hüten. Nährt niemals das Gefühl, daß ihr nicht geachtet werdet, wie ihr es verdient, daß eure Anstrengungen nicht geschätzt werden, daß eure Arbeit zu schwer ist. Laßt die Erinnerung an das, was Christus für uns erduldet hat, unsere murrenden Gedanken zum Schweigen bringen. Wir werden besser behandelt als unser Herr behandelt wurde. “Und du begehrest dir großer Dinge? Begehre es nicht!” Jeremia 45,5. Der Herr hat in seinem Werk keinen Platz für solche, welche ein größeres Verlangen haben, die Krone zu gewinnen als das Kreuz zu tragen. Er braucht Männer, welche mehr bestrebt sind, ihre Pflicht zu tun als ihren Lohn zu empfangen — Männer, die besorgter um Grundsätze als um Beförderung sind.FA 484.2

    Demütige Seelen, die ihre Arbeit als für Gott tun, mögen nicht so viel vorstellen als solche, die voller Prahlerei und Selbstwichtigkeit sind; aber ihre Arbeit gilt mehr. Oft stellen sich solche, die großes Aufsehen machen und die Aufmerksamkeit auf sich lenken, zwischen das Volk und Gott, und ihr Werk erweist sich als ein Fehlschlag. “Der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit; und um alles was du erworben hast, erwirb Verstand. Halte sie hoch und sie wird dich erhöhen; sie wird dich zu Ehren bringen, wenn du sie umarmst.” Sprüche 4,7.8 (EB).FA 485.1

    Viele werden in eine verkehrte Handlungsweise ganz fest gewurzelt, weil sie nicht die Entschlossenheit haben, sich selbst in die Hand zu nehmen und zu reformieren. Aber dies braucht nicht zu sein. Sie können ihre Kräfte pflegen, daß sie den besten Dienst leisten können, dann werden sie immer in Anspruch genommen sein. Sie werden dann geschätzt werden nach allem was sie wert sind.FA 485.2

    Wenn etliche sich für eine höhere Stellung eignen, so wird der Herr die Last nicht allein auf sie legen, sondern auch auf solche, die sie geprüft haben, die ihren Wert kennen und die sie in verständiger Weise fördern können. Alle, die treulich Tag für Tag das ihnen zugewiesene Werk tun, werden zu Gottes rechter Zeit den Ruf vernehmen: “Komm höher!”FA 485.3

    Während die Hirten auf den Hügeln Bethlehems ihre Herden hüteten, kamen Engel Gottes zu ihnen. Ebenso stehen heute Gottes Engel dem demütigen Arbeiter zur Seite, während er seiner Beschäftigung nachgeht; sie lauschen auf seine Worte, beachten die Art, wie er seine Arbeit tut, um zu sehen, ob seinen Händen größere Verantwortlichkeiten anvertraut werden können.FA 485.4

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