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In den Fußspuren des großen Arztes - Contents
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    Willst du gesund werden? Stehe auf und wandle!

    “Es ist aber zu Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der heißet auf hebräisch Bethesda, und hat fünf Hallen, in welchen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Verdorrte, die warteten, wann sich das Wasser bewegte.” Johannes 5,2.3.FA 83.1

    Zu gewissen Zeiten wurde das Wasser des Teiches bewegt und man glaubte allgemein, daß dies die Folge einer übernatürlichen Kraft sei, und wer zuerst nach einer solchen Erregung in das Wasser stieg, von jeglicher Krankheit geheilt würde. Hunderte von Leidenden besuchten den Ort; aber die Menge war so groß, daß sie, wenn das Wasser sich bewegte, mit Ungestüm vordrängten und Männer, Frauen und Kinder unter die Füße traten, die schwächer waren als sie selbst. Viele konnten dem Teich gar nicht nahe genug kommen und viele, die ihn glücklich erreicht hatten, starben an seinem Rand. Es waren Hallen errichtet worden, damit die Kranken vor der Hitze des Tages und der Kühle der Nacht Schutz hätten. Etliche brachten die Nacht in diesen Hallen zu und krochen Tag für Tag nach dem Rand des Teiches in der vergeblichen Hoffnung einer Erlösung von ihren Leiden.FA 83.2

    Jesus war in Jerusalem. Anscheinend in Betrachtung und Gebet versunken wandelte er allein dahin und kam zu dem Teich. Er sah die elenden Kranken, wie sie auf das warteten, was sie für ihre einzige Gelegenheit zur Heilung hielten. Ihn verlangte danach, seine Heilkraft zu beweisen und alle Kranken gesund zu machen. Aber es war Sabbat. Große Scharen gingen nach dem Tempel zum Gottesdienst und er wußte, daß eine solche Handlung der Heilung das Vorurteil der Juden erwecken und sein Werk abkürzen würde.FA 83.3

    Aber der Heiland sah einen Fall von besonderer Hilflosigkeit; es war derjenige eines Mannes, der seit achtunddreißig Jahren ein hilfloser Krüppel war. Seine Krankheit war in hohem Grad die Folge seiner eigenen schlechten Gewohnheiten und wurde als ein Gericht Gottes betrachtet. Allein und freundlos, fühlend, daß er von der Gnade Gottes ausgeschlossen sei, hatte der Kranke lange Jahre des Elendes durchlebt. Zu der Zeit, wo man erwartete, daß das Wasser bewegt wurde, trugen ihn solche, die mit seiner Hilflosigkeit Mitleid hatten, nach den Hallen, aber in dem günstigen Augenblick hatte er niemand, der ihm hinein half. Er hatte das Kräuseln des Wasser gesehen, war aber niemals imstande gewesen, weiter als bis an den Rand des Teiches zu kommen. Andere, die stärker waren als er, stiegen vor ihm hinein. Seine ausdauernden Bemühungen um diesen einen Gegenstand, seine Furcht und fortgesetzte Enttäuschung zehrten schnell den Rest seiner Kraft auf. FA 83.4

    Der Kranke lag auf einer Matte und hob nur von Zeit zu Zeit den Kopf, um nach dem Teich zu blicken, als ein zärtliches, mitleidsvolles Angesicht sich über ihn beugte und die Worte: “Willst du gesund werden?” seine Aufmerksamkeit fesselten. Ein Strahl der Hoffnung durchzuckte ihn. Er fühlte, daß ihm auf irgend eine Weise Hilfe zuteil würde. Aber der Hoffnungsstrahl schwand bald wieder. Er gedachte daran, wie oft er versucht hatte, den Teich zu erreichen und nun hatte er wenig Aussicht, so lange zu leben, bis das Wasser sich wieder bewegte. Er wandte sich müde ab und sagte: “Herr, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mich in den Teich lasse; und wenn ich komme, so steigt ein anderer vor mir hinein.”FA 85.1

    Jesus spricht zu ihm: “Stehe auf, nimm dein Bette und gehe hin.” Johannes 5,6-8.FA 85.2

    Mit neuer Hoffnung blickt der Kranke auf Jesum. Der Ausdruck seines Gesichts, der Ton seiner Stimme sind gleich keinem anderen. Liebe und Macht scheinen von seiner Gegenwart auszugehen. Des Krüppels Glaube erfaßt das Wort Christi. Ohne Frage ist er bereit zu gehorchen und als er dies tut, folgt sein ganzer Körper seinem Willen. Jeden Nerv und jeden Muskel durchzuckt neues Leben und in seine verkrüppelten Glieder kommt gesunde Tätigkeit. Auf seine Füße springend geht er mit festem, leichtem Schritt seinen Weg, dankt Gott und freut sich seiner neugefundenen Kraft.FA 85.3

    Jesus hatte dem Gelähmten keine Versicherung göttlicher Hilfe gegeben. Der Mann hätte sagen können: “Herr, wenn du mich gesund machen willst, will ich deinen Worten gehorchen.” Er hätte sich besinnen und zweifeln können und hätte dann seine einzige Gelegenheit zur Heilung verloren. Aber nein, er glaubte dem Wort Christi, glaubte, daß er gesund geworden war und machte sofort eine Anstrengung; er wollte wandeln und er wandelte. Er handelte nach dem Wort Christi und Gott gab ihm die Kraft, er war gesund gemacht.FA 86.1

    Durch die Sünde sind wir von dem Leben Gottes getrennt, unser Geist ist gelähmt, wir sind von uns selbst nicht imstande, ein heiliges Leben zu führen, so wenig wie der lahme Mann imstande war zu gehen. Es gibt viele, welche ihre Hilflosigkeit erkennen und welche nach dem geistigen Leben verlangen, welches sie in Übereinstimmung mit Gott bringt; sie streben umsonst danach, es zu erlangen. In Verzweiflung rufen sie aus: “Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes”. Römer 7,24. Diese Verzagten und Kämpfenden sollten aufschauen.FA 86.2

    Der Heiland beugt sich über seine Bluterkauften und spricht mit unaussprechlicher Zärtlichkeit und in Mitleid: “Willst du gesund werden?” Er gebietet euch in Kraft und Frieden euch zu erheben. Wartet nicht darauf, bis ihr fühlt, daß ihr gesund seid. Glaubt dem Wort des Heilandes. Stellt euren Willen auf die Seite Christi. Wenn ihr ihm dient und nach seinem Wort handelt, werdet ihr Kraft empfangen. Was auch die böse Gewohnheit sein mag, die Hauptleidenschaft, welche durch lange Befriedigung Leib und Seele bindet, Christus kann und will davon befreien. Er will der Seele Leben mitteilen, welche tot ist in Übertretungen. Epheser 2,1.FA 86.3

    Er wird die Gefangenen befreien, welche von Schwäche, Unglück und den Ketten der Sünde gehalten werden.FA 87.1

    Das Gefühl der Sünde hat die Quelle des Lebens vergiftet. Aber Christus sagt: “Ich will deine Sünden nehmen; ich will dir Frieden geben. Ich habe dich mit meinem Blut erkauft. Du bist mein. Meine Gnade wird deinen geschwächten Willen kräftigen; deine Gewissensbisse will ich beseitigen.” Wenn Versuchungen dich bestürmen, wenn Sorgen und Schwierigkeiten dich umgeben, wenn du niedergeschlagen und entmutigt, bereit bist, dich der Verzweiflung hinzugeben, so blicke auf Jesum und die Dunkelheit, welche dich umgibt, wird durch den herrlichen Glanz seiner Gegenwart vertrieben werden.FA 87.2

    Wenn die Sünde deine Seele in ihre Gewalt zu bekommen sucht und dein Gewissen beschwert, schau zu dem Heiland auf; seine Gnade genügt, die Sünde zu besiegen. Laß dein dankbares Herz, das wegen der Ungewißheit zittert, sich zu ihm wenden. Ergreife die dir vorgehaltene Hoffnung. Christus wartet darauf, dich in seine Familie aufzunehmen. Seine Stärke will deiner Schwachheit aufhelfen. Er will dich führen Schritt für Schritt. Lege deine Hand in die seinige und er wird dich leiten.FA 87.3

    Hege nie das Gefühl, der Heiland sei ferne; er ist stets nahe. Seine liebevolle Gegenwart umgibt dich. Suche ihn als den Einen, der wünscht, von dir gefunden zu werden. Er wünscht, daß du nicht nur den Saum seines Gewandes berührst, sondern daß du mit ihm in ständiger Gemeinschaft wandelst.FA 87.4

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