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In den Fußspuren des großen Arztes - Contents
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    Kapitel 11: Arbeit für die Unmäßigen

    “Rette zum Tode Geschleppte, und zur Würgung Wankende — o tue Einhalt!”

    Jede wahre Reform hat ihren Platz in dem Werk des Evangeliums und strebt die Erhebung der Seele zu einem neuen und edleren Leben an. Besonders die Mäßigkeitsreform erfordert die Unterstützung der christlichen Arbeiter. Sie sollten die Aufmerksamkeit auf dieses Werk lenken und es zu einem wirklichen Erfolg machen. Überall sollten sie den Menschen die Grundsätze wahrer Mäßigkeit vorführen und sich Mühe geben, solche zu finden, die sich zu ihrer Beobachtung verpflichten. Man sollte ernste Anstrengungen für solche machen, die von den Banden übler Gewohnheiten gehalten werden.FA 175.1

    Überall gibt es ein Werk für solche zu tun, die durch Unmäßigkeit gefallen sind. In Gemeinden, religiösen Anstalten und Familien, die sich zum Christentum bekennen, wählen viele junge Leute den Pfad des Verderbens. Durch unmäßige Gewohnheiten ziehen sie sich Krankheiten zu, und in der Gier, Geld für ihre sündhafte Befriedigung zu erlangen, verfallen sie der Unredlichkeit. Gesundheit und Charakter werden zugrunde gerichtet. Von Gott entfremdet und von der Gesellschaft ausgestoßen, fühlen diese armen Seelen, daß sie ohne Hoffnung sind, sowohl für dieses wie für das zukünftige Leben. Die Herzen der Eltern werden gebrochen. Menschen sehen diese irrenden Seelen als hoffnungslos an, aber nicht so Gott. Er kennt alle Umstände, die sie zu dem gemacht haben, was sie sind, und er blickt mit Mitleid auf sie. Dies ist eine Klasse von Menschen, denen Hilfe nottut. Gebt ihnen niemals Gelegenheit zu sagen: “Niemand kümmert sich um meine Seele.”FA 175.2

    Unter den Opfern der Unmäßigkeit sind Männer jeden Standes und von jedem Berufe. Männer von hoher Stellung, hervorragenden Talenten, die Großes im Leben erreichten, haben der Befriedigung des Appetits nachgegeben, bis sie nicht mehr imstande sind, der Versuchung zu widerstehen. Manche von ihnen, die einst reich waren, sind nun ohne Heim, ohne Freunde, versunken in Leiden, Elend, Krankheit und Verkommenheit. Sie haben ihre Selbstbeherrschung verloren. Wenn ihnen keine helfende Hand gereicht wird, werden sie immer tiefer und tiefer sinken. Bei ihnen ist die Selbstbefriedigung nicht nur eine moralische Sünde, sondern eine körperliche Krankheit.FA 176.1

    Wenn wir den Unmäßigen helfen, müssen wir, wie Christus es so oft tat, zuerst ihrem körperlichen Zustand Beachtung schenken. Sie bedürfen gesunder, reizloser Nahrung und Getränke, reiner Kleidung und Gelegenheit, ihren Körper rein zu halten. Sie müssen mit einer Atmosphäre hilfreichen, erhebenden, christlichen Einflusses umgeben werden. In jeder Stadt sollte ein Platz sein, wo die Sklaven böser Gewohnheiten Hilfe finden können, um die Ketten zu brechen, mit denen sie gebunden sind. Von vielen wird starkes Getränk als einziger Trost in Schwierigkeiten angesehen; aber dies braucht nicht so zu sein, wenn vorgebliche Christen anstatt wie der Priester und Levit zu handeln, dem Beispiel des barmherzigen Samariters folgen würden.FA 176.2

    Im Umgang mit den Opfern der Unmäßigkeit müssen wir daran gedenken, daß wir es nicht mit Menschen zu tun haben, die ihren vollen, guten Verstand besitzen, sondern mit solchen, die zeitweilig unter der Macht eines Dämons stehen. Seid geduldig und nachsichtig. Denkt nicht an das abstoßende, abschreckende Aussehen, sondern an das kostbare Leben, zu dessen Erlösung Christus starb. Wenn der Trunkenbold zu einer Erkenntnis seiner Entwürdigung erwacht, so tut alles, was in eurer Macht steht, um ihm zu zeigen, daß ihr sein Freund seid. Sprecht kein Wort des Tadels, drückt weder durch Handlungen noch durch Blicke Vorwurf oder Abneigung aus. Sehr wahrscheinlich verflucht die arme Seele sich selbst. Helft ihr, sich zu erheben. Redet Worte, die den Glauben ermutigen, sucht jeden guten Zug in ihrem Charakter zu stärken. Lehrt den Betreffenden, wie er sich aufrichten kann, zeigt ihm, daß es möglich für ihn ist, so zu leben, daß er die Achtung seiner Mitmenschen gewinnt. Helft ihm, den Wert der Gaben zu erkennen, die Gott ihm verliehen hat, welche er aber zu mehren versäumt hat.FA 176.3

    Obgleich der Wille böse war und geschwächt wurde, ist in Christo doch Hoffnung für ihn. Er will in dem Herzen höhere Regungen und heiligeres Verlangen erwecken. Ermutigt ihn, die Hoffnung zu ergreifen, die ihm in dem Evangelium geboten ist. Öffnet die Bibel vor der versuchten und kämpfenden Seele und lest ihr wieder und wieder die Verheißungen Gottes vor. Diese Verheißungen werden für sie wie die Blätter vom Baum des Lebens sein. Setzt geduldig eure Bemühungen fort, bis die zitternde Hand mit dankbarer Freude die Hoffnung der Erlösung durch Christum erfaßt. Ihr müßt fest zu solchen halten, denen ihr zu helfen sucht, oder der Sieg wird niemals euer sein. Sie werden beständig zum Bösen versucht werden, sie werden immer wieder von dem Verlangen nach starkem Getränk fast überwunden, sie mögen immer wieder fallen, aber stellt deshalb eure Bemühungen nicht ein.FA 177.1

    Sie haben sich entschieden, eine Anstrengung zu machen, für Christum zu leben, aber ihre Willenskraft ist geschwächt und sie müssen von denjenigen sorgfältig behütet werden, die für ihre Seelen wachen als solche, die dafür Rechenschaft geben müssen. Sie haben ihre Männlichkeit verloren und diese müssen sie zurückgewinnen. Viele haben gegen starke, ererbte Neigungen zum Bösen zu kämpfen. Unnatürliches Verlangen, sinnliche Neigungen waren von Geburt an ihr Erbe, sie müssen sorgfältig dagegen geschützt werden; von innen und von außen streiten Böses und Gutes um die Herrschaft. Jene, die niemals durch solche Erfahrungen gegangen sind, können die fast überwältigende Macht des Appetits oder die Heftigkeit des Kampfes zwischen den Gewohnheiten der Selbstbefriedigung und dem Entschluß, in allen Dingen mäßig zu sein, nicht kennen. Immer wieder muß der Kampf ausgefochten werden.FA 177.2

    Viele, die zu Christo gezogen werden, haben keinen moralischen Mut, den Kampf gegen Appetit und Leidenschaft fortzusetzen. Aber der Arbeiter darf sich dadurch nicht entmutigen lassen. Sind es nur solche, die aus den tiefsten Tiefen gerettet sind, die wieder zurückfallen? Gedenkt daran, daß ihr nicht allein arbeitet. Dienende Engel vereinigen sich mit jedem aufrichtigen Kind Gottes. Christus ist der Wiederhersteller. Der große Arzt selbst steht seinen treuen Arbeitern zur Seite und sagt zu der reuigen Seele: “Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.” Markus 2,5.FA 178.1

    Viele der Ausgestoßenen werden die Hoffnung, die ihnen in dem Evangelium geboten wird, ergreifen und in das Reich Gottes eingehen, während andere, die mit vielen Gelegenheiten und großem Licht gesegnet waren, diese aber nicht anwendeten, in der äußersten Finsternis gelassen werden.FA 178.2

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