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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1 - Contents
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    Kapitel 48: Sittlicher Niedergang*Testimonies for the Church II, 346-353 (1869).

    Im Gesicht schaute ich, daß wir inmitten der Gefahren der letzten Zeit leben. “Dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten.” Matthäus 24,12. Das Wort “viele” bezieht sich auf die sogenannten Nachfolger Christi. Diese werden von der heute vorherrschenden Ungerechtigkeit beeinflußt und fallen in die Sünde zurück, was aber keineswegs so zu sein brauchte. Die Ursache dieses Verfalls liegt in der mangelnden Ablehnung all dieser Ungerechtigkeiten. Die Tatsache, daß ihre Liebe zu Gott erkaltet, während die Ungerechtigkeit überhandnimmt, zeigt, daß sie in gewissem Sinne an dieser Ungerechtigkeit teilhaben; denn sonst könnte die Ungerechtigkeit ihre Liebe zu Gott und ihren Eifer und ihre Begeisterung für sein Werk nicht schmälern.Sch1 234.1

    Ein schreckliches Bild von dem Zustand der Welt wurde mir vor Augen geführt. Die Unsittlichkeit nimmt allenthalben überhand. Die Zügellosigkeit kennzeichnet unsere Zeit. Wohl kaum hat das Laster je sein entstelltes Haupt so dreist erhoben wie jetzt. Die Menschen handeln wie im Rausch. Durch das dreiste Hervorkehren des Lasters, durch seine Macht und seine weite Verbreitung sind die Tugendhaften und echten Frommen nahezu entmutigt. Die überhandnehmende Ungerechtigkeit beschränkt sich nicht nur auf Ungläubige und Spötter. Wenn dies doch der Fall wäre! Aber leider sind viele angeblich christlich gesinnte Männer und Frauen ebenso lasterhaft. Selbst etliche von denen, die scheinbar auf die Wiederkunft Christi warten, sind auf dieses Ereignis nicht besser vorbereitet als Satan. Sie reinigen sich nicht von aller Befleckung. Da sie so lange ihrer Lust gefrönt haben, ist naturgemäß ihre Gedankenwelt unrein und ihre Phantasie verdorben. Es ist ebenso unmöglich, sie zur Beschäftigung mit heiligen Dingen anzuregen, wie den Lauf des Niagara umzuwenden und seine Wasser die Fälle aufwärts strömen zu lassen.Sch1 234.2

    Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts geben sich der Selbstbefriedigung hin und betreiben dieses widerliche, Seele und Körper zerstörende Laster. Viele sogenannte Christen sind von dem gleichen Treiben so benommen, daß ihrem sittlichen Empfinden die Naturwidrigkeit ihres Tuns, das zum völligen Ruin von Leib und Seele führen kann, gar nicht mehr bewußt wird. Der Mensch, das höchste Wesen auf dieser Erde und als Ebenbild Gottes geschaffen, verwandelt sich selbst in ein Tier! Er macht sich selbst gemein und läßt seinen verderbten Trieben freien Lauf. Jeder Christ muß lernen, seine Leidenschaften zu bezwingen und sie durch einen festen Charakter zu beherrschen. Je weniger er sich darum müht, um so weniger ist er auch des christlichen Namens würdig.Sch1 235.1

    Manche legen wohl ein lautes Bekenntnis ab, erkennen jedoch nicht die Sünde der Selbstbefriedigung und ihre sicheren Folgen. Diese tiefeingewurzelte Gewohnheit hat ihr Urteilsvermögen getrübt. Sie vergegenwärtigen sich nicht die außerordentliche Verworfenheit dieses erniedrigenden Gebarens, das den Organismus schwächt und die Verstandeskräfte zerstört. Ihre moralische Widerstandskraft ist äußerst gering, wenn es zur Auseinandersetzung mit dieser eingewurzelten Gewohnheit kommt. Ein Herz, das gegen die Befriedigung dieses erniedrigenden Lasters nicht gefeit ist, kann auch durch ernste Botschaften vom Himmel nicht wirksam beeindruckt werden. Die empfindlichen Gehirnnerven verlieren ihre gesunde Spannkraft durch diese krankhafte Reizung, nur um ein widernatürliches Verlangen nach sinnlicher Befriedigung zu erfüllen. Dabei sind diese Nerven, die mit dem gesamten Organismus in Verbindung stehen, der einzige Mittler, durch den der Himmel mit dem Menschen verkehren und sein Innerstes bewegen kann. Was immer den Umlauf der elektrischen Ströme im Nervensystem stört, vermindert die Stärke der Lebenskräfte, was endlich zum Absterben des seelischen Zartgefühls führt. Wie wichtig ist es angesichts dieser Tatsache, daß die Menschen, die sich zur Gottseligkeit bekennen, von diesem seelenverderbenden Laster rein und unberührt bleiben!Sch1 235.2

    Ich war sehr niedergeschlagen, als mir der erbärmliche Zustand des sogenannten Volkes Gottes vor Augen geführt wurde. Ungerechtigkeit nimmt überhand, und die Liebe erkaltet in vielen. Es gibt nur wenige echte Christen, die diese Angelegenheit im rechten Licht betrachten und sich selbst da in gehöriger Gewalt haben, wo öffentliche Meinung und Sitte sie nicht verdammen. Nur wenige fühlen die moralische Verpflichtung, ihre Leidenschaften zu bezähmen. Selbst die Ehrfurcht vor Gott vermag sie von ihrem Tun nicht zurückzuhalten. Die höheren geistigen Kräfte des Menschen sind durch sinnliches Begehren und verderbte Leidenschaften unterjocht.Sch1 236.1

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