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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1 - Contents
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    Öffentliche Gebete

    Christus prägte seinen Jüngern den Grundsatz ein, in kurzen Gebeten nur das zum Ausdruck zu bringen, was sie begehrten, nichts darüber hinaus. Er selbst sagte ihnen, was und wie lange sie beten sollten, um ihre Wünsche nach zeitlichen und geistlichen Segnungen sowie ihre Dankbarkeit für deren Erfüllung vor Gott auszubreiten. Wie inhaltsreich ist das Vaterunser! Es umfaßt die wirklichen Bedürfnisse jedes Menschen. Für ein gewöhnliches Gebet genügen ein oder zwei Minuten. Es mag aber Anlässe geben, bei denen das Gebet in besonderer Weise vom Geist Gottes eingegeben ist. Die verlangende Seele seufzt und fleht zu Gott. Der Geist ringt wie bei Jakob und gibt sich ohne eine besondere Offenbarung der göttlichen Macht nicht zufrieden. In dieser Weise entspricht unser Handeln dem Willen Gottes.Sch1 253.3

    Viele beten jedoch in einer sehr trockenen Art. Außerdem gleichen diese Gebete schon bald einer kurzen Predigt. Sie beten vor Menschen und nicht zu Gott. Wenn sie zu Gott beteten und ihre Handlungsweise wirklich begriffen, wären sie über ihre Kühnheit bestürzt, denn an Stelle des Gebets halten sie dem Herrn eine Rede, als ob der Schöpfer des Weltalls besonderer Belehrung über die allgemeine gegenwärtige Weltsituation bedürfe. Alle diese Gebete sind wie “ein tönend Erz oder eine klingende Schelle”. Sie werden im Himmel nicht beachtet. Die Engel Gottes sind dieser Gebete ebenso überdrüssig wie die Menschen, die gezwungen sind, ihnen zuzuhören.Sch1 254.1

    Jesus wurde oft beim Beten angetroffen. Er zog sich in die einsamen Haine oder auf die Berge zurück, um seine Bitten Gott darzulegen. Nach des Tages Unrast und nach Erledigung aller geschäftlichen Angelegenheiten legten sich die Müden zur Ruhe, während Jesus die Zeit dem Gebet widmete. Wir wollen alle Menschen zum Beten ermutigen, denn es wird viel zu wenig gebetet. Es fehlt auch an der nötigen Wachsamkeit; dazu beten viele Menschen ohne Verstand und nicht im Geiste Gottes. Ernste, wirksame Gebete sind immer am Platze und werden niemals ermüden. Sie wirken anregend und erquicken alle, die die Andachtszeit lieben.Sch1 254.2

    Das stille Gebet wird vernachlässigt; deshalb sprechen viele Menschen lange, weitschweifige, gehaltlose Gebete, wenn sie sich zur Anbetung Gottes versammeln. Sie zählen in ihren Gebeten die vernachlässigten Pflichten einer Woche auf, beten im Kreise und hoffen, das Versäumte dadurch gutzumachen und ihr schuldiges Gewissen, das sie ständig bedrängt, zu beruhigen. Sie glauben, sich gewissermaßen in die Gunst Gottes hineinbeten zu können. Doch oft genug führen diese Gebete nur dazu, auch andere Menschen auf ihre eigene geringe geistliche Erkenntnis herabzuziehen. Beachteten alle Christen die Lehren des Heilandes über das Wachen und Beten, so wären sie in der Anbetung Gottes viel verständiger.Sch1 254.3

    *****

    Wir müssen uns um das Kreuz scharen. Christus, der Gekreuzigte, muß der Mittelpunkt all unseres Sinnens und Trachtens sein. Diese besonderen Hinweise sollten wir deshalb beachten, um alles, was wir von Gott empfangen, lebendig in Erinnerung zu behalten, damit wir unsere Dankbarkeit für seine große Liebe zum Ausdruck bringen können und bereit sind, alles den Händen anzuvertrauen, die für uns ans Kreuz genagelt wurden. Hier sollten wir lernen, in der Sprache Kanaans zu reden und die Lieder Zions zu singen. Durch das Geheimnis und die Herrlichkeit des Kreuzes auf Golgatha können wir den Wert des Menschen ermessen; und jetzt werden wir auch die Bedeutung unseres Wirkens für unsere Mitmenschen erkennen und fühlen, daß auch sie zum Throne Gottes erhoben werden möchten. Testimonies for the Church IV, 462 (1880).Sch1 254.4

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