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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1 - Contents
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    Die Gemeinde als Quelle der Erleuchtung

    Paulus erkannte seinen verfehlten Eifer und rief aus: “Herr, was willst du, daß ich tun soll?” Apostelgeschichte 9,6. Jesus sagte ihm weder in diesem Augenblick noch an jenem Ort von dem Werk, für das er ihn bestimmt hatte, obwohl er es selbstverständlich hätte tun können. Paulus sollte im christlichen Glauben unterwiesen werden und verständnisvoll seine Arbeit aufnehmen. Christus schickte ihn deshalb gerade zu den Jüngern, die er bisher so grausam verfolgt hatte, damit er von ihnen lernte. Sein Augenlicht war ihm durch den himmlischen Glanz genommen worden, und Jesus, der große Arzt der Blinden, gab es ihm nicht zurück. Jesus beantwortete die Frage des Paulus mit folgenden Worten: “Stehe auf und gehe in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.” Wohl hätte Jesus den Geschlagenen nicht nur von seiner Erblindung heilen können; er hätte ihm auch seine Sünden vergeben und ihm seine zukünftigen Aufgaben mitteilen können. Von Christus sollte alle Gewalt und Barmherzigkeit ausgehen; aber unabhängig von seiner eben erst auf Erden gegründeten Gemeinde vermittelte er Paulus bei seiner Bekehrung zur Wahrheit keine Erfahrung.Sch1 358.3

    Die Erkenntnis, die Paulus bei dieser Gelegenheit gegeben wurde, bestürzte und verwirrte, ja überwältigte ihn völlig. Diesen Teil des Werkes konnte kein Mensch für Paulus vollbringen. Aber es gab noch eine Aufgabe zu erfüllen, die Sache der Diener Christi war. Jesus verwies ihn an seine Gehilfen in der Gemeinde, damit er dort weiteren Aufschluß über seinen Dienst bekäme. Auf diese Weise bestätigte er die Vollmacht seiner Gemeinde. Christus hatte sich Paulus offenbart und ihn überwunden. Nun zeigte Paulus die Bereitschaft, von denen zu lernen, die Gott berufen hatte, die Wahrheit zu lehren. Christus verwies Paulus an seine erwählten Diener und brachte ihn dadurch mit seiner Gemeinde in Verbindung.Sch1 359.1

    Gerade die Männer, die Paulus umzubringen gedachte, sollten ihn in dem Glauben unterrichten, den er verachtet und verfolgt hatte. Drei Tage verbrachte er ohne Nahrung und ohne sehen zu können und machte sich auf den Weg zu den Männern, die er kurz vorher noch in seinem blinden Eifer töten wollte. An dieser Stelle seines Erlebens wurde Paulus zu Jesu Vertreter hier auf Erden geführt. Der Herr zeigte Ananias im Gesicht, er solle ein bestimmtes Haus in Damaskus aufsuchen und dort nach Saul von Tarsus fragen, “denn siehe, er betet”.Sch1 359.2

    Nachdem Saulus gesagt worden war, er solle nach Damaskus gehen, wurde er von den Männern seiner Begleitung geführt, von denselben Männern, die ihm erst helfen sollten, die Anhänger Christi gebunden nach Jerusalem zu bringen, wo man sie verhört und zum Tode verurteilt hätte. Saulus verweilte bei Judas in Damaskus und widmete seine Zeit mit Fasten und Beten. Gott prüfte hier seinen Glauben. Drei Tage befand er sich darüber in Unkenntnis, was ihn in Zukunft erwartete, und drei Tage war er blind. Ihm war gesagt worden, er solle nach Damaskus gehen, denn dort würde man ihm mitteilen, was seine Aufgabe wäre. Paulus lebte in Ungewißheit und schrie ernsthaft zu Gott.Sch1 359.3

    Ein Engel lenkte des Ananias Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Haus, in dem Saulus darum betete, daß ihm seine Zukunft enthüllt werde. Sein Stolz war dahin. Noch kurz zuvor war er voller Selbstvertrauen gewesen und hatte geglaubt, ein gutes Werk zu verrichten, für das er belohnt würde. Dies alles war nun hinfällig. Vor Reue und Scham hatte er sich in den Staub niedergebeugt und erniedrigt. Seine demütigen Gebete flehten inbrünstig um Vergebung. Der Herr sprach durch seinen Engel zu Ananias: “Denn siehe, er betet.” Der Engel unterrichtete den Diener Gottes davon, daß er Saulus im Gesicht einen Mann namens Ananias gezeigt habe, der käme und seine Hand auf ihn legte, damit er wieder sehend würde. Ananias war kaum imstande, den Worten des Engels Glauben zu schenken und wiederholte, was er über Saulus grausame Verfolgung der Heiligen zu Jerusalem gehört hatte. Doch der Befehl an Ananias war gebieterisch: “Gehe hin; denn dieser ist mir ein auserwähltes Rüstzeug, daß er meinen Namen trage vor den Heiden und vor den Königen und vor den Kindern von Israel.” Apostelgeschichte 9,15.Sch1 360.1

    Ananias gehorchte der Anweisung des Engels. Er legte seine Hände auf den Mann, der noch vor kurzem von tiefstem Haß erfüllt war und alle jene Menschen bedroht hatte, die an den Namen Christi glaubten. Ananias sprach zu Saul: “Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt (der dir erschienen ist auf dem Wege, da du her kamst), daß du wieder sehend und mit dem heiligen Geist erfüllt werdest. Und alsobald fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er ward wieder sehend und stand auf, ließ sich taufen und nahm Speise zu sich und stärkte sich.” Apostelgeschichte 9,17-19.Sch1 360.2

    Jesus hätte diese ganze Arbeit an Paulus selbst tun können; dies entsprach jedoch nicht seinem Plan. Paulus sollte ein Bekenntnis vor den Männern ablegen, deren Ausrottung er ersonnen hatte. Zum andern hatte Gott ein verantwortungsvolles Werk für die Männer bereit, die von ihm eingesetzt waren, als seine Vertreter zu handeln. Paulus mußte die zu seiner Bekehrung notwendigen Stufen erklimmen. Von ihm wurde verlangt, sich gerade mit den Menschen zu verbinden, die er um ihres Glaubens willen verfolgt hatte. Hierin gab Christus seinem ganzen Volk ein Beispiel seiner Arbeitsweise für die Erlösung der Menschen. Der Sohn Gottes erklärte sich eins mit dem Amt und der Vollmacht seiner berufenen Gemeinde. Seine Segnungen sollten durch die Mittel hereinströmen, die er bestimmt hat. Dadurch verband er den Menschen mit dem Kanal, durch den seine Segnungen fließen. Die Tatsache, daß sich Paulus seines Verfolgungswerkes an den Heiligen genauestens bewußt war, reinigte ihn nicht von seiner Schuld, auch wenn ihm der Geist Gottes die Erkenntnis seines grausamen Handelns eingeprägt hatte. Er sollte ein Schüler seiner Jünger werden.Sch1 360.3

    Paulus lernte, daß Jesus, den er in seiner Verblendung für einen Betrüger gehalten hatte, tatsächlich der Urheber und Glaubensgrund der wahren Gotteserkenntnis seit Adams Zeiten ist. Mit seinem erleuchteten Verstand erkannte er jetzt Jesus nicht nur als Vollender des Glaubens, sondern auch als Verteidiger der Wahrheit und Erfüller aller Prophezeiungen. Von Christus hatte man angenommen, daß er Gottes Gesetz ausschalten wollte; aber als das geistliche Auge des Paulus von Gottes Finger berührt wurde, lernte er von den Jüngern, daß Christus der Urheber und die Grundlage der gesamten jüdischen Opferordnung war und sich in Christi Tod Schatten und Wesen begegneten. Er lernte, daß Christus mit der bestimmten Absicht in die Welt gekommen war, dem Gesetz seines Vaters Achtung zu verschaffen.Sch1 361.1

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