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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1 - Contents
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    Richtige Zucht und Erziehung

    Unwilligen Eltern werden die Kinder in gleicher Weise begegnen. Wenn die Eltern zornig sind, wird auch in den Kindern der Zorn geweckt, und ihre schlechten Eigenschaften kommen zum Vorschein. Viele Eltern weisen ihre Kinder mit Strenge zurecht und lassen sie ihren Unmut und oftmals gar ihren Zorn allzu deutlich spüren. Solche Rügen bleiben ohne nachhaltigen Erfolg. In dem Bemühen, ein Übel auszumerzen, werden zwei andere geschaffen. Ständiges Tadeln und Züchtigen verhärtet die Kinder und entfremdet sie den Eltern.Sch1 133.1

    Erst wenn die Eltern gelernt haben, sich selbst zu beherrschen, sind sie wirkliche Erzieher ihrer Kinder. Durch ihre mangelnde Selbstbeherrschung und durch ihr unwilliges Reden und Handeln versündigen sie sich gegen Gott. Sie sollen sich zuerst mit ihren Kindern vernünftig aussprechen, deren Fehler deutlich benennen und ihnen ihr Unrecht zeigen. Setzt ihnen auseinander, daß sie sich nicht nur gegen ihre Eltern, sondern auch gegen Gott vergangen haben. Es ist besser, demütigen Herzens mit euren Kindern zu beten als sie zu strafen. Eure Zurechtweisung wird dann euren Kindern keinen Anlaß mehr geben, euch zu hassen, denn sie werden euch lieben. Sie werden erkennen, daß ihr sie nicht straft, weil sie euch Ungelegenheiten bereitet haben oder weil ihr euer Mißfallen an ihnen auslassen wollt, sondern daß es zu ihrem Besten dient, damit sie nicht — sich selbst überlassen — in Sünde aufwachsen.Sch1 133.2

    Manche Eltern haben ihren Kindern weder eine religiöse noch eine schulische Erziehung angedeihen lassen. Keine von beiden darf jedoch vernachlässigt werden. Kinder wollen sich betätigen, und wenn sie nicht in körperliche oder geistige Arbeit eingespannt sind, können oftmals schlechte Einflüsse die Oberhand gewinnen. Es gereicht den Eltern nicht zur Ehre, ihre Kinder in Unwissenheit aufwachsen zu lassen. Sie sollten ihnen nützliche und interessante Bücher geben, sie zu rechter Arbeit anhalten, so daß sie ihre Zeit in gleicher Weise zwischen körperlicher und geistiger Arbeit (Studium, Lektüre) einzuteilen wissen. Es ist Aufgabe der Eltern, die geistigen Kräfte ihrer Kinder zu stärken und ihre natürlichen Anlagen zu vervollkommnen. Ein sich selbst überlassener, ungeschliffener Geist dagegen zeigt im allgemeinen eine gewöhnliche, sinnliche und verderbte Haltung. Satan benutzt jede Gelegenheit, untätige Geschöpfe heranzubilden.Sch1 134.1

    Eltern müssen daran denken, daß jedes unwillige und ärgerliche Wort, das sie zu ihren Kindern sprechen, droben aufgezeichnet wird. Jeder Mißgriff, der euch bei der Belehrung eurer Kinder unterläuft, wird euch ebenso zur Last gelegt werden wie das Versäumnis, nicht nachdrücklich genug auf die außerordentliche Abscheulichkeit der Sünde und auf das Ergebnis eines unrechten Wandels hingewiesen zu haben. Jedes übereilte Wort, das ihr in Gegenwart der Kinder, unachtsam oder im Scherz, aussprecht und das nicht sauber und edel ist, wird von einem Engel im Himmel als ein Flecken an eurem christlichen Charakter vermerkt. All eure Handlungen, gute oder böse, werden aufgezeichnet.Sch1 134.2

    Eltern werden in der Führung ihrer Kinder nur wenig Erfolg haben, wenn sie nicht zuerst sich selbst vollkommen beherrschen können. Sie müssen sich selbst überwinden und ihre Worte und ihr Mienenspiel im Zaum halten. Sie dürfen nicht dulden, daß ihre Stimme durch Zorn und Erregung verändert wird oder sich gar überschlägt. Nur dann können sie einen entschiedenen Einfluß auf ihre Kinder ausüben. Kinder mögen versuchen, recht zu handeln; sie mögen sich in ihrem Herzen vornehmen, zu ihren Eltern oder ihren Pflegern gehorsam und höflich zu sein, denn sie brauchen deren Hilfe und Ansporn; sie mögen auch gute Entschlüsse fassen; doch solange ihre Vorsätze nicht durch echte Frömmigkeit unterstützt werden und ihr Wandel nicht durch die von Grund auf erneuernde Gnade Gottes beeinflußt wird, kann es ihnen nicht gelingen, ans Ziel zu kommen.Sch1 134.3

    Eltern müssen ihre Anstrengungen für die Erlösung ihrer Kinder nicht nur verdoppeln, sondern sie vor allem gewissenhaft unterweisen und es ihnen nicht allein überlassen, für ihre Erziehung zu sorgen, so gut sie eben können. Der Jugend sollte man nicht zumuten, wahllos Gutes und Böses zu lernen mit der Vorstellung, daß früher oder später das Gute dennoch die Oberhand gewinnen und das Böse seinen Einfluß verlieren wird. Das Böse wächst schneller als das Gute. Es ist möglich, daß der schlechte Einfluß, dem sie erlegen sind, nach vielen Jahren ausgerottet sein mag; doch wer will darauf vertrauen? Die Zeit ist kurz. Leichter und viel zuverlässiger ist es, von Anfang an reinen und guten Samen in die Herzen eurer Kinder zu säen als später das Unkraut auszujäten. Es gehört zu den Aufgaben der Eltern, achtzugeben; denn die ihre Kinder umgebenden Einflüsse haben eine nachteilige Wirkung auf sie. Auch den Umgang für ihre Kinder sollten die Eltern auswählen und nicht dulden, daß die Kinder für sich selbst wählen. Wessen Aufgabe ist es sonst, wenn nicht die der Eltern? Ist es denkbar, daß andere die gleiche Anteilnahme an euren Kindern haben, wie ihr selbst? Können sie die Kinder ebenso mit steter Sorgfalt und tiefer Liebe umgeben, wie die Eltern?Sch1 135.1

    Kinder von Sabbathaltern mögen gegen gewisse Erziehungsmaßnahmen aufbegehren. Sie halten ihre Eltern für zu streng und genau. In ihren Herzen erwachen bittere Gefühle und unzufriedene, unselige Gedanken gegen die Eltern, die doch nur für ihr gegenwärtiges, zukünftiges und ewiges Heil wirken. Nach einigen Jahren aber werden sie ihren Eltern für ihre gewissenhafte Sorgfalt und wohlgemeinte Wachsamkeit danken, die sie ihnen in der Zeit ihrer kindlichen Unerfahrenheit angedeihen ließen.Sch1 135.2

    Eltern sollten ihren Kindern den Erlösungsplan so einfach wie möglich erklären, ganz ihrem kindlichen Auffassungsvermögen entsprechend. Kinder von acht, zehn oder zwölf Jahren sind durchaus alt genug, um mit ihnen persönliche Glaubensfragen besprechen zu können. Vertröstet eure Kinder nicht auf irgendeine spätere Zeit, wenn sie alt genug sein würden, ihre Fehler zu bereuen und der Wahrheit zu glauben. Durch entsprechenden Unterricht kann bereits kleinen Kindern das rechte Verständnis für ihren sündigen Zustand und für den Heilsweg Christi geöffnet werden. Die Diener des Evangeliums wenden gewöhnlich der Rettung der Kinder nicht genügend Aufmerksamkeit zu, und sie sind auch im Umgang mit ihnen nicht so persönlich, wie sie sein sollten. Dadurch gehen häufig ausgezeichnete Gelegenheiten ungenützt vorüber, bei denen auf die charakterliche Entwicklung der Kinder eingewirkt werden könnte.Sch1 135.3

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