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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1 - Contents
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    Kapitel 90: Williger Gehorsam*Testimonies for the Church IV, 144-148 (1876).

    Abraham war ein alter Mann, als er von Gott den erschreckenden Befehl empfing, seinen Sohn Isaak zum Brandopfer darzubringen. Selbst von seinen Zeitgenossen wurde er als ein alter Mann angesehen. Das Feuer seiner Jugend war geschwunden, und für ihn war es nicht mehr so einfach, Schwierigkeiten zu ertragen und Gefahren zu begegnen. In jugendlicher Tatkraft mag der Mensch im stolzen Bewußtsein seiner Kraft dem Sturm die Stirn bieten und sich über entmutigende Schwierigkeiten erheben. In vorgerücktem Alter jedoch, wenn seine Schritte dem Grabe zutaumeln, lassen diese Schwierigkeiten sein Herz matt werden.Sch1 444.1

    In seiner Vorsehung aber stellte Gott seine letzte, schwierigste Prüfung für Abraham zurück, bis die Bürde der Jahre schwer auf ihm lastete und ihn nach Ruhe von Sorgen und Mühen verlangte. Der Herr sprach zu ihm: “Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast ... und opfere ihn ... zum Brandopfer.” 1.Mose 22,2. Das Herz des alten Mannes stand vor Entsetzen still. Der Verlust eines solchen Sohnes durch Krankheit wäre für den liebenden Vater schon herzzerreißend gewesen und hätte sein ergrautes Haupt schmerzvoll gebeugt. Und nun wurde ihm gar geboten, das kostbare Blut jenes Sohnes mit eigener Hand zu vergießen. Das schien ihm eine Ungeheuerlichkeit zu sein!Sch1 444.2

    Gleichwohl, Gott hatte gesprochen, und sein Wort mußte befolgt werden. Abraham war wohl hochbetagt, allein diese Tatsache entband ihn nicht des Gehorsams. Er ergriff den Stab des Glaubens und nahm in stummem Schmerz sein Kind — prächtig anzuschauen in der blühenden Gesundheit seiner Jugend — bei der Hand und zog aus, um dem Wort Gottes zu gehorchen. Der ehrwürdige alte Patriarch war ein Mensch; seine Erregungen und Neigungen glichen den unsrigen; er liebte seinen Sohn, der der Trost seines hohen Alters war und dem die Verheißung des Herrn galt.Sch1 444.3

    Abraham hielt nicht inne, um zu fragen, wie Gottes Verheißungen denn erfüllt werden können, wenn Isaak geschlachtet würde. Er blieb nicht stehen, um mit seinem schmerzenden Herzen zu rechten, sondern er führte den göttlichen Befehl buchstäblich aus, bis der Engel Gottes rief, gerade als sich das Messer in den zuckenden Leib des Kindes senken wollte: “Lege deine Hand nicht an den Knaben ... denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.” 1.Mose 22,12.Sch1 445.1

    Diese gewaltige Glaubenstat ist in der biblischen Geschichte verzeichnet, um der Welt bis ans Ende der Zeit als anschauliches Beispiel zu leuchten. Abraham gab nicht sein hohes Alter als Entschuldigungsgrund an, um dem Gehorsam zu entgehen. Er sprach nicht: “Meine Haare sind ergraut, meine Manneskraft ist geschwunden. Wer wird mein dahinwelkendes Leben behaglich gestalten, wenn Isaak nicht mehr ist? Wie kann ein betagter Vater das Blut seines einzigen Sohnes vergießen?” Nein, Gott hatte gesprochen, und der Mensch mußte gehorchen, ohne zu fragen, ohne zu murren und ohne dabei schwach zu werden.Sch1 445.2

    Wir brauchen den Glauben Abrahams in unseren heutigen Gemeinden, damit die sich um sie her sammelnde Finsternis, die das freundliche Sonnenlicht göttlicher Liebe ausschließt und geistliches Wachstum hindert, erhellt werde. Alter kann uns niemals vom Gehorsam gegenüber Gott entbinden. Unser Glaube sollte viele gute Werke hervorbringen, denn ein Glaube ohne Werke ist tot. Jede Aufgabe, die wir erfüllen, jedes Opfer, das wir im Namen Jesu bringen, trägt in sich einen großen Lohn. Gott spricht, während wir gehorsam seinen Weisungen folgen, und gibt seinen Segen. Er erwartet aber von uns, daß wir ihm all unsere Kräfte vollständig zur Verfügung stellen. Herz und Verstand, den ganzen Menschen müssen wir ihm darbringen, oder wir erreichen nicht das Ziel, echte Christen zu werden.Sch1 445.3

    Gott hat dem Menschen nichts vorenthalten, was ihm die ewigen Reichtümer sicherstellen könnte. Er hat die Erde mit Schönheit bekleidet und für die menschliche Nutznießung während seines vergänglichen Lebens ausgestattet. Er hat seinen Sohn für die Erlösung einer Welt in den Tod gegeben, die durch Sünde und Torheit gefallen war. Solch unvergleichliche Liebe und unermeßliches Opfer fordern unseren strengsten Gehorsam, unsere heiligste Liebe und unseren uneingeschränkten Glauben. Dennoch stehen alle diese Tugenden, selbst wenn wir völlig mit ihnen verschmelzen, in keinem Verhältnis zu dem großen Opfer, das Christus für uns dargebracht hat.Sch1 445.4

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