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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1 - Contents
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    Verwöhnte Kinder

    Irrende Eltern belehren ihre Kinder in einer für diese verderbenbringenden Weise. Dadurch ist auch der Weg der Eltern manchen Schwierigkeiten ausgesetzt. Sie glauben, die Liebe ihrer Kinder gewinnen zu können, wenn sie deren Wünschen nachkommen und sie ihren Neigungen folgen lassen. Welch ein Irrtum! Hemmungslos in ihren Wünschen, unnachgiebig in ihrer Gesinnung, egoistisch, anspruchsvoll und anmaßend, sind verwöhnte Kinder sich selbst und ihrer ganzen Umgebung ein Fluch. Die Eltern halten zu einem guten Teil das künftige Glück ihrer Kinder in ihren Händen. Auf ihnen ruht die wichtige Aufgabe der Charakterbildung ihrer Kinder. Die in der Kindheit empfangene Erziehung wird ihren Charakter zeitlebens bestimmen. Eltern legen die Saat, die entweder gute oder böse Früchte bringen wird. In ihrer Hand liegt es, ihre Söhne und Töchter dem Glück oder Unglück entgegenzuführen.Sch1 128.1

    Kinder sollten sehr frühzeitig angehalten werden, sich nützlich zu machen und sich selbst und anderen zu helfen. Viele Mädchen dieses Alters sehen ohne Gewissensbisse zu, wie ihre Mutter sich abmüht, kocht, wäscht oder bügelt, während sie selbst im Wohnzimmer sitzen, Romane lesen, stricken, häkeln oder sticken. Sie sind demgegenüber völlig gefühllos geworden. Woher aber kommt diese unrechte Auffassung der Kinder? Wer ist für deren Erziehung verantwortlich? Natürlich die bedauernswerten Eltern, denn sie übersehen das künftige Wohlergehen ihrer Kinder, indem sie diese mit falscher Zärtlichkeit umgeben. Sie lassen die Kinder müßig herumsitzen oder nur das tun, was wenig wertvoll ist, wobei weder Verstandes- noch Muskelkräfte angespannt werden. Dann entschuldigen sie ihre gleichgültigen Töchter noch mit Kränklichkeit. Wodurch sind sie denn kränklich geworden? In vielen Fällen gewiß durch die falschen Erziehungsmethoden der Eltern, Eine angemessene Mitarbeit in häuslichen Dingen wäre für Körper und Geist nützlich. Die Kinder aber werden durch jene falsche Auffassung davon abgehalten, bis sie schließlich überhaupt nicht mehr arbeiten wollen. Körperliche Tätigkeit ist ihnen zuwider, weil sie ihnen zu unfein erscheint. Geschirrspülen, bügeln und waschen halten sie für herabwürdigende, gar nicht damenhafte Tätigkeiten. Das ist eine heutzutage beliebte und gern vertretene Auffassung.Sch1 128.2

    Für die Kinder Gottes gilt es, sich von höheren Grundsätzen leiten zu lassen als Weltmenschen, die nur danach streben, ihre ganze Handlungsweise der jeweiligen “Mode” anzupassen. Gottesfürchtige Eltern müssen ihre Kinder zu brauchbaren und nützlichen Menschen erziehen. Sie dürfen nicht zulassen, daß ihre Erziehungsgrundsätze von den überspannten Vorstellungen, die in diesem Alter vorherrschen, zu Fall gebracht werden und sie sich infolgedessen nach Äußerlichkeiten richten und sich von den Anschauungen weltlich gesinnter Menschen beherrschen lassen. Kinder sollten bei der Auswahl der Spielgefährten stets ihre Eltern zu Rate ziehen und niemals ihre Kameraden allein wählen. Bereitet sie darauf vor, daß sie schon im Jugendalter verantwortliche Aufgaben übernehmen können.Sch1 129.1

    Wenn eure Kinder nicht an Arbeit gewöhnt worden sind, werden sie bald faul werden. Sie klagen dann über Seitenstechen, Schulterschmerzen und Müdigkeit in den Gliedern, und aus Mitgefühl kommt ihr in Gefahr, die Arbeit selbst zu erledigen, ehe ihr ihnen einige Schmerzen zumutet. Verlangt von euren Kindern anfangs nicht zu viel, sondern erhöht die Anforderungen von Tag zu Tag, bis sie ein entsprechendes Arbeitspensum schaffen können, ohne gleich zu ermüden. Untätigkeit aber ist die Hauptursache von allerlei körperlichen Leiden bei Kindern.Sch1 129.2

    Es gibt gewisse junge Mädchen in diesem Alter, die völlig unnütze Geschöpfe sind — nur gut, sich auszuruhen, sich zu kleiden, zu essen, zu plaudern und allerlei Unsinn zu reden, während sie zwischen ihren Fingern eine kleine Stickerei oder Häkelarbeit halten. Nur wenige Jugendliche haben ein wirklich klares Urteilsvermögen und gesunden Menschenverstand. Die meisten von ihnen jedoch führen ein ziel- und planloses Leben. Wenn diese Gruppe weltlich gesinnter Freunde zusammenkommt, kann man ein paar alberne Bemerkungen über Kleidung oder sonst irgendeine nichtige Sache hören. Dann lachen sie über ihre eigenen Äußerungen, die sie für sehr geistreich halten. Dies geschieht auch häufig in Gegenwart älterer Personen, die über eine derartig mangelnde Ehrerbietung dem Alter gegenüber nur betrübt sein können. Diese jungen Menschen scheinen allen Sinn für ein bescheidenes und anständiges Benehmen verloren zu haben. Dennoch glauben sie, daß die Erziehung, die sie genossen haben, das höchste Maß an Höflichkeit gewährt.Sch1 129.3

    Diese Haltung gleicht einer ansteckenden Krankheit. Wahre Christen sollten den Umgang ihrer Kinder auswählen und sie lehren, das Zusammensein mit diesen eitlen Weltmenschen zu meiden. Mütter können auf ihre Töchter beharrlich einwirken, wenn sie ihnen Gelegenheit geben, in der Küche zu helfen. Die körperliche Verfassung der Kinder kräftigt sich bei solcher Arbeit, ihre Muskeln gewinnen an Spannkraft und Festigkeit, und am Ende des Tages sind ihre Gedanken lebendiger und vernünftiger. Eure Töchter werden vielleicht müde sein, aber wie wohltuend ist die Ruhe nach einem tüchtigen Arbeitspensum. Der Schlaf, der die Natur wieder zurechtbringt, erfrischt den müden Körper und bereitet ihn auf die Pflichten des nächsten Tages vor. Macht euren Kindern gegenüber keinerlei Andeutungen, daß es völlig gleichgültig sei, ob sie arbeiten oder nicht! Belehrt sie aber, daß man ihre Hilfe benötigt, daß ihre Zeit wertvoll ist und daß ihr von ihrer Mitarbeit abhängig seid.Sch1 130.1

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