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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1 - Contents
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    Die Erfahrung Jakobs

    “Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: So Gott wird mit mir sein und mich behüten auf dem Wege, den ich reise, und mir Brot zu essen geben und Kleider anzuziehen und mich mit Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen, so soll der Herr mein Gott sein; und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Mal, soll ein Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben.” 1.Mose 28,20-22. Die Umstände, unter denen Jakob dem Herrn ein Gelübde ablegte, ähnelten denen, die in unserer Zeit Männer und Frauen bewegen, dem Herrn etwas zu geloben. Durch eine sündhafte Handlung erlangte er den Segen, obwohl er wußte, daß ihm dieser Segen durch Gottes zuverlässiges Wort verheißen worden war. Diese Tat offenbarte seinen mangelnden Glauben an die Macht Gottes, der seine Absichten ausführt, so entmutigend der augenblickliche Anschein für den einzelnen auch sein mag. Statt die Stellung einzunehmen, die er begehrt hatte, war er gezwungen, vor dem Zorn Esaus zu fliehen, um sein Leben zu retten. Nur mit seinem Stab in der Hand mußte er Hunderte von Kilometern durch ödes Land ziehen. Sein Mut war dahin; Gewissensbisse und Verzagtheit erfüllten ihn. Er vermied es, mit Menschen zusammenzukommen, um nicht von seinem erzürnten Bruder aufgespürt zu werden. Ihm fehlte der Friede Gottes, der ihn hätte trösten können; denn er wurde unablässig von dem Gedanken beunruhigt, den göttlichen Schutz verwirkt zu haben.Sch1 499.2

    Der zweite Tag seiner Reise nähert sich seinem Ende. Er ist müde, hungrig, heimatlos und fühlt sich von Gott verlassen. Er weiß, daß er diese Lage durch sein eigenes falsches Verhalten verschuldet hat. Dunkle Wolken der Verzweiflung umgeben ihn, und er fühlt, daß er ausgestoßen ist. Sein Herz ist von namenlosem Schrecken erfüllt; er wagt kaum zu beten. Jakob ist so völlig einsam, daß er wie nie zuvor göttlichen Schutz ersehnt. Er weint und bekennt Gott seine Sünde. Er erfleht irgendeinen Beweis, daß Gott ihn nicht gänzlich im Stich gelassen habe. Aber sein bedrücktes Herz sieht keine Hilfe. Er hat sein Selbstvertrauen verloren und befürchtet, von dem Gott seiner Väter verworfen zu sein. Doch der Herr, der gnädige Gott, erbarmt sich des einsamen, leidgeprüften Mannes, der sich Steine zu seinem Kissen sammelt und nur das Himmelszelt zur Decke hat.Sch1 500.1

    In einem Gesicht des Nachts sieht er eine geheimnisvolle Leiter, die auf dem Erdboden steht und mit ihrer Spitze über das Sternenheer hinaus die höchsten Himmel berührt. Engelboten steigen diese prächtig leuchtende Leiter auf und nieder und zeigen ihm den Verbindungsweg zwischen Erde und Himmel. Er vernimmt eine Stimme, die die Verheißung von Gnade, Schutz und der künftigen Segnungen wiederholt. Als Jakob aus seinem Traum erwacht, spricht er: “Gewiß ist der Herr an diesem Ort, und ich wußte es nicht.” 1.Mose 28,16. Er schaut um sich in der Erwartung, die himmlischen Boten zu sehen. Sein ernster, verwunderter Blick trifft aber nur die matten Umrisse seiner irdischen Umgebung und den im Schmuck des Lichts funkelnden Himmel. Die Leiter und die lichten Boten sind verschwunden. Die herrliche Majestät hoch droben kann er nur in seiner Vorstellung erschauen.Sch1 500.2

    Jakob war von der tiefen Stille der Nacht und dem lebendigen Eindruck, in unmittelbarer Gegenwart Gottes zu sein, überwältigt. Sein Herz war voll Dankbarkeit, daß er nicht vernichtet worden war. In jener Nacht gab es für ihn keinen Schlaf mehr. Tiefe, inbrünstige Dankbarkeit, vermischt mit heiliger Freude, erfüllte seine Seele. “Und Jakob stand des Morgens früh auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Mal und goß Öl obendarauf.” 1.Mose 28,18. Hier an dieser Stelle gab er Gott sein feierliches Versprechen.Sch1 500.3

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