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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1 - Contents
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    Kapitel 96: Das Gericht*Testimonies for the Church IV, 384-387 (1880).

    Am Morgen des 23. Oktobers 1879, ungefähr um zwei Uhr, ruhte der Geist des Herrn auf mir, und ich sah Szenen des künftigen Gerichts. Um die Dinge, die an mir vorüberzogen, die Wirkung, die sie auf mein Gemüt ausübten, angemessen zu beschreiben, fehlen mir die Worte.Sch1 476.1

    Der große Tag des Gerichtes schien gekommen zu sein. Zehntausendmal zehntausend waren vor einem großen Thron versammelt, auf dem eine majestätische Erscheinung saß. Vor ihr lagen verschiedene Bücher. Auf dem Deckel eines jeden Buches stand in Goldbuchstaben, die flammendem Feuer glichen “Hauptbuch des Himmels”. Dann wurde eins dieser Bücher geöffnet, das die Namen derer enthielt, die den Anspruch erhoben, die Wahrheit zu bekennen. Ganz unvermittelt verlor ich die zahllosen Millionen um den Thron aus den Augen. Nun richtete ich meine Aufmerksamkeit allein auf die sogenannten Kinder des Lichts und der Wahrheit. Als diese Menschen, einer nach dem anderen, aufgerufen und ihre guten Taten erwähnt wurden, erstrahlte ihr Angesicht in heiliger Freude, die sich nach allen Seiten widerspiegelte. Aber diese Tatsache schien mich nicht besonders nachhaltig zu beeindrucken.Sch1 476.2

    Ein anderes Buch wurde geöffnet, in dem die Sünden der angeblich Gläubigen eingetragen waren. Selbstsucht lautete die Gesamtüberschrift. Darunter folgten alle anderen Sünden. Auch jede einzelne Spalte trug eine Überschrift und darunter, jedem Namen gegenüber, waren in ihren entsprechenden Spalten die geringeren Sünden verzeichnet.Sch1 476.3

    Unter Habsucht waren Unehrlichkeit, Diebstahl, Raub, Betrug und Geiz angeführt; unter Ehrgeiz waren Hochmut und Überheblichkeit zu lesen; Eifersucht stand an der Spitze von Bosheit, Neid und Haß. Unmäßigkeit führte eine lange Liste schrecklicher Vergehen an, z.B. Lüsternheit, Ehebruch, Befriedigung niederer Leidenschaften u.a.m. Als ich so schaute, wurde ich mit unsagbarer Angst erfüllt und rief aus: “Wer kann da errettet werden? Wer wird vor Gott gerechtfertigt sein? Wessen Kleider sind ohne Makel? Wer ist in den Augen eines reinen und heiligen Gottes ohne Fehler?”Sch1 476.4

    Als der Heilige auf dem Thron die Blätter des Hauptbuches langsam umwendete und seine Augen für einen Augenblick auf einzelnen hafteten, schien sein Blick tief in ihre Seelen zu leuchten. Im gleichen Augenblick zog jedes Wort und jede Tat ihres Lebens vor ihrem Gedächtnis so deutlich vorüber, als wären sie ihrem inneren Auge mit feurigen Buchstaben vorgezeichnet. Zittern erfaßte sie, und ihre Angesichter erbleichten. Als sie sich um den Thron gesammelt hatten, schienen sie unbekümmerten Gleichmut auszustrahlen. Aber wie veränderte sich jetzt ihr Aussehen! Das Gefühl der Sicherheit war dahin. An seine Stelle trat namenloser Schrecken. Grauen lastete auf jeder Seele aus Furcht, unter denen zu sein, die zu leicht befunden werden. Aller Augen richteten sich auf das Angesicht des Einen auf dem Thron. Als sein ernstes, forschendes Auge über diese Gruppe schweifte, bebte das Herz; denn diese hatten sich selbst verurteilt, ohne daß ein Wort gesprochen worden war. In panischer Seelenangst bekannte jeder seine Schuld und sah mit furchtbarer Deutlichkeit, daß er die kostbare Gabe des ewigen Lebens durch sein sündiges Verhalten von sich geworfen hatte.Sch1 477.1

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