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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1 - Contents
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    Kapitel 30: Unechte geistliche Gaben*Testimonies for the Church I, 411-420 (1863).

    Eine im Osten des Landes lebende kleine Gruppe von Sabbathaltern wird von einem fanatischen Geist beherrscht. Sie hat nur oberflächlich an dem Quell der Wahrheit genippt und kennt nicht den Geist der dritten Engelsbotschaft. Solange diese Gruppe ihre fanatischen Ansichten nicht richtiggestellt hat, kann für sie nichts getan werden ...Sch1 145.1

    Geistliche Übungen, angeblich auf Gaben gegründet, die der Herr der Gemeinde verordnet hätte, werden von einigen dieser Gläubigen abgehalten. Sie sprechen ein sinnloses Kauderwelsch, das sie die unbekannte Zunge heißen, die allerdings nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei Gott und dem ganzen Himmel unbekannt ist. Solche “Gaben” werden von Männern und Frauen hervorgebracht, deren Helfer der große Verführer ist. Fanatismus, religiöse Ekstase, falsches Zungenreden und geräuschvolle Gottesdienste sieht man als von Gott gesetzte Gnadengaben an. Hierin lassen sich manche täuschen. Die Früchte all dieser Erscheinungen sind nicht gut. “An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.” Matthäus 7,16. Fanatismus und großer Aufwand dürfen nicht als besondere Kennzeichen des Glaubens aufgefaßt werden.Sch1 145.2

    Manche fühlen sich in einer Versammlung nicht wohl, es sei denn, sie erleben etwas Erhebendes und Beglückendes. Sie versuchen, sich in eine Gefühlserregung hineinzusteigern. Der Einfluß solcher Versammlungen ist jedoch nicht sehr segensreich. Denn sobald dieser beglückende Gefühlsausbruch abgeklungen ist, zeigt sich ihr Gemüt noch unbefriedigter als vor Beginn der Versammlung, weil ihre Glückseligkeit nicht der rechten Quelle entsprungen war. Die dem geistlichen Wachstum förderlichsten Versammlungen sind durch feierlichen Ernst und gründliche Herzenserforschung gekennzeichnet. Jeder sucht sich selbst zu erkennen und in tiefer Demut von Christus zu lernen ...Sch1 145.3

    Es gibt viele ruhelose Geister, die sich keiner Zucht und Ordnung, keiner Anweisung und keiner Vorschrift fügen wollen. Sie glauben, daß ihre Freiheiten beschränkt würden, wenn sie ihr eigenes Urteil zurückhalten und sich den Entscheidungen der Erfahreneren beugen. Das Werk Gottes wird nicht vorankommen, es sei denn, daß die Bereitschaft vorhanden ist, sich einzuordnen und den rücksichtslosen, widerspenstigen Geist des Fanatismus aus den Versammlungen auszuschließen. Eindrücke und Gefühle sind kein sicherer Beweis dafür, daß ein Mensch unter der Leitung des Herrn steht; denn Satan vermittelt diese Gefühle und Eindrücke gerade dann, wenn er sich unerkannt glaubt. Sie sind keine zuverlässigen Wegweiser.Sch1 146.1

    Alle sollten sich gründlich mit den beweiskräftigen Zeugnissen unseres Glaubens vertraut machen. Unserem Bekenntnis zur Zierde zu gereichen und zur Verherrlichung Gottes Frucht zu bringen, dem gelte unser heißestes Bemühen. Niemand sollte so leben, daß er etwa bei Ungläubigen Anstoß erregt. Wir müssen saubere, anständige und edle Gespräche und einen untadeligen Lebenswandel führen und alles tändelnde, schäkernde und leichtsinnige Benehmen von uns bannen. Geschickte Aussprüche und ernste Gebete in den Versammlungen sind kein Beweis für das Wirken der Gnade Gottes in den Herzen jener Menschen, wenn sie nach der Versammlung in unfeiner und unüberlegter Weise reden und handeln. Sie sind dann nur erbärmliche Vertreter unseres Glaubens und eine Schande für das Werk Gottes.Sch1 146.2

    Unter den Sabbathaltern in ... finden sich mancherlei eigentümliche Ansichten. Einige Gläubige sind von den Grundsätzen der Gemeinde abgewichen. Sie werden, wenn sie ihren jetzigen Standpunkt beibehalten, zur Zielscheibe der Anläufe Satans werden. Irrlehren und Fanatismus gewinnen in ihnen die Oberhand. Manche haben schwärmerische Anschauungen, die sie gegenüber wichtigen, wesentlichen Wahrheitspunkten blind machen und sie veranlassen, ihre eigenen seltsamen Folgerungen der lebendigen Wahrheit gleichzustellen. Das Auftreten solcher Menschen und der Geist, der sie beseelt, lassen die Wahrheit des Sabbatgebots, an das sie glauben, für empfindsame Ungläubige sehr fragwürdig erscheinen. Für die Ausbreitung und für den Erfolg der dritten Engelsbotschaft wäre es viel besser, wenn diese Scheinchristen die Wahrheit aufgeben würden ...Sch1 146.3

    Prediger, die in Wort und Lehre wirken, sollten ihre Aufgabe sorgfältig erfüllen und die Wahrheit unverfälscht, einfach und schlicht verkündigen. Ihnen ist es anvertraut, die Herde mit reiner, sorgfältig gesichteter Nahrung zu versorgen.Sch1 147.1

    Es gibt umherwandernde Persönlichkeiten, die sich selbst als von Gott gesandte Prediger bezeichnen. Sie verkünden den Sabbat von Ort zu Ort, vermischen aber die Wahrheit mit Irrtümern und überschütten das Volk mit einer Unmenge widersprechendster Anschauungen. Satan hat diese sogenannten Prediger vorgeschoben, um dadurch bei klugen und empfindsamen Ungläubigen Mißfallen hervorzurufen. Manche von ihnen haben vieles über geistliche Gaben auszusagen und zeigen sich darin oftmals besonders geschickt. Sie geraten in Ekstase und stoßen unverständliche Laute aus, die sie Zungenreden nennen. Verschiedenen Gläubigen scheinen diese seltsamen Kundgebungen zu imponieren. Ein sonderbarer Geist beherrscht diese Menschen, die jeden angriffen und zum Schweigen brächten, der es wagte, sie deswegen zu tadeln. — Bei dieser Art von Verkündigung offenbart sich jedoch nicht der Geist Gottes. Diese Prediger werden von einem anderen Geist geführt. Immerhin können sie bei gewissen Menschen erfolgreich sein. Dadurch wächst aber nur die Verantwortung der von Gott gesandten Diener; denn nur sie sind befähigt, den Sabbat und alle geistlichen Gaben vor dem Volk in das ihnen zukommende Licht zu rücken. Einfluß und Beispiel dieser Diener Gottes sind in jeder Weise nachahmenswert.Sch1 147.2

    Die Wahrheit sollte so verkündigt werden, daß sie denkende Menschen anspricht. Man hat von uns als Volk nicht die richtige Meinung, sondern hält uns für ärmlich, minderbegabt, tiefstehend und rückständig. Wie wichtig ist deshalb für alle, die die Wahrheit lehren und an sie glauben, von deren heiligendem Einfluß so ergriffen zu sein, daß sie durch ihr schriftgemäßes, geadeltes Leben den Ungläubigen zeigen können, wie sehr diese sich in dem Volke Gottes getäuscht haben! Es ist notwendig, daß die Sache der Wahrheit von allem Beiwerk frei wird, wie zum Beispiel von falscher, religiöser Begeisterung, damit die Wahrheit aus sich selbst zeuge und ihre natürliche Lauterkeit und ihren erhabenen Charakter offenbare.Sch1 147.3

    Ich sah, daß es für die Verkündiger der Wahrheit sehr bedeutsam ist, ihre Umgangsformen zu vervollkommnen, Absonderliches und Überspanntheiten zu meiden und die Wahrheit klar und unverfälscht darzulegen. Ich wurde auf Titus 1,9 verwiesen: “Haltend ob dem Wort, das gewiß ist, und lehrhaft, auf daß er mächtig sei, zu ermahnen durch die heilsame Lehre und zu strafen die Widersprecher.” In Vers 16 spricht Paulus von Menschen, die angeblich Gott bekennen, ihn aber mit den Werken verleugnen. Sie “sind zu allem guten Werk untüchtig”. Dann ermahnt er Titus: “Du aber rede, wie sich’s ziemt nach der heilsamen Lehre: den Alten sage, daß sie nüchtern seien, ehrbar, züchtig, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld ... Desgleichen die jungen Männer ermahne, daß sie züchtig seien. Allenthalben aber stelle dich selbst zum Vorbilde guter Werke, mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit, mit heilsamem und untadeligem Wort, auf daß der Widersacher sich schäme und nichts habe, daß er von uns möge Böses sagen.” Titus 2,1-8. Diese Unterweisung ist zum Nutzen aller geschrieben, in gleicher Weise für die, die Gott berufen hat, das Wort zu verkündigen, wie auch für sein Volk, das auserwählt ist, sein Wort zu hören.Sch1 148.1

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