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    Unbedachte Vorschläge ...

    Während seines gesamten Missionsdienstes hatte Paulus stets die direkte Führung Gottes gesucht. Zugleich war er aber auch sorgfältig darauf bedacht gewesen, in Übereinstimmung mit den Beschlüssen des allgemeinen Jerusalemer Konzils zu wirken, und als Ergebnis “wurden die Gemeinden im Glauben gefestigt und nahmen täglich zu an Zahl.” (Apostelgeschichte 16,5). Und nun, ungeachtet des Mangels an Verständnis, den ihm einige entgegenbrachten, fand er doch Trost in dem Bewusstsein, dass er seine Pflicht getan hatte. Er hatte in den durch ihn Bekehrten einen Geist der Treue, der Freigebigkeit und brüderlicher Liebe entfacht, wie er sich bei dieser Gelegenheit in den großzügigen Spenden offenbarte, die er vor die jüdischen Ältesten legen konnte.GNA 240.1

    Nachdem die Gemeinde die Spenden in Empfang genommen hatte, erzählte Paulus “eins nach dem andern, was Gott unter den Heiden durch seinen Dienst ­getan hatte.” (Apostelgeschichte 21,19). Dieser Tatsachenbericht brachte in die Herzen aller, selbst derer, die gezweifelt hatten, die Überzeugung, dass der Segen des Himmels seine Bemühungen begleitet hatte. “Als sie aber das hörten, lobten sie Gott.” (Apostelgeschichte 21,20). Sie empfanden, dass die Arbeitsweise des Apostels das Siegel des Himmels trug. Die vor ihnen liegenden großzügigen Spenden verliehen dem Zeugnis des Apostels über die Glaubenstreue der unter den Heiden gegründeten neuen Gemeinden noch stärkeres Gewicht. Die Männer, die zwar zu den Verantwortlichen des Werkes in Jerusalem zählten, aber auf willkürliche Kontrollmaßnahmen gedrungen hatten, sahen nun den Dienst des Paulus in einem neuen Licht. Sie erkannten, dass ihr Vorgehen falsch gewesen war, dass sie Gefangene jüdischer Bräuche und Traditionen gewesen waren und das Evangeliumswerk stark behindert worden war, weil sie nicht der Erkenntnis nach gehandelt hatten, dass durch Christi Tod die Scheidewand zwischen Juden und Heiden niedergerissen worden war.GNA 240.2

    Dies war für alle leitenden Brüder die goldene Gelegenheit, offen zu bekennen, dass Gott durch Paulus gewirkt hatte und dass sie selbst zeitweilig falsch gehandelt hatten, als sie es zuließen, dass die Berichte seiner Feinde ihren Neid und ihr Vorurteil weckten. Doch anstatt sich vereint zu bemühen, dem, den sie gekränkt hatten, Gerechtigkeit zukommen zu lassen, erteilten sie ihm Ratschläge, die zeigten, dass sie immer noch meinten, großteils sei Paulus doch selbst für das bestehende Vorurteil verantwortlich. Sie standen nicht edelmütig zu seiner Verteidigung auf, sie bemühten sich nicht, den Unzufriedenen zu zeigen, wo sie im Unrecht waren, sondern sie bemühten sich um einen Kompromiss, indem sie dem Apostel zu einem Vorgehen rieten, das ihrer Meinung nach jeden Grund für Missverständnisse ausräumen würde.GNA 240.3

    “Bruder, du siehst”, erwiderten sie auf sein Zeugnis hin, “wie viel tausend Juden gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz. Ihnen ist aber berichtet worden über dich, dass du alle Juden, die unter den Heiden wohnen, den Abfall von Mose lehrst und sagst, sie sollen ihre Kinder nicht beschneiden und auch nicht nach den Ordnungen leben. Was nun? Auf jeden Fall werden sie hören, dass du gekommen bist. So tu nun das, was wir dir sagen. Wir haben vier Männer, die haben ein Gelübde auf sich genommen; die nimm zu dir und lass dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, dass sie ihr Haupt scheren können; so werden alle erkennen, dass es nicht so ist, wie man ihnen über dich berichtet hat, sondern dass du selber auch nach dem Gesetz lebst und es hältst. Wegen der gläubig gewordenen Heiden aber haben wir beschlossen und geschrieben, dass sie sich hüten sollen vor dem Götzenopfer, vor Blut, vor Ersticktem und vor Unzucht.” (Apostelgeschichte 21,20-25).GNA 240.4

    Die Brüder hofften, dass Paulus, indem er den vorgeschlagenen Weg ginge, die falschen Berichte über ihn entscheidend widerlegen würde. Sie versicherten ihm, dass der Beschluss des früheren Konzils über die bekehrten Nichtjuden und das Zeremonialgesetz weiterhin gültig sei. Doch der nun gegebene Rat war mit jenem Beschluss nicht vereinbar. Diese Anweisung wurde nicht vom Heiligen Geist eingegeben; sie war die Frucht der Feigheit. Die Leiter der Gemeinde in Jerusalem wussten, dass durch Nichtbeachtung des Zeremonialgesetzes die Christen sich den Hass der Juden zuziehen und sich selbst der Verfolgung aussetzen würden. Der Hohe Rat tat das Äußerste, um den Fortschritt des Evangeliums aufzuhalten. Durch dieses Gremium wurden Männer ausgewählt, die den Aposteln, hauptsächlich Paulus, auf den Fersen folgen und auf jede mögliche Weise gegen ihr Wirken angehen sollten. Würden die Christusgläubigen vor dem Hohen Rat als Gesetzesbrecher verurteilt, hätten sie als Abtrünnige vom jüdischen Glauben eine schnelle und strenge Strafe zu erleiden.GNA 240.5

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