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    ... bringen gefährliche Kompromisse

    Viele der Juden, die das Evangelium angenommen hatten, hegten noch eine hohe Achtung vor dem Zeremonialgesetz und waren nur allzu bereit, unkluge Zugeständnisse zu machen. Sie hofften, so das Vertrauen ihrer Landsleute zu erlangen, deren Vorurteile zu entkräften und sie für den Glauben an Christus als Erlöser der Welt zu gewinnen. Paulus erkannte: Solange viele der führenden Leute der Gemeinde in Jerusalem gegen ihn weiterhin voreingenommen wären, würden sie nicht aufhören, seinem Einfluss entgegenzuwirken. Er meinte, wenn er sie durch irgendein zumutbares Zugeständnis für die Wahrheit gewinnen könnte, dann würde er ein großes Hindernis für den Erfolg des Evangeliums andernorts aus dem Wege räumen. Doch war er nicht von Gott befugt worden, so viel zuzugestehen, wie sie verlangten.GNA 241.1

    Wenn wir an den Herzenswunsch des Paulus denken, mit seinen Brüdern im Einklang zu sein, an seine Behutsamkeit mit den Schwachen im Glauben, an seine Hochachtung vor den Aposteln, die mit Christus gewesen waren, und vor Jakobus, dem Bruder des Herrn, sowie an seinen Vorsatz, jedem so weit wie möglich entgegenzukommen, ohne dabei Grundsätze aufzugeben, — wenn wir all das bedenken, dann ist es wenig verwunderlich, dass er sich drängen ließ, von dem festen, entschiedenen Kurs abzuweichen, den er bis dahin verfolgt hatte. Doch statt das ersehnte Ziel zu erreichen, beschleunigte sein Bemühen um Ausgleich nur die Krise, brachte die vorhergesagten Leiden nur umso schneller über ihn und führte dazu, ihn von seinen Brüdern zu trennen, die Gemeinde eines ihrer stärksten Pfeiler zu berauben und die Herzen der Christen in allen Landen mit Kummer zu erfüllen.GNA 241.2

    Am folgenden Tag begann Paulus damit, den Rat der Ältesten auszuführen. Er nahm die vier Männer, die das Nasiräergelübde der Gottgeweihten (vgl. 4.Mose 6) auf sich genommen hatten, dessen Frist fast abgelaufen war, mit sich “in den Tempel und zeigte an, dass die Tage der Reinigung beendet sein sollten, sobald für jeden von ihnen das Opfer dargebracht wäre.” (Apostelgeschichte 21,26). Einige kostspielige Reinigungsopfer standen noch aus.GNA 241.3

    Diejenigen, die Paulus zu diesem Schritt rieten, hatten nicht die große Gefahr bedacht, der er dadurch ausgesetzt würde. Zu dieser Jahreszeit war Jerusalem voller Pilger aus vielen Ländern. Als Paulus in Erfüllung seines Gottesauftrags das Evangelium den Heiden gebracht hatte, hatte er viele der größten Städte der Welt besucht. Tausende von denen, die aus fernen Ländern nach Jerusalem zum Fest gepilgert waren, kannten Paulus gut. Unter ihnen gab es Leute, deren Herz voll Hass auf ihn war. Wenn er den Tempel bei einem solchen öffentlichen Anlass betrat, begab er sich in Lebensgefahr. Einige Tage lang ging er jedoch anscheinend unbemerkt mit den Pilgern im Tempel ein und aus. Doch kurz bevor die bestimmte Frist [des Nasiräergelübdes] abgelaufen war, als er gerade mit einem Priester über das darzubringende Opfer sprach, wurde er von einigen Juden aus der Provinz Asia erkannt.GNA 241.4

    Mit teuflischer Wut stürzten sie sich auf ihn und schrien: “Ihr Männer von Israel, helft! Dies ist der Mensch, der alle Menschen an allen Enden lehrt gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen ­diese Stätte.” Als die Leute diesem Hilferuf folgten, fügten sie eine weitere Anklage hinzu: “Dazu hat er auch Griechen in den Tempel geführt und diese heilige Stätte entweiht.” (Apostelgeschichte 21,28).GNA 242.1

    Nach dem jüdischen Gesetz war es für einen Unbeschnittenen ein todeswürdiges Verbrechen, die inneren Vorhöfe des heiligen Gebäudes zu betreten. Paulus war in Begleitung des Trophimus, eines Ephesers, in der Stadt gesehen worden, und man schloss daraus, er hätte ihn in den Tempel mitgebracht. Dies hatte er aber nicht getan; und wenn er selbst den Tempel betrat, war das keine Gesetzesübertretung, da er ja Jude war. Doch obwohl die Anklage völlig falsch war, genügte sie doch, das Vorurteil der Leute zu erregen. Als der Ruf aufgenommen und durch die Vorhöfe des Tempels getragen wurde, geriet die dort versammelte Menge in helle Aufregung. Schnell verbreitete sich die Nachricht durch Jerusalem. “Und die ganze Stadt wurde erregt, und es entstand ein Auflauf des Volkes.” (Apostelgeschichte 21,30a)GNA 242.2

    Die Vorstellung, dass ein abgefallener Israelit sich anmaßte, den Tempel ausgerechnet zu einer Zeit zu entweihen, da Tausende aus allen Teilen der Welt dahin gekommen waren, um anzubeten, entfachte die heftigsten Leidenschaften der Volksmassen. “Sie ergriffen aber Paulus und zogen ihn zum Tempel hinaus. Und sogleich wurden die Tore zugeschlossen.” (Apostelgeschichte 21,30b)GNA 242.3

    “Als sie ihn aber töten wollten, kam die Nachricht hinauf vor den Oberst der Abteilung, dass ganz Jerusalem in Aufruhr sei.” (Apostelgeschichte 21,31). Claudius Lysias, der die aufrührerischen Elemente, mit denen er es zu tun hatte, sehr wohl kannte, “nahm sogleich Soldaten und Hauptleute und lief hinunter zu ihnen. Als sie aber den Oberst und die Soldaten sahen, hörten sie auf, Paulus zu schlagen.” (Apostelgeschichte 21,32). Dem römischen Oberst war die Ursache des Aufruhrs nicht bekannt. Als er aber sah, dass sich die Wut der Menge gegen Paulus richtete, nahm er an, dass es sich um einen ägyptischen Aufrührer handeln müsse, von dem er gehört hatte und der sich bisher der Gefangennahme hatte entziehen können. So “nahm er ihn fest und ließ ihn fesseln mit zwei Ketten und fragte, wer er wäre und was er getan hätte.” (Apostelgeschichte 21,33). Sogleich erhoben sich viele Stimmen in lauter, zorniger Anklage. “Einer aber rief dies, der andre das im Volk. Da er aber nichts Gewisses erfahren konnte wegen des Getümmels, ließ er ihn in die Burg führen. Und als er an die Stufen kam, mussten ihn die Soldaten tragen wegen des Ungestüms des Volkes; denn die Menge folgte und schrie: Weg mit ihm!” (Apostelgeschichte 21,34-36).GNA 242.4

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