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    Sturz und Gericht

    Nicht lange nach Petrus’ Befreiung aus dem Gefängnis reiste Herodes nach Cäsarea. Um Bewunderung zu erregen und den Beifall des Volkes zu gewinnen, gab er dort ein großes Fest. Von überall kamen Vergnügungssüchtige herbei, dabei wurde ausgiebig gefeiert und Wein getrunken. Herodes trat mit großem Gepränge und Zeremoniell vor das Volk und hielt eine glänzende Rede. Er war eine prachtvolle Erscheinung in seinem gold- und silberbestickten Gewand, das die Sonnenstrahlen in seinem funkelnden Faltenwurf einfing und die Augen der Betrachter blendete. Die Majestät seiner Gestalt und die Kraft seiner wohlgesetzten Worte übten einen gewaltigen Einfluss auf die Versammelten aus. Ihre Sinne waren nach dem Gelage und dem Weingenuss schon ganz benebelt. Sie ließen sich von den Ehrenzeichen, die Herodes trug, blenden und durch sein Auftreten und seine Redekunst betören. Rasend vor Begeisterung überschütteten sie ihn mit Schmeicheleien und brachten zum Ausdruck, kein Sterblicher könne ein solches Erscheinungsbild haben oder über eine so sensationelle Redegewandtheit verfügen. Darüber hinaus erklärten sie, dass sie ihn schon immer als Herrscher geachtet hätten, ihn aber fortan als Gott anbeten wollten.GNA 93.4

    Manche von denen, die jetzt lauthals einen gemeinen Sünder verherrlichten, hatten nur wenige Jahre zuvor bezüglich Jesus begeistert geschrien: “Hinweg mit diesem!” und “Kreuzige, kreuzige ihn!” (Lukas 23,18.21). Die Juden hatten Christus abgewiesen, dessen raues Gewand oft von der Reise beschmutzt war, der aber ein Herz voll göttlicher Liebe in sich trug. Sie konnten unter dem bescheidenen Äußeren nicht den Herrn des Lebens und der Herrlichkeit erkennen, obwohl sich die Macht Christi vor ihnen in Werken offenbarte, die kein gewöhnlicher Mensch vollbringen kann. Den hochmütigen König hingegen, dessen gold- und silberbesticktes Gewand ein verdorbenes und grausames Herz überdeckte, waren sie bereit, als Gott anzubeten.GNA 93.5

    Herodes wusste sehr wohl, dass er weder das Lob noch die ihm dargebrachte Huldigung verdiente. Trotzdem nahm er die Vergötterung durch das Volk an, als ob sie ihm zustünde. Innerlich jubelte er, und sein Gesicht glühte vor eitlem Stolz, als der Ruf immer lauter wurde: “Das ist Gottes Stimme und nicht die eines Menschen!” (Apostelgeschichte 12,22).GNA 94.1

    Aber plötzlich kam eine schreckliche Veränderung über ihn. Sein Gesicht wurde kreidebleich und verzerrte sich in Todesangst. Große Schweißtropfen traten aus seinen Poren. Starr vor Schmerz und Schrecken hielt er einen Augenblick inne. Dann wandte er sein totenbleiches Gesicht seinen entsetzten Freunden zu und schrie verzweifelt und mit hohl klingender Stimme: Den ihr zum Gott erhoben habt, holt der Tod!GNA 94.2

    Er litt qualvollste Todesangst, als er von diesem Ort lärmender Festlichkeit und des Prunks weggetragen wurde. Eben noch hatte er das Lob und die Verehrung dieser riesigen Menge stolz entgegengenommen. Doch nun musste er erkennen, dass er sich in der Hand eines Herrschers befand, der mächtiger war als er. Gewissensbisse überkamen ihn. Er erinnerte sich, wie er die Anhänger Christi unerbittlich verfolgt hatte, an seinen grausamen Befehl zur Ermordung des unschuldigen Jakobus und an seine Absicht, den Apostel Petrus zu töten. Er erinnerte sich, wie er gekränkt und enttäuscht wütend eine unsinnige Rache an den Gefängniswächtern geübt hatte. Nun spürte er, wie Gott mit ihm, dem erbarmungslosen Verfolger, abrechnete. Er fand keine Linderung seiner körperlichen Schmerzen und seelischen Qualen. Er erwartete auch keine.GNA 94.3

    Herodes kannte das Gesetz Gottes, in dem es heißt: “Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.” (2.Mose 20,3). Er wusste, dass das Maß seiner Bosheit voll geworden war, als er sich als Gott verehren ließ. So lud er den gerechten Zorn des ewigen Gottes auf sich.GNA 94.4

    Derselbe Engel, der vom Himmel gekommen war, um Petrus zu befreien, wurde für Herodes zum Boten des Zorns und Gerichts. Der Engel stieß Petrus in die Seite, um ihn vom Schlaf aufzuwecken. Dem gottlosen König versetzte er jedoch einen Stoß, der seinen Stolz demütigte und durch den die Strafe des Allmächtigen vollstreckt wurde. Herodes starb durch Gottes Strafgericht unter seelischen und körperlichen Qualen.GNA 94.5

    Diese Offenbarung göttlicher Gerechtigkeit übte eine machtvolle Wirkung auf das Volk aus. Die Nachricht, dass Christi Apostel auf wunderbare Weise aus dem Gefängnis und vor dem Tod errettet worden war, während dessen Verfolger der göttliche Fluch getroffen hatte, wurde in alle Lande getragen und für viele ein Ansporn zum Glauben an Christus.GNA 94.6

    Die Erfahrung des Philippus, der durch einen Engel des Himmels an einen Ort gesandt wurde, wo er einen Wahrheitssuchenden fand; die Erfahrung des Kornelius, den ein Engel mit einer Botschaft von Gott aufsuchte; die Erfahrung des Petrus, der im Kerker saß und zum Tod verurteilt war, aber durch einen Engel in Sicherheit gebracht wurde — all dies zeigt, wie eng der Himmel mit der Erde verbunden ist.GNA 94.7

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