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    Irregeleiteter Eifer

    Saulus war am Verhör und an der Verurteilung des Stephanus maßgeblich beteiligt gewesen. Die auffallenden Beweise für Gottes Gegenwart beim Tod des Märtyrers hatten in Saulus jedoch Zweifel daran geweckt, ob es gerechtfertigt gewesen sei, gegen die Anhänger Jesu Partei zu ergreifen. Er war innerlich zutiefst aufgewühlt. In seiner Ratlosigkeit wandte er sich an Leute, von denen er glaubte, dass er sich auf ihre Weisheit und ihr Urteilsvermögen verlassen konnte. Die Argumente der Priester und Obersten überzeugten ihn schließlich, dass Stephanus ein Gotteslästerer und Christus, den der Märtyrer verkündigt hatte, ein Betrüger gewesen sei. Für ihn stand fest, dass Männer, die heilige Ämter bekleiden, Recht haben müssten.GNA 74.2

    Zu diesem Schluss kam Saulus nicht ohne ernste Prüfung. Seine Erziehung, seine Vorurteile, die Achtung vor seinen früheren Lehrern und sein Streben nach Popularität bestärkten ihn letztendlich darin, gegen die Stimme seines Gewissens und die Gnade Gottes zu rebellieren. Als es für ihn feststand, dass Priester und Schriftgelehrte Recht haben mussten, wurde aus Saulus ein erbitterter Gegner der Lehren, die von den Jüngern Jesu verbreitet wurden. Er veranlasste, dass heilige Männer und Frauen vor Gericht geschleppt wurden, wo einige nur wegen ihres Glaubens an Jesus zu Gefängnisstrafen und andere sogar zum Tod verurteilt wurden. Dies brachte Trauer und Leid über die neu gegründete Gemeinde und bewog viele, sich durch Flucht in Sicherheit zu bringen.GNA 75.1

    Diejenigen, die durch diese Verfolgung aus Jerusalem vertrieben worden waren, “zogen umher und predigten das Wort.” (Apostelgeschichte 8,4). Zu den Städten, in die sie flohen, gehörte auch Damaskus, wo sich viele zu dem neuen Glauben bekehrten.GNA 75.2

    Die Priester und Obersten hatten gehofft, durch erhöhte Wachsamkeit und strenge Verfolgung die “Ketzerei” unterdrücken zu können. Nun meinten sie, die entschiedenen Maßnahmen, die sie in Jerusalem gegen die neue Lehre angewandt hatten, auch andernorts einsetzen zu müssen. Für die Sonderaufgabe, die sie in Damaskus durchzuführen gedachten, bot Saulus seine Dienste an. Er “schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, wenn er sie dort fände, gefesselt nach Jerusalem führe.” (Apostelgeschichte 9,1.2). Ausgestattet mit einer Vollmacht von den Hohenpriestern und von fehlgeleitetem Eifer angetrieben, machte sich Saulus von Tarsus in der Kraft und Energie seines besten Mannesalters auf jene denkwürdige Reise, die seinem Leben eine völlig neue Richtung geben sollte.GNA 75.3

    Als sich die müden Wanderer am letzten Tag ihrer Reise um die Mittagszeit der Stadt Damaskus näherten, erblickten sie vor sich fruchtbares, flaches Land, schöne Gärten und ertragreiche Obstplantagen, die von kühlen Bächen der umliegenden Berge bewässert wurden. Nach einer langen Wegstrecke durch eintönige und öde Gebiete war der Anblick dieser Landschaft sehr erfrischend. Als Saulus mit seinen Begleitern auf die fruchtbare Ebene mit der schönen Stadt schaute, “umleuchtete ihn plötzlich ein Licht.” (Apostelgeschichte 9,3). Es war, wie er später erklärte, “ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne, das mich und die mit mir reisten umleuchtete” (Apostelgeschichte 26,13), so strahlend, dass es sterbliche Augen nicht ertragen konnten. Geblendet und bestürzt fiel Saulus kraftlos zur Erde.GNA 75.4

    Noch während das Licht sie umstrahlte, hörte Saulus “eine Stimme auf hebräisch ... sagen: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer fallen, gegen den Stachel auszuschlagen. Ich antwortete: Wer bist du, Herr? Der Herr sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf, stell dich auf deine Füße!” (Apostelgeschichte 26,14-16 EÜ)GNA 75.5

    Angsterfüllt und von der Helligkeit des Lichtes fast erblindet hörten Sauls Begleiter wohl eine Stimme, sahen jedoch niemanden. Saul aber verstand, was gesprochen wurde, und derjenige, der redete, offenbarte sich ihm als der Sohn Gottes. In dem herrlichen Wesen, das vor ihm stand, erkannte er den Gekreuzigten. Das Bild des Angesichtes Jesu prägte sich ein für alle Mal in das Herz des Juden ein, als er dort auf der Erde lag. Die Worte des Erlösers trafen Saulus mit erschreckender Macht. Eine Flut von Licht, das die Unwissenheit und den Irrtum seines bisherigen Lebens aufdeckte, strömte in die dunklen Kammern seines Geistes. Er erkannte nun sein Bedürfnis, sich vom Heiligen Geist erleuchten zu lassen.GNA 75.6

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