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    Kapitel 47: Wieder im Gefängnis

    Die Arbeit, die Paulus in den Gemeinden nach seiner Freilassung in Rom verrichtete, konnte seinen Feinden nicht verborgen bleiben. Seit Beginn der Verfolgung unter Nero waren die Christen überall im Reich eine geächtete Sekte. Nach einiger Zeit kamen die Juden, die das Christentum bekämpften, auf den Gedanken, Paulus der Brandstiftung Roms zu bezichtigen. Keiner von ihnen glaubte auch nur einen Augenblick an seine Schuld. Doch sie wussten genau: Wenn man dieser Anklage nur den geringsten Schimmer von Glaubwürdigkeit andichten könnte, wäre das Schicksal des Apostels endgültig besiegelt. Auf ihr Betreiben hin wurde Paulus ein zweites Mal festgenommen und auf schnellstem Weg ins Gefängnis geworfen, dem er nicht mehr entkommen sollte.GNA 292.1

    Auf dieser zweiten Reise nach Rom wurde Paulus von mehreren seiner früheren Gefährten begleitet. Auch andere wünschten sein Los mit ihm zu teilen, aber das lehnte er entschieden ab. Er wollte ihr Leben nicht auf diese Weise in Gefahr bringen. Diesmal waren seine Aussichten weit ungünstiger als zur Zeit seiner ersten Gefangenschaft. Die Verfolgung unter Nero hatte die Zahl der Christen in Rom stark reduziert. Tausende hatten wegen ihres Glaubens den Märtyrertod erlitten, viele hatten die Stadt verlassen. Wer sich von ihnen noch in Rom aufhielt, war entmutigt und eingeschüchtert.GNA 292.2

    Nach seiner Ankunft in Rom wurde Paulus gleich in einen düsteren Kerker geworfen. Dort sollte er den Rest seines Lebens verbringen. Angeklagt, eines der niederträchtigsten und schrecklichsten Verbrechen gegen Stadt und Volk begangen zu haben, überhäuften ihn alle mit Verachtung und Abscheu.GNA 292.3

    Die wenigen Freunde, die bisher an der Seite des Apostels ausgeharrt hatten, verließen ihn jetzt, einer nach dem andern. Einige ließen ihn regelrecht im Stich, andere schickte Paulus selbst mit Botschaften zu verschiedenen Gemeinden. Phygelus und Hermogenes gingen zuerst fort (vgl. 2.Timotheus 1,15). Dann hielt es auch Demas in diesen Schwierigkeiten und Gefahren, die sich zusammenbrauten, nicht mehr aus, und er verließ den Apostel (vgl. 2.Timotheus 4,10). Kreszens wurde von Paulus zu den Gemeinden in Galatien gesandt, Titus nach Dalmatien und Tychikus nach Ephesus (vgl. 2.Timotheus 4,10.12). In dieser Situation schrieb Paulus an Timotheus: “Lukas ist allein bei mir.” (2.Timotheus 4,11).GNA 293.1

    Zu keiner Zeit hatte der Apostel die Hilfe und Fürsorge seiner Brüder nötiger als jetzt. Er war nun vom Alter geschwächt, von Gebrechen geplagt und von seinen vielen Mühen und Erlebnissen gezeichnet. Und nun lag er verlassen in dem feuchten und dunklen Gewölbe eines römischen Kerkers. Da waren ihm die Dienste des Lukas, seines geliebten Schülers und treuen Freundes, ein großer Trost. Durch ihn war es Paulus möglich, mit seinen Brüdern und der Außenwelt in Kontakt zu bleiben.GNA 293.2

    In dieser schwierigen Zeit erfreuten den Apostel die häufigen Besuche des Onesiphorus. Dieser warmherzige Epheser tat alles Menschenmögliche, um dem Apostel den Aufenthalt im Kerker zu erleichtern. Um der Wahrheit des Evangeliums willen lag sein geliebter Lehrer in Ketten, während er selber sich frei bewegen konnte. Deshalb scheute er keine Mühe, das Los des Apostels erträglicher zu machen.GNA 293.3

    In seinem letzten Brief schrieb Paulus über diesen treuen Freund: “Der Herr gebe Barmherzigkeit dem Hause des Onesiphorus; denn er hat mich oft erquickt und hat sich meiner Ketten nicht geschämt, sondern als er in Rom war, suchte er mich eifrig und fand mich. Der Herr gebe ihm, dass er Barmherzigkeit finde bei dem Herrn an jenem Tage.” (2.Timotheus 1,16-18).GNA 293.4

    Das Verlangen nach Liebe und Mitgefühl hat Gott uns Menschen ins Herz gelegt. In der Stunde seines Todeskampfes in Gethsemane sehnte sich Christus nach dem Beistand seiner Jünger. Auch Paulus hatte das Bedürfnis nach Mitgefühl und Gemeinschaft mit lieben Menschen, obwohl er Leid und Not offensichtlich gut verkraften konnte. Der Besuch des Onesiphorus war für Paulus gerade in Zeiten der Einsamkeit und Verlassenheit ein Beweis echter Treue. Daher brachte er dem Apostel, der sein ganzes Leben in den Dienst anderer gestellt hatte, Freude und Trost.GNA 293.5

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