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    ... aber nicht nach menschlichen Plänen

    Als die christlichen Gemeinden zum ersten Mal davon erfahren hatten, dass Paulus Rom besuchen sollte, hatten sie freudig einen außerordentlichen Triumph des Evangeliums in jener Stadt erwartet. Paulus hatte die Wahrheit in viele Länder getragen; er hatte sie in großen Städten verkündigt. Würde es diesem Vorkämpfer des Glaubens nicht auch gelingen, in der Hauptstadt der Welt Menschen für Christus zu gewinnen? Doch ihre Hoffnungen wurden zunichte gemacht, als sie erfuhren, dass Paulus als Gefangener nach Rom gekommen sei. Sie hatten zuversichtlich gehofft, miterleben zu können, wie das Evangelium, sobald es erst einmal in dieser großen Metropole Fuß gefasst hätte, sich zu allen Völkern hin ausbreiten und zu einer Vormacht auf Erden werden würde. Wie groß war daher ihre Enttäuschung! Nun, menschliche Erwartungen waren fehlgeschlagen, nicht jedoch Gottes Pläne.GNA 279.5

    Nicht durch die Predigten, sondern durch die Fesseln des Paulus wurde die Aufmerksamkeit des Hofes auf das Christentum gelenkt. Als Gefangener zerbrach er die Ketten, die so viele Menschen in der Sklaverei der Sünde gefangen hielten. Und das war noch nicht alles. Er erklärte: “Die meisten Brüder in dem Herrn haben durch meine Gefangenschaft Zuversicht gewonnen und sind umso kühner geworden, das Wort zu reden ohne Scheu.” (Philipper 1,14).GNA 279.6

    Die Geduld und Freudigkeit des Paulus während seiner langen und ungerechten Haft, sein Mut und sein Glaube waren eine beständige Predigt. Seine Geisteshaltung, die so ganz anders war als die der Welt, bezeugte, dass eine höhere, überirdische Macht mit ihm war. Und durch sein Beispiel wurden Christen zu größerem Eifer für die Sache des Herrn angespornt, die in der Öffentlichkeit zu vertreten dem Apostel nun verwehrt war. So waren sogar die Fesseln des Paulus von großem Einfluss; denn als es schien, als wären seine Kraft und seine Wirksamkeit am Ende und als könnte er nun am allerwenigsten tun, gerade dann durfte er Garben für Christus von Feldern ernten, von denen er völlig abgeschnitten zu sein schien.GNA 280.1

    Noch vor dem Ende dieser zweijährigen Gefangenschaft konnte Paulus sagen: “Dass ich meine Fesseln für Christus trage, das ist im ganzen Prätorium und bei allen andern offenbar geworden.” (Philipper 1,13). Und unter denen, die den Philippern Grüße sandten, erwähnte er besonders “die aus dem Haus des Kaisers.” (Philipper 4,22).GNA 280.2

    So wie der Mut erringt auch die Geduld ihre Siege. Nicht nur durch zupackende Tatkraft, sondern auch durch geduldiges Ausharren in Anfechtungen können Menschen für Christus gewonnen werden. Der Christ, der bei schmerzlichem Verlust und Leiden Geduld und Zuversicht zeigt, der selbst dem Tod mit dem Frieden und der Ruhe eines standhaften Glaubens entgegensieht, kann für das Evangelium mehr bewirken, als er durch ein langes Leben treuer Arbeit hätte erzielen können. Wenn ein Diener Gottes mitten aus dem aktiven Dienst abberufen wird, dann kommt es zuweilen vor, dass die unergründliche Fügung, die unser kurzsichtiger Verstand beklagen würde, durch Gott dazu bestimmt ist, ein Werk zu vollbringen, das auf andere Weise nie getan worden wäre.GNA 280.3

    Keiner, der Christus folgen will, sollte meinen, wenn er nicht mehr in der Lage ist, öffentlich und aktiv für Gott und seine Wahrheit zu arbeiten, habe er keinen Dienst mehr zu leisten, keinen Lohn mehr zu erlangen. Wahre Zeugen für Christus werden nie zum “alten Eisen” geworfen. In Gesundheit und Krankheit, mitten im Leben oder angesichts des Todes, Gott gebraucht sie in jeder Lage. Wenn Botschafter Christi durch Satans Arglist verfolgt wurden, wenn ihre aktive Arbeit behindert wurde, wenn sie ins Gefängnis geworfen oder zum Schafott oder Scheiterhaufen geschleppt wurden, geschah es, damit die Wahrheit einen größeren Triumph erlangen sollte. Wenn diese Getreuen ihr Zeugnis mit ihrem Blut besiegelten, wurden Menschen, die bis dahin in Zweifel und Ungewissheit verharrten, vom Glauben an Christus überzeugt, und mutig bezogen sie von nun an Stellung für ihn. Aus der Asche der Märtyrer erwuchs eine reiche Ernte für Gott.GNA 280.4

    Der Eifer und die Treue des Paulus und seiner Mitarbeiter sowie auch der Glaube und Gehorsam jener neuen Christusgläubigen, die unter so abschreckenden Umständen lebten, stellen einen Tadel für die Trägheit und das mangelnde Vertrauen mancher Beauftragter Christi dar. Der Apostel und die ihm zur Seite stehenden Mitarbeiter hätten argumentieren können: Es ist doch vergeblich, Bedienstete Neros zur Buße und zum Glauben an Christus zu rufen. Sie sind doch starken Versuchungen unterworfen, von gewaltigen Hindernissen umgeben und erbitterter Gegnerschaft ausgesetzt. Selbst wenn sie von der Wahrheit überzeugt wären, wie könnten sie Gehorsam leisten? Doch so dachte Paulus nicht. Im Glauben legte er diesen Menschen das Evangelium vor, und unter den Zuhörern gab es einige, die sich entschlossen zu gehorchen, koste es, was es wolle. Trotz Hindernissen und Gefahren wollten sie das Licht annehmen und Gott vertrauen, dass er ihnen helfen werde, ihr Licht für andere leuchten zu lassen.GNA 280.5

    Es war nicht nur so, dass “aus dem Haus des Kaisers” Menschen für die Wahrheit gewonnen wurden; sie blieben auch nach ihrer Bekehrung an jenem Hof. Sie fühlten sich nicht frei, ihren Posten nur deshalb zu verlassen, weil ihre Umgebung ihnen nicht mehr zusagte. Dort hatte die Wahrheit sie gefunden, und dort blieben sie, wobei sie durch ihren veränderten Lebenswandel und Charakter Zeugen für die umwandelnde Kraft des neuen Glaubens wurden.GNA 280.6

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