Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents
Gute Nachricht für alle - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Sünde und Sünder

    Weil Paulus die milde und nachgiebige Art des Timotheus kannte, befürchtete er, sein junger Freund könnte sich dazu verleiten lassen, wichtige Aufgaben zu vernachlässigen. Deshalb ermahnte er ihn, die Sünde konsequent zu tadeln, und mit aller Schärfe jene zurechtzuweisen, die sich schwerer Vergehen schuldig gemacht haben. Doch müsse er dies “mit aller Geduld und Lehre” (2.Timotheus 4,2) tun. Er müsse die Geduld und die Liebe Christi offenbaren und seine Ermahnungen auf der Grundlage des göttlichen Wortes erklären und bekräftigen.GNA 301.2

    Sünde zu hassen und zu tadeln und gleichzeitig den Sünder zu lieben, ist ein schwieriges Unterfangen. Je ernster wir nach Heiligung unseres Herzens und unseres Lebenswandels streben, desto klarer erkennen wir die Sünde, und desto entschiedener missbilligen wir Abweichungen von den göttlichen Normen. Einerseits müssen wir uns vor übertriebener Härte gegenüber dem Sünder hüten; andererseits dürfen wir aber die Augen vor der ganzen Abscheulichkeit der Sünde nicht verschließen. Wohl ist christliche Geduld und Liebe für den Irrenden angebracht, aber es besteht dabei die Gefahr, für sein falsches Verhalten eine zu große Toleranz aufzubringen. Das kann den Irrenden zu der Ansicht verleiten, er habe keinen Tadel verdient. Schließlich wird er den Tadel als ganz und gar unangebracht und ungerechtfertigt zurückweisen.GNA 301.3

    Seelsorger und Prediger des Evangeliums richten manchmal großen Schaden an. Aus Langmut und Nachsicht mit den Irrenden laufen sie Gefahr, deren Sünde zu tolerieren oder gar daran Teil zu haben. So kommt es, dass sie das entschuldigen oder beschönigen, was Gott verurteilt. Mit der Zeit werden sie so verblendet, dass sie sogar diejenigen loben, die sie im Auftrag Gottes tadeln sollten. Wer sein geistliches Urteilsvermögen durch eine zu große und daher sündige Nachsicht gegenüber denjenigen abstumpfen ließ, die Gott verurteilt, wird bald eine noch schwerere Sünde begehen. Er wird eines Tages sogar diejenigen mit Härte und Strenge behandeln, die nach Gottes Willen leben.GNA 301.4

    Aus Stolz auf menschliche Weisheit, weil sie sich dem Einfluss des Heiligen Geistes versperren oder auch aus Abneigung gegenüber den Wahrheiten der Bibel sind viele geistlich verblendet. Sie behaupten zwar Christen zu sein, sie fühlen sich auch berufen, andere zu belehren, wenden sich aber von den Forderungen Gottes ab. Paulus schrieb an Timotheus: “Es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren.” (2.Timotheus 4, 3.4).GNA 301.5

    Der Apostel bezieht sich hier nicht auf Menschen, die sich offen als gottlos bezeichnen. Er hat solche im Auge, die sich zwar Christen nennen, sich aber von ihren Neigungen leiten lassen und dadurch zu Sklaven ihres eigenen Ichs werden. Sie schenken nur solchen Lehren Gehör, die ihre Sünden nicht tadeln oder ihre Genusssucht nicht verurteilen. Sie stoßen sich an den deutlichen Worten der treuen Diener Christi und suchen sich darum Lehrer, die ihnen schmeicheln und sie loben. Unter ihren Pastoren gibt es solche, die Menschenmeinungen statt das Wort Gottes verkündigen. Sie sind ihrer Berufung untreu geworden und führen Menschen in die Irre, die von ihnen geistliche Leitung erwarten.GNA 302.1

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents